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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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missgelaunt. Noch keine einzige Sekunde hatte er mit Bell verbringen können,
    ohne das nicht andauernd jemand um sie herum scharwenzelt war. Er hingegen konnte sich mit der bissigen Karlee herumplagen, die keine Gelegenheit ausließ, ihm gnadenlos seine Unzulänglichkeiten unter die Nase zu reiben. Gott sei Dank war Signora Antonella wieder zurück. Sie war ein Engel, seine Rettung. Vor allem, seit ihm die Lage hier vor Ort so unbarmherzig entglitten war.
    Chris erhob sich stöhnend und steuerte auf den gackernden Gänsestall zu, als ein zweiter Wagen die Einfahrt passierte. Die erbarmungswürdige Rostlaube quietschte und hüpfte und die Stoßdämpfer schienen sich schon vor einer ganzen Weile verabschiedet zu haben. Die Motorhaube stammte definitiv von einem anderen Auto, selbst aus fünfzig Metern Entfernung war dies nicht zu übersehen. Der Wagen hielt parallel zu dem großen Cheep Cherokee und das alte wetternde Weiblein vom Bauernmarkt schälte sich hinter dem Lenkrad hervor. Ihr mächtiger Busen wogte ungebremst und Bell hielt sich schockiert die Hand vor den Mund.
    Bereits aus dem Inneren des Gefährts hörte man die Alte mit schnarrender Stimmer plärren: „L'incendio è scoppiato … “ Sie unterstützte den Wortschwall mit einer ausholenden Handbewegung, als wollte sie Fliegen verscheuchen.
    Währenddessen war Chris in leichten Laufschritt verfallen. Bell verstand kein Wort von dem undeutlichen Geschwafel der zahnlosen Frau. Aber alle Achtung, Autofahren konnte die Alte noch, dachte Bell.
    „Quanto tempo è necessario?“, fragte Chris besorgt und Lori drückte sich erschrocken an ihn, als sie seinen alarmierten Tonfall registrierte.
    „Che cerchiate un albergo per qualche ora“, schnatterte die Alte und Natalia stieß einen spitzen Schrei aus, ihre Augen waren weit aufgerissen.
    „Was…?“, stammelte Bell und versuchte, ein paar Wortfetzen herauszufiltern.
    Chris bedankte sich und die Frau wälzte ihren riesigen Busen wieder hinters Lenkrad und verließ mit Vollgas das Anwesen.
    Unentschlossen stand Chris da und raufte sich die Haare. „Scheiße“, fluchte er und Lori gab ihm einen Schubs in den Bauch. „Entschuldigung Süße, lass mich nur einen kleinen Moment nachdenken, ja?“
    Chrispin humpelte die Stufen herab. „Was soll der ganze Aufstand?“ Er sah zwischen Chris und Natalia hin und her. „Müsst ihr euch denn die ganze Zeit über streiten?“
    Natalia verdrehte die Augen und war käseweiß im Gesicht. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte sie, die aufwallende Panik unterdrückend.
    Bell platzte der Kragen. „Würde mich bitte jemand aufklären?“, rief sie erbost und stampfte zur Unterstützung mit dem Fuß auf.
    „Das Feuer kommt. Es hat bereits den Monte Persecco überquert. Wir haben keine drei Stunden mehr, bevor es Cascine di Buti erreicht.“
    Chris teilte ein. „Lori, du gehst mit Natalia und Chrispin und hilfst ihnen, das Nötigste einzupacken.“
    Natalia nickte und fasste die Kleine bei der Hand.
    „Bell und ich werden uns um die Pferde kümmern.“ Alle rannten in verschiedene Richtungen, jeder mit einer Aufgabe befasst.
    Bell folgte mühsam Chris´ großen Schritten. „Aber wo sollen wir sie denn hinbringen?“
    „Ich habe keine Ahnung, verdammt noch mal!“, rief er, offensichtlich überfordert. „Wir haben keinen Pferdeanhänger hier. Ich hatte beim Herüberfliegen der Tiere einen gemietet, doch es würde Stunden dauern, diesen herbeizuschaffen.“
    Sie legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm.
    „Lass mich kurz telefonieren.“ Er drehte ihr den Rücken zu und sprach in schnellem, abgehacktem Italienisch in das Handy. Bell kraulte Annie und Tango beruhigend, denn die Pferde spürten die Hektik und reagierten nervös.
    „ Grazie e arrivederci a più tardi “, sagte er und legte auf. „Hol´ dir eine zweite Garderobe und sattle Tango“, rief er, während er schon auf das Haupthaus zu rannte. „Und beeil´ dich. Spätestens in einer halben Stunde brechen wir auf.“
    „Aber Chris…“, rief sie, doch er befand sich schon außer Hörweite. Dieser Mistkerl! Frustriert schlug sie mit der Faust gegen die Steinmauer.
    Sie hatte Angst und er ließ sie einfach so stehen, ohne sie einzuweihen. Eilig rannte sie ins Cottage und warf ein paar frische Slips und Socken, ihre alten Jeans und zwei ausgebeulte, riesige Shirts in einen Stoffbeutel. Ihren Bikini stopfte sie obendrauf. Bei dieser verdammten Hitze würde sie wahrscheinlich überhaupt keine Kleidung

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