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Herbst - Beginn

Herbst - Beginn

Titel: Herbst - Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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dunkle Nacht und hoffte ein paar angespannte Sekunden, dass der mechanische Lärm des Generators wie die klassische Musik in der Stadt gewirkt und die Aufmerksamkeit von Überlebenden erregt hatte, denen ihre Ankunft auf der Penn Farm andernfalls entgangen wäre. Doch er konnte nichts erkennen. So rasch er die Scheibe auch abwischte, der Regen draußen und die Kondensation drinnen raubten ihm sofort wieder die Sicht.
    Die anderen schliefen immer noch. Kurz überlegte Michael, dann lief er in die Küche und ergriff eine Taschenlampe, die sie für Notfälle bewusst auf eine Kommode gelegt hatten. Er folgte dem zuckenden, hellen Lichtstrahl zur Hintertür des Hauses, die er vorsichtig öffnete. Dann trat er hinaus in die kalte Abendluft und sah sich um, wobei er den mittlerweile heftigen Regen ignorierte, der ihn durchnässte.
    Da war es abermals. Diesmal näher. Eine unverkennbare Bewegung in der Nähe des Generatorschuppens.
    Mit in der Brust hämmerndem Herzen wagte er sich weiter auf den Hof in Richtung des Schuppens und hielt inne, als er sich nur noch wenige Meter davon entfernt befand. Um die Wände des kleinen Holzgebäudes hatten sich vier zerlumpte Gestalten eingefunden. Selbst im düsteren Licht und angesichts der Ablenkung durch den Wind und Regen des aufziehenden Gewitters war offensichtlich, dass er vier weitere Opfer der Krankheit vor sich hatte – oder des Virus oder der sonstigen Katastrophe, die letzte Woche durch die Bevölkerung gewütet hatte. Neugierig und voller Unbehagen beobachtete Michael, wie einer der wandelnden Leichname gegen die Tür prallte. Statt umzudrehen und wieder wegzustolpern, wie Michael erwartet hatte, begann die verdreckte Kreatur, sich einen Weg um den Schuppen zu bahnen, indem sie durch den Schlamm stolperte und rutschte.
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Michael brauchte knapp eine Minute, bis er feststellte, was es war – die Gestalten gingen nirgendwohin. Die Bewegungen dieser Kreaturen waren genauso unkoordiniert und matt wie bei den hunderten anderen, die sie gesehen hatten, aber sie kreisten eindeutig um den Schuppen.
    Als sich drei der vier Leichname hinter dem Schuppen und vorübergehend aus dem Weg befanden, drängte Michael sich an dem verbliebenen vorbei und öffnete die Tür. Er huschte hinein und hatte neben dem Ohren betäubenden Lärm des Generators Mühe nachzudenken. Dann suchte er den Schaltkasten, der die Maschine steuerte, und schaltete sie aus.
    Nachdem er sich das Gesicht und die Hände an einem schmutzigen Lappen abgetrocknet hatte und wieder zu Atem gelangt war, ging er zurück hinaus.
    Als er die Tür hinter sich zugezogen hatte, war er allein. Die vier Gestalten waren in die Dunkelheit der Nacht davongeschlurft.
    23
    Obwohl Michael sich erschöpft zu Bett begeben hatte, war er am nächsten Morgen um sechs Uhr wach und angezogen. Er hatte eine weitere ungemütliche und überwiegend schlaflose Nacht auf dem harten Holzboden neben Emmas Bett verbracht. Michael war froh, dass er vor ihr aufgewacht war. Zwar hatte sie nichts gesagt, was ihn denken ließ, dass seine Gegenwart sie störte, dennoch beunruhigte ihn insgeheim, was sie für seine Gründe halten mochte. Unabhängig davon, was sie denken mochte, er fühlte sich einfach besser, wenn er nicht alleine schlafen musste.
    Obwohl sein neunundzwanzigster Geburtstag nur noch wenige Wochen in der Zukunft lag, hatte Michael die letzten paar dunklen Stunden eingerollt wie ein furchtsames Kind verbracht. Durch seinen Verstand waren allerlei irrationale Fantasien gekreist, wie sie ihn nicht mehr heimgesucht hatten, seit er acht oder neun Jahre alt gewesen war. Im Zwielicht des frühen Morgengrauens hatte er sich vor unter dem Bett und hinter der Schranktür lauernden Monstern unter der Decke verkrochen; einmal hatte er sich unwillkürlich aufgesetzt, felsenfest überzeugt, dass etwas Schreckliches, Unidentifizierbares die Treppe heraufkam. In seinem Innersten wusste er, dass es sich um törichte Gedanken handelte, dass die Geräusche, die er hörte, nur das unvertraute Ächzen und Knarren des alten Hauses waren, doch das machte nicht den geringsten Unterschied. Die Furcht ließ sich unmöglich ignorieren. Als Kind konnte er sich immer in die Sicherheit des elterlichen Schlafzimmers flüchten; das war vorbei. Heute gab es nichts und niemanden, um ihm zu helfen, und die bittere Realität jenseits der Türen des Bauernhauses war schlimmer als der dunkelste Albtraum, den er je gehabt hatte.
    Sobald das Morgenlicht

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