Her mit den Jungs!
meiner beruflichen Zukunft mache ich mir eigenartigerweise keine allzu großen Sorgen. Ich habe vollstes Vertrauen in dich und mich. Ich finde schon eine Möglichkeit, mich zu beschäftigen und finanziell über Wasser zu halten.« Er lachte gezwungen. »Es ist mein Privatleben, das mir Kopfzerbrechen bereitet.«
Yank erhob sich und trat zu ihm, wobei er sich schwer auf sein Laufgestell stützte.
»Ich wusste gar nicht, dass du schon wieder so gut gehen kannst«, sagte Damian.
»Ich musste mich ganz schön ins Zeug legen, um dieser verdammten Klinik zu entkommen.«
Damian nickte.
»Micki wirkte schon als kleines Mädchen ein bisschen verloren«, bemerkte Yank.
Damian überraschte der plötzliche Themenwechsel, doch er brannte darauf, mehr zu erfahren.
»Annabelle hat damals als Älteste gleich kapiert, dass sie getrennt werden würden, falls ich sie nicht wollte, also hat sie die Friedensstifterin gespielt und sichergestellt, dass ihre Schwestern sich benahmen. Nicht immer mit durchschlagendem Erfolg übrigens.« Yank lachte leise in sich hinein. »Aber sie hat es wenigstens versucht. Sie war ein verantwortungsbewusstes, ernsthaftes Mädchen. Hat immer die Ersatzmutter gespielt und gemeinsam mit Lola dafür gesorgt, dass alles seine Ordnung hatte und wie am Schnürchen lief.«
Das konnte sich Damian lebhaft vorstellen.
»Sophie war schwieriger zu durchschauen. Sie steckte ständig die Nase in irgendein Buch, um der Wirklichkeit zu entfliehen. Im Grunde war sie damit am leichtesten zu handhaben - sie hatte stets die Antworten parat, noch bevor ich die Fragen kannte.«
»Und Micki?«, fragte Damian.
Yank lächelte. »Micki ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen. Sie hat stets gesagt, was Sache ist, völlig unbeeindruckt von meinem Gezeter. Hat mich gleich am ersten Tag ein Ferkel genannt und verlangt, dass ich Micki statt Michelle zu ihr sage. Ihre Schwestern waren natürlich alles andere als begeistert.«
Damian sah ihn verblüfft an. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie eigentlich Michelle heißt.«
»Ich kann mich nicht entsinnen, dass sie jemals so genannt wurde, seit sie zu mir kamen. Sie hat mir einfach fest in die Augen gesehen und wurde meine kleine Micki. Leider haben Annabelle und Sophie sie nie in die typischen Mädchenaktivitäten integriert, weil die Kleine sich nur für Sport zu interessieren schien.«
Damian lehnte sich ans Fensterbrett und stöhnte, übermüdet und beseelt von dem Wunsch, eine Möglichkeit zu finden, um Micki doch noch für sich zu gewinnen. So es denn eine gab.
»Daher also das burschikose, kumpelhafte Auftreten, wie?«
»Ganz recht - und ich habe nie etwas dagegen unternommen.«
»Nun, ich nehme an, ihre diversen Verehrer haben die feminine Seite in ihr wachgerüttelt«, sagte Damian leichthin, obwohl ihm die Vorstellung, dass ein anderer Micki berührte oder gar mit ihr schlief, Magenkrämpfe verursachte. Er wusste, er war nicht ihr erster Mann gewesen, aber er wollte verdammt noch eins ihr letzter sein.
»Allzu viele gab es da meines Wissens nicht. Ein oder zwei Hundesöhne haben sich nur an sie rangemacht, um bei mir unterzukommen, und die anderen waren allesamt Waschlappen und ihrer nicht würdig.« Yank schüttelte den Kopf. »Ich sollte dir das nicht erzählen. Kommt mir fast so vor, als würde ich sie verraten.«
Damian legte seinem Agenten die Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, du gewährst mir einen wertvollen Einblick in ihre Persönlichkeit. Ich würde mir eher die Zunge abbeißen, als dieses Wissen gegen sie zu verwenden.«
Yank schien beruhigt. »Das alles hatte zur Folge, dass Micki heute eine richtige Sportskanone ist und sich beruflich jede Menge zutraut, aber was ihre weibliche Seite anbelangt, ist sie leider reichlich unsicher. Sie hat erst vor kurzem erste Anstrengungen unternommen, um ein wenig... fraulicher auszusehen. Selbst mir ist der Unterschied gleich aufgefallen, dabei bin ich halb blind.«
»Ich für meinen Teil fand sie schon immer umwerfend. Seit wir uns das erste Mal gekü- , ich meine, seit wir uns das erste Mal begegnet sind, wusste ich, dass sie etwas Besonderes ist.« Damian vermied bewusst den Ausdruck heiße Braut - er konnte wirklich darauf verzichten, dass ihm sein Agent deswegen womöglich mit dem Laufgestell hinterherhumpelte.
»Ich habe es geahnt. Sie hat dein wahres Ich auch gleich erkannt. Sie wusste, dass du nicht der muskelbepackte, gehirnamputierte Casanova bist, als den du dich dargestellt hast.« Yank fuhr sich
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