Her mit den Jungs!
Finger.
»Keine, wenn man bedenkt, wie lange ich diese Schiene schon trage. Ich war auch bereits beim Physiotherapeuten. Jetzt haben wir August und die Play-off- Spiele im September stehen bevor. Ich weiß nur nicht, ob ich daran beteiligt sein werde.«
Er klang resigniert, schien sich aber bereits ein wenig mit der Situation abgefunden zu haben. Micki fragte sich, was diesen Umschwung bewirkt haben mochte, beschloss aber, ihn nicht danach zu fragen, um die nötige Distanz wahren zu können.
Sie glitten weiter über die Tanzfläche. Er verflocht die Finger mit den ihren und drückte ihre Hand an seine Brust, eine irgendwie intime Geste, die Micki wider Willen schaudern ließ.
»Wir haben den Vaterschaftstest gemacht«, sagte er und brach damit das Schweigen.
Sie nickte. »Hat Carter schon erzählt.«
»Ich hätte es dir selbst gesagt, wenn du mal ans Telefon gegangen wärst. Carole ist gar nicht glücklich darüber. Sie will unbedingt, dass dieses Kind von mir ist. Weiß der Geier, weshalb.«
»Gute Gene?« Micki bemühte sich um ein leichtfertiges Lachen.
»Und wenn schon - das Einzige, was mich kümmert, ist, ob dir gefällt, was ich in meiner Jeans habe.« Er schenkte ihr das sexy Augenzwinkern, das sie so liebte.
»Da liegt vermutlich das Problem«, murmelte sie. »Es gefällt mir viel zu gut.«
Sein Herz schlug langsam und gleichmäßig, beruhigend und erregend zugleich und erinnerte sie schmerzlich an all das, was sie nicht haben konnte.
Plötzlich riss sie sich von ihm los, von seinem warmen Körper, seinen starken Händen. Es war ihr egal, dass die anderen Gäste sie anstarrten. Sie musste weg, weg von den verbotenen Früchten.
»Wir hatten unsere allerletzte gemeinsame Nacht bereits«, stieß sie hervor und rannte zur Tür, ehe sie es sich anders überlegen konnte und sich noch eine allerallerletzte gönnte.
15
Damian sab schweigend neben Carter und Carole in Dr. Kernans winzigem Sprechzimmer in Manhattan und wartete auf das Ergebnis der Vaterschaftsuntersuchung. Der Minutenzeiger der Wanduhr schlich mit schier unerträglicher Langsamkeit über das Ziffernblatt.
Damian hatte Carole seit seinem Besuch in Florida nicht mehr gesehen, da Carter sich erboten hatte, ihre Anreise zu organisieren und sie vom Flughafen abzuholen. Damian hatte ihm nur zu gern den Vortritt überlassen. Der Junge verdiente eine Chance, sich vor der Frau, die er offenbar liebte, zu beweisen. Carole schien davon nicht sonderlich angetan, denn sie durchbohrte Damian mehrfach mit bitterbösen Blicken. Vermutlich war sie wütend, weil er die Verantwortung einfach auf Carter abgewälzt hatte.
Nun, das störte Damian herzlich wenig. Die beiden hatten ein seltsames Verhältnis zueinander, aber er würde ihnen nicht im Weg stehen. Noch wollte Carole partout nicht wahrhaben, dass Carter Potential hatte, aber das würde sich ändern, sobald sie nicht mehr derart von der Vorstellung besessen war, Damian sei der Vater ihres Kindes. Er warf einen Blick auf die Uhr und fragte sich, ob das Testergebnis es ihm gestatten würde, einfach zur Tür hinauszuspazieren und die beiden sich selbst zu überlassen, oder ob er sein Lebtag lang zwischen ihnen stehen würde.
Er rieb sich die Hände - die Armschiene musste er mittlerweile nur noch nachts tragen - und stellte fest, dass sie schweißnass waren. Kein Wunder, dass er nervös war, wo doch seine Karriere und seine Freiheit auf dem Spiel standen. Und dann war da noch Micki...
Seit seine Gedanken unaufhörlich um diese drei Themen kreisten, fühlte sich Damian zunehmend nicht nur körperlich erschöpft. Er schlief schon seit einer Weile schlecht, grübelte nächtelang nicht nur über seine verletzte Hand und das tägliche Training nach, das längst nicht so erfolgreich verlief wie erwartet, sondern vor allem immer wieder über Micki. Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Keine andere Frau hatte ihn je bis in seine Träume verfolgt. Er verspürte das Bedürfnis, die zwei großen Probleme, mit denen er konfrontiert war, mit ihr zu diskutieren, seine Optionen zu erörtern. Er wollte von ihr hören, dass er ein guter Vater sein würde, weil es aus ihrem Mund glaubhaft klang. Wenn er versuchte, sich aufzumuntern, vernahm er im Geiste stets Mickis beruhigende Stimme, die ihn davon überzeugte, dass er ein besserer Mensch sein konnte.
Keine andere Frau hatte je in ihm den Wunsch geweckt, ein besserer Mensch zu sein.
Er schrak auf, als Dr. Kernan das Sprechzimmer betrat und sagte: »Sind
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