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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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den Wagen wieder flott zu bekommen.
    Der Rattenfänger hetzte darauf zu, mobilisierte seine letzten Reserven. Wieder schaute er sich um, sah, dass die Ratten durch das Fenster ins Freie strömten, den Schutt-berg hinunterschossen und ihm nachsetzten. Der Anblick verursachte einen erneuten Adrenalinschub in seinen Adern und er verdoppelte seine Anstrengungen, um das rettende Ziel zu erreichen. Dabei wusste er, dass er es nicht schaffen konnte.
    Der Wagen war noch zu weit entfernt. Pender hätte am liebsten vor Verzweiflung und Enttäuschung geweint.
    Sein Körper sackte in sich zusammen, die Knie gaben unter ihm nach.
    Das plötzliche Rauschen in der Luft und das Schwirren der >Gazellen<-Rotoren brachten ihn halbwegs wieder auf die Beine und er schaute nach oben. Der Helikopter schwebte dicht über seinen Verfolgern, die sich furchtsam an den Boden duckten und dann in alle Richtungen davonstoben. Geschosse aus dem Bordmaschinengewehr ließen erst die Erde und dann Blutfontänen aufspritzen, als sie in die Körper der fliehenden Bestien einschlugen.
    Bei diesem Anblick stöhnte Pender erleichtert auf, erhob sich und stolperte vorwärts. Der grüne Lieferwagen vom Conservation Center war inzwischen aus der Schlammpfütze freigekommen und raste ihm entgegen.
    Pender brach in die Knie und stützte sich mit einer Hand auf den Boden.
    »Luke!«
    Das war Jennys Stimme.
    Dicht vor ihm hielt der Wagen schlitternd an. Die Tür flog auf, und plötzlich war Jenny bei ihm, warf die Arme um ihn, zog ihn auf die Beine und zerrte ihn mit sich. Ihre Stimme bebte vor Liebe und Mitleid, Tränen rannen über ihre Wangen. Er hatte kaum noch etwas Menschenähnliches an sich. Körper und Gesicht waren schmutz- und blutverkrustet, die Kleidung hing ihm in Fetzen vom Körper. Ihr Herz war fast stehengeblieben, als sie den Wagen auf die herantaumelnde Gestalt zugesteuert hatte. Denn aus der Entfernung hatte sie nicht erkennen können, wer da auf den Wagen zugelaufen war. Whittaker oder Pender?
    Sie hatte den Mann erst erkannt, als sie dicht vor ihm auf die Bremse getreten war.
    »Luke, du musst mit mir gehen - bitte!«
    Pender zwang sich dazu, einen Fuß vor den anderen zu setzen, und Jenny führte ihn zum Wagen hinüber. Dort öffnete sie die Beifahrertür und half ihm auf den Sitz.
    Dann warf sie die Tür zu und hastete zur Fahrerseite hin-
    über. Sie hatte bemerkt, dass einige der Bestien auf sie zu-schossen.
    Gerade noch rechtzeitig zog sie den Wagenschlag hinter sich zu, denn im gleichen Moment setzte eine Ratte zum Sprung an. Sie donnerte hart gegen die Tür und fiel zu-rück. Die anderen Bestien rannten um das Vehikel herum oder sprangen ebenfalls dagegen.
    »Großer Gott, Luke - wie haben sie dich zugerichtet!«
    jammerte Jenny und nahm sein zerfetztes Gesicht in ihre Hände.
    Sein Atem ging stoßweise, er konnte kaum sprechen.
    »Sie sind - da in dem Haus - im - Keller. Da ist ihr - Nest.
    Dort steckten - sie die ganze - Zeit.«
    Jenny schrie erschrocken auf, als die Windschutzscheibe zersplitterte. In dem Loch tauchten der Kopf und der Oberkörper einer Ratte auf. Knapp zwei Fuß vor Penders Gesicht blieb das Biest stecken.
    Mit einem Aufschrei, in dem all sein Hass, all seine Wut mitschwangen, holte der Rattenfänger aus, hieb der schwarzen Kreatur die Faust auf den Kopf und schleuderte sie auf den Boden zurück. »Bring uns weg von hier, Jenny!« schrie er.
    Der Wagen beschrieb schlitternd einen Kreis und zermalmte dabei mehrere Ratten unter seinen Rädern. Pender wurde gegen die Tür geworfen, und als sein Kopf an das Fenster stieß, sah er im Schlamm den geduckten Körper der großen Ratte mit der seltsamen Narbe auf dem Kopf. Das Biest starrte zu ihm hinauf, riss das Maul auf und zeigte ihm seine langen gelben Zähne. Als der Wagen Fahrt aufnahm und den Pfad entlangjagte, verlor Pender die Bestie aus den Augen. Mit einiger Mühe drehte er sich auf dem Sitz um und schaute durchs Rückfenster. Der Helikopter schwebte immer noch dicht über dem Boden und spie Tod und Verderben. Die Ratten, die nicht getötet oder schwer verwundet waren, rannten zurück in ihr schützendes Nest - zurück in die Ruine.
    »Sie müssen sie jetzt erwischen - ehe sie sich im Schutz des Waldes zerstreuen können«, krächzte Pender.
    »Keine Sorge, Luke, das werden sie. Schau einmal nach vorn.« Pender spähte durch das Loch in der Scheibe. Der kalte Fahrtwind biss in seine Wunden. Ein grimmiges Lächeln stahl sich in sein blutverschmiertes Gesicht, als

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