Henningstadt
ein Schluchzen unterdrücken. Dann schluchzt sie auf, dreht sich zu ihm, heftig. Noch nie hat er ihr Gesicht so nackt gesehen. Schutzlos offen. Er beugt sich zu ihr. Nimmt ihr Gesicht in die Hände, streichelt ihren Kopf, legt sich zu ihr aufs Bett, damit er sie besser halten kann. Sie schaut ihm in die Augen. Ihre sind glasig vom Heulen. Sie liegt immer noch auf dem Rücken. Hen ning spürt die Präsenz von etwas. Es ist Lust. Er ist erregt, er ist zum Platzen gespannt. Es ist wieder da. Er und Isa. Hier liegt sie. Das Becken vorgestreckt, die Beine liegen locker, die Knie nach außen gedreht auf der Matratze. Sie atmet wieder schwer. Eine kleine Träne steht auf ihrer Wange. Henning küsst sie weg.
«Ich will die Situation nicht ausnutzen», sagt er.
«Schwachsinn», antwortet sie. Ihre Münder kennen den Weg und ihre Körper wiegen sich schon leise. Isa zieht Henning auf sich. Sie genießt die Schwere seines Kör pers. So spürt sie den eigenen, dessen Grenzen sie sich schon nicht mehr ganz sicher war. Sie war aus ihm fort ge gangen, als sie erfahren hat, was zwischen Lars und Erik passiert ist. Sie horcht in sich, fühlt sich unter der Schwere Hennings. Der Rhythmus ihres Kusses erfasst ihre Kör per. Henning stöhnt. Er will sich hören. Er will sicher sein, dass er noch da ist. Ist er jetzt schwul geworden, um dann mit Isa — Sie legt ihre Hand auf seinen Hintern und drückt ihn auf sich. Henning fühlt den Sog. Sein Becken vergisst allen Benimm und fängt an, sie zu stoßen. Er fühlt ihren Hunger nach Liebe, Trost und Ekstase. Er zerrt ihre Hose auf und zieht ihr Shirt hoch. Er versteht, dass er nicht gemeint ist, sondern sein Schwanz. Dann sagt sie ihm Henning und er erschrickt. Er öffnet die Augen. Sie sieht ihn an. «Was denkst du?», will Isa wissen. Ihre Be we gungen werden langsamer.
«Gummi holen?», fragt Henning.
Isa nickt und lächelt ihn an. Henning kann ihr nicht gut in die Augen sehen. Er ist nicht sicher, ob sie das Rich tige tun.
Steffen freut sich über seinen Kleinen. Isa sieht aus, als werde sie nur von Henning bewegt, der sie stößt. Er nimmt sich vor, sich auch mal rannehmen zu lassen. Wahr scheinlich muss er sich nur wie Isa hinlegen. Er beob achtet ihre Bewegungen und begreift den Gleich - klang der Körper, das Glück, dass keiner den anderen, dass beide sich bewegen. Er fasst sich in den Schritt und beginnt, sich zu reiben. Leise zieht er seine Hose auf. Sein harter Schwanz kommt ihm entgegen. Er spuckt auf seine Fingerspitzen und streicht die Spucke auf seine Eichel. Ein lautes Stöhnen entwischt ihm. Entspannung fährt durch seinen Körper. Er lehnt sich gegen die Türzarge. Sein Blick heftet sich auf Henning. Auf Hennings ficken den Arsch. Er bewundert das Spiel der Muskeln. Er liebt das Keuchen der beiden. Es kommt ihm vor, als sprächen sie über die kompliziertesten Dinge und verstünden sich. Da fährt ihm die Eifersucht in die Lenden. Er hat keine Ahnung, was hier los ist. Will Henning ihn verlassen? Wegen einer Frau? Er verdrückt sich um die Ecke, geht zurück in Richtung Küche. Er könnte klingeln und die beiden unterbrechen. Er könnte einfach ins Schlafzimmer gehen, Henning von Isa runterholen und sie selber ficken. Er genehmigt sich einen Schnaps. Dann muss er lachen. Dieses kleine Luder Henning! Vor ein paar Wochen war er noch die inkarnierte Unschuld, jetzt fickt er Frauen im Bett seines Freundes. Steffen geht wieder zum Schlafzim mer zurück. Das Schauspiel hat sich kaum verändert. Sie sind ein bisschen rumgerutscht im Bett. Dadurch ist Hen nings Körper im Spiegel der Kommode zu sehen. Der Rücken. Die Bewegung. Der Kopf. Das Gesicht hat er in Isas Schulter gegraben. Steffen wichst. Was soll er sich Ge danken machen, wenn er wichsen kann. Er genießt Hen ning. Er will mehr von ihm sehen. Er will ihn vor sich sehen und im Spiegel. Die beiden stöhnen jetzt laut. Isas Bewegungen werden schneller, kraftvoller, Hennings lang samer, bohrender. Henning öffnet den Mund. Er sieht ihr ins Gesicht. Er kommt gleich. Soll er was sagen? Sie schaut ihn an, sie verschmelzen. Henning kommt. Sein Becken stößt gegen ihres. Isa kommt hinterher. Sie hält den Atem an, kleine Schreie kommen aus ihrem Mund. Ver zückt reißt Henning den Kopf nach oben. Sein Blick fällt ihn den Spiegel. Er sieht die Gestalt eines Mannes hin ter seinem verzerrten Gesicht. Er sieht Steffen. Er kann nichts tun. Er will auch nicht. Er stößt weiter und sein Sperma schießt mit der Kraft des
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