Her mit den Jungs!
weil sie zu schnell aufgestanden war.
Carter drückte ihr den Kopf zwischen die Knie. »Tief durchatmen. Entspann dich«, befahl er.
Sie tat wie geheißen und fühlte sich bald wieder besser. »Es geht wieder«, nuschelte sie.
»Dann richte dich jetzt ganz langsam wieder auf.«
Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Alles okay, danke.«
»Ich werde für dich sorgen, Süße. Ich verspreche es dir. So, und nun zu der Vaterschaftsuntersuchung.« Er griff nach seiner Jacke und holte zwei Flugtickets aus der Tasche. »Die Maschine um fünf könnten wir gerade noch erwischen.«
Sie umklammerte seine Hand. Mit einem Mal sah sie in ihm ihre einzige Hoffnung. Es tat nichts zur Sache, dass sie ihn auch liebte und ihn immer geliebt hatte. Liebe hatte nicht ausgereicht, um einen der Männer ihrer Mutter zum Bleiben zu bewegen.
Warum sollte es ihr besser ergehen?
Micki war wegen eines schlimmen Schnupfens zu Hause geblieben. Weil die Langeweile bald unerträglich wurde und sie nicht ständig an Damian und seinen Trip nach Florida denken wollte, startete sie eine groß angelegte Entrümpelungsaktion. Sie durchstöberte überfüllte Schubladen, Schränke und Kommoden, entsorgte haufenweise Trödel und wirbelte dabei eine Menge Staub auf, was ihr das Atmen durch die verstopfte Nase und die kratzende Kehle natürlich noch erschwerte. Ihre Laune war auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt, als es an der Tür klingelte.
Sie kletterte über den Berg Müllsäcke, der sich inzwischen angesammelt hatte, schnappte sich schniefend ein Taschentuch und ging zur Tür. »Wer ist da?«
»Ich bin‘s, Roper.«
Sie ließ ihn herein. »Was willst du denn hier?«
»Welch überaus liebenswürdige Begrüßung. Ich wollte mich mit dir zum Lunch verabreden, aber im Büro hieß es, du wärst zu Hause. Also dachte ich, du könntest vielleicht ein wenig Gesellschaft brauchen, da Damian ja in Florida ist.«
Micki verzog das Gesicht. »Subtil wie eh und je, John. Ich schiebe hier keinen Frust, ich bin krank.«
Er musterte sie aufmerksam. »Rote Nase, keine Kriegsbemalung... Yep, du bist wirklich krank.« Er begab sich schnurstracks in die Küche und griff zum Telefon.
»Was hast du vor?«
»Ich bestelle dir jetzt einen Pott heiße Hühnerbrühe, die beste in ganz Manhattan. Zum Glück wird die bei Bedarf auch geliefert.« Er gab die Bestellung durch. Micki fand den Gedanken an eine wohltuende warme Suppe überaus verlockend und erhob keine Einwände.
Sie setzten sich ins Wohnzimmer. Micki wickelte sich in eine alte Wolldecke, weil sie fror. »So, raus mit der Sprache: Warum bist du wirklich hier? Hast du gedacht, ich wäre in schwere Depressionen verfallen, weil Damian nach Florida geflogen ist, um mit Carole zu reden?«
Roper lachte. »Deine Worte, nicht meine. Hat er sich gemeldet?«
Micki schüttelte den Kopf. »Ich rechne auch gar nicht damit.« Sie senkte den Blick. »Es ist aus.«
»Warum denn?«
»Weil Damian in seinem Leben keinen Platz für eine Beziehung hat, Baby hin oder her. Und ich will etwas Langfristiges.« Sie schnäuzte sich. »Ich will jemanden, der es sich zutraut, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.«
John beugte sich im Sessel nach vorn. »Und du denkst, er will das nicht? Wenn du mich fragst, könnte er bei all den Veränderungen in seinem Leben ein wenig Stabilität ganz gut gebrauchen.«
Micki schüttelte den Kopf. »Er ist mit dieser potentiellen Vaterschaft hoffnungslos überfordert. Falls das Baby wirklich von ihm ist, wird er den Kopf nicht frei für eine Beziehung haben. Er gibt ja jetzt schon zu, dass es ihm schwer fällt, Prioritäten zu setzen.«
»Und wenn es nicht von ihm ist?«
Micki lachte. »Ach, komm, du kennst ihn doch. In diesem Fall ist er bestimmt so erleichtert, weil er noch einmal ungeschoren davongekommen ist, dass er sich wieder ganz und gar auf seine Karriere konzentrieren wird - oder das, was davon übrig ist. Falls ihm diese Verpflichtung wirklich erspart bleiben sollte, macht er garantiert keine Kehrtwendung und sucht sich gleich eine Neue.«
»Das sagst du.«
»Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand, und ich wette, Damian würde genau dasselbe sagen, wenn du ihn fragst.« Sie hatte sich das alles ausführlich durch den Kopf gehen lassen. Die Erkenntnis war schmerzhaft, aber nicht zu widerlegen.
»Wenn ich ihn fragen würde, würde er sagen, dass er diesen Skandal ohne deine Hilfe nicht durchgestanden hätte. Der Kerl hat dich gebraucht.«
Micki verzog das
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