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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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so weit wären«, meinte Rachel trocken. »Ich wollte ihr erklären, daß wir das Haus einfach verkaufen müssen, aber sie wollte nichts davon hören.« Sie hob abwehrend die Hand, als Bryan etwas sagen wollte. »Bitte spar dir die Bemerkung, daß du mir das gleich gesagt hast. Ehrlich gesagt, wäre ich dankbar, wenn wir das Thema wechseln könnten.«
    »Du siehst einfach überirdisch aus in diesem Kleid.« Er schenkte ihr ein boshaftes Grinsen und verbannte alle allzu prosaischen Gedanken aus seinem Kopf.
    Rachel strahlte, als hätte er ihr mit diesem Kompliment neue
    Energie injiziert. Sie trug das perlenbestickte, burgunderrote Kleid, das auf so mysteriöse Weise an jenem Abend auf ihrem Bett aufgetaucht war, an dem sie zum erstenmal in Drake House zu Abend gegessen hatte. Addie behauptete, es sei Wimsey, der solchen Wert darauf lege, daß sie sich zum Abendessen umzögen, aber für Rachel machte das keinen Unterschied. Denn es war Addie, die sich aufregte, wenn Rachel zu leger gekleidet erschien, deshalb zog sie sich Addies wegen um - meistens jedenfalls.
    Heute abend hatte sie das rote Kleid nicht ihrer Mutter zuliebe angezogen, sondern weil sie sich elegant und weiblich und verführerisch fühlen wollte. Sie hatte es sich auf ihrem Bett zurechtgelegt, bevor sie gebadet hatte, und als sie aus der Badewanne gestiegen war, hatte eine weiße Rose darauf gelegen.
    »Woher wusste st du, daß ich genau das von dir hören wollte?« fragte sie leise und setzte sich entspannter auf den Schreibtisch.
    »Ich kann hellsehen«, gestand ihr Bryan lächelnd. »Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, daß du auch ohne dieses Kleid überirdisch aussiehst.«
    Seine Stimme klang dunkel und begehrlich. Auf Rachels Sinne wirkte sie genauso wie die Seide an ihrem Körper wie eine Liebkosung.
    »Hast du mir in der Badewanne nachspioniert?« fragte sie betont ironisch, um die Nervosität zu überspielen, die auf einmal von ihr Besitz ergriff.
    »Das nicht gerade«, murmelte Bryan. Er richtete den Blick auf den dampfenden Henkelbecher in ihrer Hand, atmete das Aroma tief ein und brummte genießerisch. »Kaffee.«
    »Möchtest du eine Tasse? Ich kann noch mal in die Küche gehen und ...«
    »Nein, nein«, wehrte er ab, weil er ihren Anblick keine Sekunde missen wollte. »La ss mich einfach von deinem trinken.«
    Rachel wurde es heiß, als hätte er eben gerade eine unerhört erotische Anspielung gemacht. Sie biß sich auf die Unterlippe und reichte ihm den Becher. Als seine Fingerspitzen ihre berührten, stockte ihr der Atem. Ihre Sinne waren so überreizt, daß ein flüchtiger Blick oder eine winzige Berührung von ihm reichte, um ihre Nerven zum Kribbeln zu bringen. In der Badewanne hatte sie die ganze Zeit an die wenigen Küsse denken müssen, die sie einander gegeben hatten, und sich vorgestellt, wie es wohl sein mochte, mit ihm zu schlafen. Die Phantasien waren so intensiv gewesen, daß sie kaum das Gefühl des Waschlappens auf ihrer Haut ertragen hatte.
    Sie hatte eine Entscheidung gefällt, was Bryan und was die Begierde betraf, die in ihr brannte. Vor ihr lag ein langer, beschwerlicher Weg. Die Zukunft sah nicht gerade rosig für sie aus, aber im Moment hatte sie Bryan. Es wäre dumm, auf dieses Glück zu verzichten, solange es sich ihr noch bot.
    Bryan sah zu ihr auf. Seine blauen Augen leuchteten eindringlich. Er spürte, daß sich Rachels Gefühle ihm gegenüber gewandelt hatten. Sie hatten sich langsam und stetig verändert, seit sie einander begegnet waren, aber heute abend hatte sie einen Riesenschritt auf ihn zugemacht. Er wusste nicht, was sie dazu bewegt hatte, aber er sah auch nicht ein, warum er sein Glück in Frage stellen sollte. Er war ein gewissenhafter Mann, aber eben ein Mann. Ein Mann mit Bedürfnissen.
    Es war eine kalte, regnerische Nacht. Eine jener Nächte, in denen sich ein Mann am liebsten mit der Dame seines Herzens ins Bett kuschelt und sie liebt, bis beide erschöpft und glücklich einschlafen. Den ganzen Abend schon wollte ihm dieses Bild einfach nicht aus dem Kopf gehen. Genausowenig wie der Anblick von Rachel in der Badewanne, während sie sich die glatte Haut mit duftiger Seife einrieb. Dieses Bild schwebte ihm noch besonders stark vor. Er konnte ihre glänzend nasse Haut sehen. Er konnte die Seife riechen. Er merkte, wie ihm heiß wurde.
    Ohne auch nur einmal den Blick von Rachel zu nehmen, nippte er an ihrem Kaffee und stellte die Tasse dann beiseite. Ihre Augen verdunkelten sich zu

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