Hengstgeflüster (German Edition)
ihr ganzes Zeug schnappen und wieder hinüber ziehen.“ Etwas leiser fügte er noch hinzu: „Das ist mein verdammtes Cottage und ich will dich hier … jederzeit bereit, allein und nackt.“
Daher wehte also der Wind!
„Sag ihr, sie soll loslassen.“ Er deutete auf Lulu hinunter.
„Komm her, meine Kleine“, sagte Bell sanft und Chris rauschte davon. Sie lächelte in sich hinein, als die Verbindungstür aufging und Natalia herausspähte.
„Ist er weg? Meine Güte, ich dachte schon, er reißt die ganze Bude nieder.“ Etwas zittrig nahm sie auf dem kleinen Tischchen an Bells Bett platz.
„Weißt du, das Herrschsüchtige hat er von seinem Großvater.“ Natalia bekreuzigte sich. Dann lächelte sie befreit. „Danke, dass du mich hier wohnen lässt.“
„Ach, keine Ursache, mir gehört sowieso nichts von dem Ganzen hier, demnach kann ich machen was ich will….“
„Was habt ihr eigentlich geflüstert?“, fragte Natalia interessiert.
Bell lächelte. „Ach, er meinte nur, er wolle seine Mutter nicht in seiner Sexhöhle hocken haben.“
Beide brachen in vertrautes Gelächter aus.
Chris war Bell den ganzen Vormittag aus dem Weg gegangen und seine schlechte Laune erreichte den Höhepunkt, als er am Nachmittag sah, dass Natalia mit Loris Hilfe die Beete beim Cottage bepflanzte.
Diese übergeschnappten Weiber! Hatte er denn hier gar nichts mehr zu melden, auf seinem eigenen Grund und Boden? Was war denn das für eine kranke Welt?Chris war aufgebracht. Zuerst reiste er wegen der Sorgerechtsache nach Amerika … dies stellte sich als völlig unberechtigt heraus, denn es existierte weder ein Anwaltstermin, noch eine Klage - und nun das hier!Er fragte sich, was Karlee sich wohl dabei gedacht hatte, ihm einen falschen Anwaltsbrief unter die Nase zu halten…
Er wurde einfach nicht schlau aus dieser falschen, boshaften Person. Was hatte sie bloß davon, dass sie unter Vorspielung falscher Tatsachen auf seiner Ranch, noch dazu mitten in der Toskana, aufkreuzte? Aber was solls´, dachte er, Hauptsache die Sorgerechtsache mit Lori war geklärt.
Wütend stampfte er in den Stall und gesellte sich mit einem schnellen Seitenblick auf Tango schließlich zu Annie in die Box.
Trotz seiner schlechten Laune heute Morgen hatte er sofort einen Ständer bekommen, als er ins Cottage gekracht war und Bell dort am Bett entdeckt hatte. Eigentlich war er verteufelt stolz auf sie, dass sie sich nicht von ihm eingeschüchtert fühlte. Ja, vielmehr schienen ihr die Wortgefechte sogar Spaß zu machen. Er konnte es noch immer kaum glauben, dass sie seinen Vorschlag, ihn zu heiraten, angenommen hatte.
Ein nervöses Flattern machte sich in seinem Magen breit. Sie würde bis aufs Weitere seine Frau sein. Es wäre fast wie eine richtige Ehe. Schaudernd dachte er an die Zeit mit seiner Exfrau zurück. Diese Heirat war eine Farce gewesen, voll von Lügen und einem ganzen Arsenal an Geliebten und Seitensprüngen. Das Mädchen hatte Pearlie nie interessiert. Lori hatte nie die mütterliche Zärtlichkeit erfahren, die ihr von Beginn an zugestanden hätte. Kein Wunder, dass Lori in der Gesellschaft der hier anwesenden Frauen derart aufblühte. Beide ließen seiner Tochter die Aufmerksamkeit und Liebe spüren, welche sie schon so lange Zeit gebraucht hatte. Doch Chris war ohnmächtig dagestanden, unfähig, sein kleines Mädchen zu trösten und zu umsorgen. Er liebte Lori und würde sein Leben für sie geben. Allein schon wegen der Kleinen war die Heirat mit Bell unumgänglich. Natürlich waren dabei auch nicht ganz uneigennützige Motive ausschlaggebend gewesen.
Er liebte ihren zarten, kleinen Körper, ihr wunderschönes, kindliches Gesicht, in dem er so viele Emotionen lesen konnte, ohne dass sie auch nur ein Wort verlor. Er bewunderte ihre Fantasie und Neugierde beim Liebesspiel und ihre unerschrockene Offenheit.
Er kraulte Annie gedankenverloren hinter den Ohren. Er liebte Bells tiefes Verständnis für alle Lebewesen, welche sie umgaben und auch ihr Feingefühl für ihn. Chris vertraute ihr blind und schätzte ihre Herzlichkeit, ihr offenes Wesen und ihr schnelles Mundwerk. Er liebte….
Betroffen hielt er inne. Verdammt und zugenäht! Nun steckte er wirklich verteufelt tief in der Scheiße …
Chris hatte die Pferde gefüttert und ausgemistet, den Stall geputzt und die zwei Tiere noch dazu. Gerade ruhte er sich im Schatten der Zypresse aus, als sein Wagen in den Hof rollte und drei gutgelaunte Frauen herauskletterten. Chris murrte
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