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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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Meiner Meinung nach sind ihre Frequenzen zu niedrig. Ich habe gehofft, dieses japanische Modell wäre besser, da man dabei die Reichweite variieren kann und das Gerät selbst am entferntesten Punkt noch ausreichenden Schalldruck erzeugt. Doch auch hier gewöhnen sich die Ratten nach einer kurzen Zeit daran.«
    »Welchen Bereich deckt es ab?«
    »Eine Fläche von ungefähr dreitausend Quadratfuß. Es hat einen intermittierenden Sender, der die Ratten eine Zeitlang verwirren soll. Die für die Parasiten schmerzhafteste Frequenz liegt bei achtzehn Kilohertz. Sie ist auch für Menschen nicht gerade angenehm. Leider gewöhnen sich die Ratten so schnell daran, dass selbst dieser Frequenzbereich sie bald kaum noch stört.«
    »Es wirkt aber für eine kurze Periode?«
    Der Techniker nickte.
    »Und das Ultraschall-Gerät, das die Viecher anlockt?«
    »Das gleiche Problem. Damals in London war es nur zu gebrauchen, weil es nie vorher zum Einsatz gekommen ist. Die Ratten hatten keine Gelegenheit, sich daran zu gewöhnen. Sie wurden alle beim ersten Einsatz des Gerätes getötet.«
    »Ein paar sind entwischt.«
    »Kaum der Rede wert. Außerdem ist man mit ihnen schnell fertig geworden.«
    »Angenommen, sie hätten überlebt und sich fortgepflanzt - könnten sie gegen die Schallwellen resistent geworden sein?«
    »Möglich wär's.«
    Pender erschauerte innerlich. Wenn man es sich richtig überlegte, war London gerade noch einmal glücklich davongekommen.
    »Ist Mr. Howard hier irgendwo in der Nähe?«
    »Vor etwa zwanzig Minuten kam er mit Mr. Lehmann herunter. Sie wollten zu den Außenkäfigen.«
    Pender überließ den Techniker seiner Arbeit und verließ das Labor. Sorgfältig schloss er die Tür hinter sich und betrat einen langen Schuppen, an dessen Eingang ein Warnschild mit der Aufschrift: >Vorsicht - Gift in Anwendung!< hing. Er durchquerte das längliche Gebäude. Der Gestank von feuchtem Stroh und Rattenkot biss ihm in die Nase. Gelegentlich bemerkte er einen dunklen, langgestreckten Körper in den Käfigen beiderseits des Ganges.
    Trichter und Futter unterschiedlichster Zusammensetzung waren an bestimmten strategischen Punkten in den Käfigen befestigt, jeder enthielt ein anderes Lockmittel für die Ratte. Für diese Tiere einen Köder zu entwickeln, der die Plagegeister dazu verleiten sollte, ein bestimmtes Futter über eine bestimmte Zeit zu fressen, ehe man das tödliche Gift beimengte, war bei ihrer Sensivität gegenüber Geschmäckern und Gerüchen äußerst schwierig. Das am meisten bevorzugte Lockfutter für diese Nager musste sich als wertvolle Hilfe bei ihrer Bekämpfung erweisen.
    Der Schuppen war menschenleer, und Pender vermutete, dass Howard und Mike Lehmann, der Chef-Biologe des Labors, weiter zu den Außenpferchen gegangen waren. Er war froh, aus dem Schuppen herauszukommen.
    Da drinnen roch es nach Tod.
    Ein Kiespfad führte zu einer Gartenanlage und weiter unterhalb zu einer Rasenfläche. Pender sah zwei Männer-gestalten, die aufmerksam in ein breites Rattengehege schauten. Als sie seine Schritte hörten, drehten sie sich um. Zumindest Lehmann war sichtlich erfreut, ihn zu sehen. Bei ihrer beruflichen Zusammenarbeit - vielleicht auch gerade ihretwegen - war die Freundschaft zwischen Howard und Pender merklich abgekühlt. Nach Howards Meinung vergaß Pender manchmal, dass er für den Forschungsdirektor und nicht auf gleicher Ebene mit ihm arbeitete. »Hallo, Luke«, sagte er nur.
    »Stephen, Mike«, grüßte Pender ebenso knapp.
    »Wie ist's gelaufen, Luke?« fragte Lehmann, der wie immer enthusiastisch jede Gelegenheit für eine Diskussion nutzte. Von Rechts wegen hätte Mike Lehmann Leiter der Forschung werden müssen, denn er war ein gutes Stück älter als Howard und arbeitete über fünfzehn Jahre für Ratkill. Trotzdem war ihm nie eine Voreingenommenheit gegenüber dem Jüngeren anzumerken, den er selbst eingestellt hatte. Nur gelegentlich registrierte Pender einen etwas geringschätzigen Unterton in seiner Stimme, wenn er mit seinem jungen Vorgesetzten bei bestimmten technischen Problemen nicht übereinstimmte.
    »Die Biester sind völlig resistent gegen Warfarin«, antwortete Pender und lehnte sich leicht an den Zaun, der das Gehege umgab.
    »Daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Also machen sie sich wieder breit?« fragte Howard besorgt.
    Pender musterte den Forschungsleiter und wunderte sich zum wiederholten Male, wie das Alter langsam seine Spuren in Howards Gesicht zeichnete. Nein, so stimmte

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