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Henry haut ab: Roman (German Edition)

Henry haut ab: Roman (German Edition)

Titel: Henry haut ab: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Vorwürfe machen, sie hatte ihn ja nach Sandystones Hall gebracht.
    Sir George nahm an, dass er den Superintendenten ebenfalls auf seiner Seite haben würde, da dieser Wilt größtes Misstrauen entgegenzubringen schien und sein Verhör bereits einen sehr bösartigen Ton annahm.
    »Welche andere Leiche?«, fragte Wilt verwirrt.
    »Mein Liebling Edward … Edward, mein Sohn und Erbe. Mein geliebter Edward!«, rief Lady Clarissa schmerzlich. »Das ist alles deine Schuld!«, schrie sie ihren Mann an. »Du hast ihn nie leiden können. Du hast ihn deine Gewehre nehmen lassen und ihn dazu ermutigt, sich zu erschießen.«
    »Überhaupt nichts habe ich getan. Ich kann doch nichts dafür, dass Edward dämlich ist. Und überhaupt ist bestimmt Wilt schuld daran.«
    »Jetzt machen Sie aber mal halblang«, protestierte Wilt. »Wovon reden Sie da? Ich habe überhaupt nichts mit alldem zu tun. Ist Edward etwa auch tot?«
    Sir George ignorierte ihn und brüllte weiter seine Frau an. »Du warst es doch, die ihn hierhergebracht hat, um deinen stumpfsinnigen Sohn zu unterrichten, und ich weiß ganz genau, dass er ihn in Kriegsgeschichte unterrichtet hat. Das muss Eddie so aufgeregt haben, dass er den Leichnam deines Onkels gestohlen hat, um ihn für Schießübungen zu benutzen. Wilt könnte ihm sogar geholfen haben, die Leiche in den Wald zu schleppen.«
    Wilt erbleichte und sank auf einen Stuhl.
    Sir George schien von seinem Argument ziemlich angetan zu sein und fuhr fort: »Und wie kam es überhaupt, dass der Colonel so passend gestorben ist, frage ich dich? Genau zu dem Zeitpunkt, als Wilt hergekommen ist. Und glaub ja nicht, ich wüsste nicht, dass du es kaum erwarten konntest, ihn zu bumsen …«
    »Du Dreckskerl«, schluchzte Clarissa. »Als Onkel Harold gestorben ist, war dir das vollkommen gleichgültig. Du wolltest ihn ja nicht mal auf den Familienfriedhof lassen. Und jetzt beleidigst du auch noch das Andenken an meinen toten Sohn. Und dabei bist du doch derjenige, der Edward auf dem Gewissen hat, nicht ich. Ja, du! Alles nur, weil du sicher sein willst, dass niemand von uns übrig bleibt, der kein Gadsleyblut in den Adern hat.«
    »Oh nein, nicht ich, meine Liebe. Du und dein Liebhaber Wilt, ihr habt wahrscheinlich auch dabei unter einer Decke gesteckt.«
    Wilt konnte nicht glauben, was er da hörte. »Rufen Sie Detective Inspector Flint in Ipford an. Er kann meine Unschuld bezeugen«, verlangte er.
    »Das haben wir bereits getan«, erzählte ihm der Superintendent, gerade als der Genannte höchstpersönlich hereinkam, um sich ebenfalls ins Gefecht zu werfen.
    »Flint!«, rief Wilt. »Bin ich froh, Sie zu sehen! Sagen Sie denen, dass ich keiner Fliege was zu Leide tun könnte.«
    Der Inspector verzog keine Miene. »Aber diese Mal vielleicht doch. Ich konnte Ihnen ja bisher nie etwas nachweisen. Für mich sieht es jetzt aber sehr danach aus, als hätten wir Sie endlich auf frischer Tat ertappt.«
    Wilt erkannte, dass er mächtig in der Patsche saß und voll und ganz auf sich allein gestellt war. Die Situation entwickelte sich rasend schnell zum Alptraum. Er wusste, wem er das alles zu verdanken hatte: Eva. Das war alles ihr Werk, und wenn er aus diesem Schlamassel heraus war, würde er ein Machtwort sprechen. Die Vier würden definitiv in den Konvent zurückkehren.
    »Aber warum sollte ich denn Edwards Tod wollen?«
    »Weil Sie ihn für einen Schwachkopf hielten und er auf ihre Vierlinge geschossen hat«, antwortete Sir George.
    »Nun ja, aber …«
    Der Superintendent merkte, dass ihm die Situation entglitt.
    »Lady Clarissa, ich muss Sie fragen, ob Sie … hm … in einer Beziehung mit Mr. Wilt hier standen, wie ihr Mann behauptet.«
    »Versuch ja nicht, das Ganze mir anzuhängen, du Mistkerl!«, brüllte Lady Clarissa Sir George an.
    »Beruhigen wir uns doch alle erst einmal«, sagte Flint in ruhigem, aber festem Ton und versuchte, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
    »Wilt, Sie behaupten, Sie seien nicht einmal in der Nähe des Tatortes gewesen?«
    »Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich war in der Nähe der Stelle, wo die Leichen gefunden wurden, weil ich da ziemlich oft spazieren gehe.«
    »Also geben Sie zu, dass Sie etwas damit zu tun haben?«
    »Nein! Wie ich gerade gesagt habe, ich war in der Nähe des Tatortes, aber das heißt nicht, dass ich an dem Verbrechen beteiligt war oder dass überhaupt ein Verbrechen stattgefunden hat.«
    »Wenn Sie nichts damit zu tun hatten, auch wenn Sie dort waren, warum waren Sie

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