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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Haufen zu erklären.«
    »Ich weiß, wie es aussieht, aber du musst ...«
    »Kannst du dich an Carlson erinnern?«, wollte Franks mit hoffnungsloser Stimme wissen.
    »Keith Carlson?«
    »Kevin«, berichtigte Franks. »Kannst du dich an ihn erinnern?«
    »Der Koch, richtig? Was ist mit ihm?«
    »Man hat ihn vor Stunden in seiner Koje gefunden. Der verdammte Idiot hat sich die Pulsadern aufgeschnitten.«
    »Himmel«, seufzte Bernard Heath unterdrückt.
    »Er ist nicht der Erste und wird auch nicht der Letzte bleiben«, antwortete Cooper mit kalter Sachlichkeit.
    »Das ist mir klar«, fuhr Franks fort, »das Problem stellt sich nicht dadurch, was er getan hat, sondern liegt darin, wie man ihn loswird. Sie können keine Entscheidung darüber treffen, was mit dem Leichnam geschehen soll. Die Leute hier unten sind so paranoid, dass sie darüber diskutieren, ob sie ihn verbrennen oder in kleine Stücke schneiden sollen. Ich habe gerade gesehen, wie sich Burschen um die Leiche prügeln.«
    »Wieso prügeln?«
    »Weil sie sichergehen wollen, dass sie tot ist«, gab er zurück. »Jeavons und Coleman stehen über der Leiche und sind bereit, sie in Stücke zu hacken, falls sie anfängt, sich zu bewegen.«
    »Sie wird sich nicht bewegen«, schaltete sich Bernard Heath mit unbeabsichtigt herablassender Stimme ein. »Das würde höchstwahrscheinlich nur dann passieren, wenn der Körper vor dem Selbstmord der Luft außerhalb ausgesetzt gewesen wäre. Ich glaube nicht ...«
    »Sie wissen das, und ich weiß das«, unterbrach ihn Franks ärgerlich. »Aber versuchen Sie mal, einige Hundert Soldaten zu überzeugen, die vor Angst fast den Verstand verlieren, weil sie in die Ecke gedrängt worden sind. Diese Leute sind darin ausgebildet zu kämpfen, nicht dazu, nichts zu tun. Sie reden davon, die Leiche zu entsorgen, wenn wir wieder auf die Oberfläche müssen.«
    »Klingt plausibel«, meinte Cooper, »aber es könnte Wochen dauern.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Ist was geplant?«
    »Es sieht danach aus – nicht sicher, denn keiner sagt viel. Es machen Gerüchte die Runde, das ist alles.«
    »Zum Beispiel ...?«
    Das Gespräch stockte. Cooper konnte durch die Beobachtungsplatte dabei zusehen, wie Jim Franks über seine Schulter sah und kontrollierte, ob er sicher weitersprechen konnte.
    »Ich habe gestern einiges gehört, und heute noch mehr. Von Leuten, denen ich vertraue. Daher sieht es so aus, als ob an ihren Worten etwas Wahres dran ist. Das größte Problem ist, dass wir noch immer nicht genügend Luft hier herunter bekommen, und es wird voraussichtlich schlimmer werden. Sie haben das letzte Mal einige der Luftschächte freibekommen, aber das war zu wenig. Es gibt keine Möglichkeit, sie von innen freizuräumen, denn dadurch besteht die Gefahr, dass die Basis infiziert wird. Deswegen sollten wir uns bald bereitmachen, nach draußen zu gehen und noch mehr freizuräumen.«
    »Wenn das der beste Vorschlag ist«, fragte Heath mit unsicherer Stimme, »wie sieht dann das Katastrophenszenario aus?«
    Cooper blickte flüchtig zu dem Mann, dessen Befürchtungen er teilte.
    Franks sprach nach einer neuerlichen Pause weiter: »Einige der Jungs, die letztes Mal draußen waren, haben den Bossen erzählt, dass sie es geschafft haben, dort Hunderte dieser Dinger zu erledigen.«
    »Das haben sie«, stimmte Cooper zu. »Das Problem ist nur, dass Tausende davon übrig geblieben sind.«
    »Gerüchten zufolge«, fuhr Franks fort, »sind sie jetzt dabei, einen massiven Vorstoß zu organisieren. Man munkelt, dass wir alle an die Oberfläche gehen sollen, um den verdammten Haufen abzufackeln.«

7
    Die Lichter rückten näher.
    Donna sprang von ihrer Sitzgelegenheit auf, als sich die Türen zur Dekontaminationskammer öffneten. »Oh, Himmel«, murmelte sie unruhig und warf einen raschen Blick zu Emma, Clare und Bernard, die in ihrer Nähe standen und ebenfalls auf die sich langsam öffnende Tür starrten. Die meisten der anderen Überlebenden hatten, alarmiert durch die plötzliche Helligkeit im Hangar, bereits damit begonnen, aufgeschreckt und unkoordiniert durch die Höhle in die Richtung ihrer Fahrzeuge zu drängeln. Als der erste, schwer gepanzerte Soldat aus dem abgedichteten Schutzraum hervortrat, rasten die verängstigten Männer, Frauen und Kinder nun erneut auf den Polizeiwagen, den Gefängnistransporter und das Wohnmobil zu.
    Wieder bezog ein gleichförmiger Strom von Soldaten in kurzer Distanz zum Eingang auf der Rampe Stellung. Auf einer

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