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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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tief durch und schüttelte fast sichtbar den melancholischen Schleier ab, der sich über sie beide gelegt hatte. Er lächelte liebevoll und sang eine Zeile aus einem alten keltischen Lied, in dem es um einen jungen unbekannten Mann ging, der unbemerkt nach Edwards Town kam und dort ein schönes Mädchen traf, das er zu seiner Königin erkor.
    Rachel lächelte. Er hatte eine schöne Stimme. »Hast du das in Irland gelernt?« fragte sie. Plötzlich wurde ihr bewusst , wie wenig sie eigentlich über ihn und seine Vergangenheit wusste .
    »Nein. Mein Vater liebte dieses Lied. Meine Mutter wird jedesmal wütend, wenn sie es hört, weil das Mädchen im Lied blond ist, und meine Mutter ist schwarzhaarig. Sie behauptet, daß es Dad nur singt, um sie an seine alten Liebschaften zu erinnern. Deshalb darf er es nur noch in der Garage singen, wenn er an seinen Feuerwerksraketen bastelt.«
    »Verdient er sein Geld mit Feuerwerksraketen?«
    »Nein. Das ist sein Hobby. Sein Geld verdient er mit Entwürfen für 12-Meter-Rennjachten.«
    »Ziemlich ... ungewöhnlich.«
    »Wir Hennessys sind alle ziemlich ungewöhnlich«, sagte er stolz.
    Rachel musste lachen. »Das kann ich mir denken. Erzähl mir von deiner Familie.«
    Erzähl mir von dir, hörte sie Bryan fragen, obwohl sie die Bitte unausgesprochen ließ. Wieder spielte dieses liebevolle, verständnisvolle Lächeln um seinen Mund, dann legte er seinen Arm um ihre Schultern, und sie bettete ihren Kopf auf seine Brust.
    Er erzählte ihr, wie es war, mit drei Brüdern und drei Schwestern im Hause Hennessy aufzuwachsen, wie sie immer wieder dazu ermutigt worden waren, einfach sie selbst zu sein und allen Träumen nachzujagen, die sie in ihren Bann zogen. Er erzählte ihr von der Katholischen Schule und von Schwester Agnes, genannt die Eiserne Jungfrau. Er erzählte ihr von seinen Reisen und seiner Arbeit, und von den Furchtbaren Vier und wie sie alle in Anastasia gelandet waren.
    »Solche Freunde findet man selten«, murmelte Rachel. »Du kannst dich glücklich schätzen.«
    »Es sind jetzt auch deine Freunde«, erklärte er ihr, drückte einen Mokassin gegen den Boden und setzte die Schaukel in Bewegung. »Das ist das Schöne an Freundschaft: Man kann Freunde teilen, und es werden nicht weniger.«
    Rachel schwieg. Nichts hätte ihr besser gefallen, als in Anastasia zu bleiben und Bryans Freunde zu ihren Freunden zu machen. Aber das würde nicht passieren.
    »Irgendwas wird sich schon finden, Rachel«, versprach Bryan. Er legte einen Finger unter ihr Kinn und lächelte sie an. Seine Augen funkelten wie Sterne in der Abenddämmerung. »Du muss t nur ein bisschen an Magie glauben.«
    Rachel schüttelte traurig den Kopf. »Du kannst kein Happy-End aus deinem Hut zaubern, Bryan. Das Leben hat seine eigenen Regeln.«
    »Wir werden ja sehen.«
    Sie wollte protestieren, aber er versiegelte ihren Mund mit einem Kuss .
    »Sei nicht immer so vernünftig«, hauchte er gegen ihre Lippen, während sich seine großen Hände unter ihren Sweater vorwagten. »Liebe ist nicht vernünftig. Liebe ist Magie.«
    Rachel versuchte nicht einmal, ihm zu widersprechen. Bryan schien es darauf angelegt zu haben, ihr zu zeigen, wie wahr seine Behauptung war, und sie brachte es nicht über sich, ihn aufzuhalten. Sie wollte ihn nicht aufhalten; sie wollte ihn lieben. Sie wollte seine Liebe bis zum letzten Tropfen trinken und sie in ihrem Herzen aufbewahren, damit sie sich später daran laben konnte, wenn sie sich einsam fühlen würde. Sie wollte hier in ihrer geheimen Laube mit ihm schlafen, hoch über dem rauschenden Ozean und in den letzten Sonnenstrahlen badend.
    »Zeig es mir«, flüsterte sie und löste sich von ihm. Ihre Finger hakten sich in den Sweater und zogen ihn über ihren Kopf.
    Bryans Muskeln zogen sich vor Begierde zusammen, als sich sein Blick auf ihre festen, kleinen Brüste und die Brustwarzen senkte, die sich in der kühlen, kosenden Abendbrise aufrichteten. Jung und schön wie eine unschuldige Göttin saß sie ihm gegenüber auf der Schaukel und sah ihn mit unergründlichen tiefblauen Augen an.
    Geschickt zog er die Nadeln aus ihrem Haar, und die hellblonden Wogen flössen im Zwielicht wie Champagner über ihre Schultern. Sie nahm seine Brille ab und legte sie vorsichtig beiseite, dann widmeten sich ihre Finger den Knöpfen an seinem Hemd. Bryan saß ganz ruhig, fast fürchtete er, eine einzige unbedachte Bewegung könnte den Zauber brechen. Er registrierte jede Kleinigkeit, jedes noch so

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