Her mit den Jungs!
mit der Hand über den zerzausten Bart. »Aber wie ich meine Micki kenne, vergleicht sie sich bloß mit den Tussis, mit denen du dich vor ihr abgegeben hast und denkt, mit denen könnte sie ohnehin nicht mithalten.«
»Kann sie auch nicht.« Damian ballte die gesunde Hand zur Faust und ließ sie ans Fenster donnern.
»Pass bloß auf, sonst ruinierst du dir die andere Hand auch noch und wer weiß, wer dir dann den Hintern -«
»Okay, okay«, unterbrach ihn Damian und unterdrückte ein Lachen. »Aber mal im Ernst: Micki kann tatsächlich nicht mit diesen Frauen mithalten, weil sie nämlich um Klassen besser ist als die.«
Yank umarmte ihn, was sich einigermaßen umständlich gestaltete, da er sich mit einer Hand am Laufgestell abstützen musste. »Ich wünsche dir viel Glück dabei, sie davon zu überzeugen«, sagte er. »Wenn Micki nämlich abgesehen von meiner Leidenschaft für den Sport etwas von mir geerbt hat, dann meinen Dickschädel. Wenn sich meine Kleine erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, ist es schwierig, sie umzustimmen.«
Damian sah zur Decke. »Danke. Da wäre ich von allein nie draufgekommen«, witzelte er.
Yank grinste. »Gern geschehen. Ach, übrigens, vielleicht besänftigt es dich ja, wenn ich dir sage, dass ich erst wieder auf eigenen Füßen stehen wollte, ehe ich Lola bitte, mich und diese Klapperkiste, die ich meinen Körper schimpfe, zurückzunehmen.«
Das konnte Damian nachvollziehen. »Ich hoffe schwer, du hast mehr Erfolg als ich.«
»Wie sieht dein Schlachtplan aus?«, wollte Yank wissen.
Damian breitete ratlos die Arme aus. »Ich bin für alles offen.« Zu dumm, dass Micki weder auf seine E-Mails noch auf seine Anrufe reagierte, selbst, wenn er sie unter einem geschäftlichen Vorwand kontaktierte.
Aber allmählich hatte er die Nase gestrichen voll davon, dass sie seine Annäherungsversuche ignorierte. Als Nächstes würde er auf das Motto »Wer sich rar macht, steigt im Wert« setzen. Falls das immer noch nichts nützen sollte, war er mit seinem Latein allerdings endgültig am Ende. Dann musste er wohl oder übel den Rückzug antreten. Am besten auf seine Insel.
Diesmal allein.
17
Yank hasste seine Gehhilfe . Er hasste es, dass er nur noch verschwommen sah. Aber die Vorstellung, den Rest seines Lebens ohne Lola verbringen zu müssen, hasste er mit Abstand am meisten. Er hatte Jahrzehnte verstreichen lassen und einer geradezu lächerlichen Anzahl von Ermunterungen bedurft, bis er endlich erkannt hatte, was eigentlich all die Jahre bereits sonnenklar gewesen war. »Jawohl, verdammt nochmal!«
»Wie meinen, Sir?«, erkundigte sich der Liftboy im Bürogebäude von Spencer Atkins.
»Äh, nichts. Sechster Stock, bitte«, gab Yank zurück.
Er war vor einer Woche aus der Klinik entlassen worden und kam dank seines Fahrers und seiner Gehhilfe schon wieder ganz gut im Alltag zurecht. Nun hatte er also wirklich keine Ausrede mehr, sich seinem Schicksal zu stellen.
Yank hörte es sechs Mal piepsen und die Aufzugtüren aufgehen.
»Wir sind da«, verkündete der Liftboy.
Yank beförderte erst sein Laufgestell und dann sich selbst nach draußen. Er konnte die Umrisse seiner Umgebung erahnen und kannte sich in Spencers Büro aus, daher wusste er, wohin er sich wenden musste.
»Mr Morgan!« Die Empfangsdame sprang hinter ihrem Tresen auf. »Wir haben Sie gar nicht erwartet.«
»Gut. Ich verlasse mich gern auf den Überraschungseffekt. Ich möchte zu Lola.«
»Sie ist in ihrem Büro. Soll ich Sie ankündigen oder wollen Sie sich bei ihr auch den Überraschungseffekt zunutze machen?«
»Sagen Sie ihr, dass ich im Anmarsch bin und dass ich erwarte, sie allein anzutreffen.«
»Sehr wohl, Sir.« Die Rezeptionistin griff nach dem Telefon, während Yank bedächtig auf das Vorzimmer von Spencers Büro zuging.
Ein vertrauter Duft verriet ihm, dass sie ihn an der Tür erwartete. Sie benutzte dieses Parfüm schon eine halbe Ewigkeit - oder zumindest schien es ihm so. Er hätte sie selbst im Schlaf daran erkannt.
»Ich kann nicht fassen, dass du schon wieder auf den Beinen bist«, stellte Lola fest.
»Tja, die Zeit verfliegt eben, wenn man Spaß hat.«
»Wie es aussieht, bist du wieder ganz der Alte.«
Er nickte. »Ich hatte ja außer den täglichen Gehübungen nicht viel zu tun - jede Menge Zeit zum Nachdenken.«
»Komm rein.« Sie wich ein wenig zurück, damit er eintreten konnte.
Beim Hinsetzen musste er sich notgedrungenermaßen von ihr helfen lassen. Daran sollte ich mich wohl
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