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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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nach Atem ringend vom Wagendach. Hastig schleppte er sich zum größeren der beiden Transporter und erklomm den Beifahrersitz neben Armitage.
    Cooper bedeutete Castle und Armitage, mit ihren Fahrzeugen so nah wie möglich hinter den Polizeiwagen zu fahren, allerdings stand in der Garage nur beschränkt Platz zur Verfügung. Die beiden Fahrer richteten die Laster bestmöglich zum Ausgang hin aus und bereiteten sich darauf vor, loszufahren.
    »Fertig?«, rief Cooper zu Croft. Der Arzt nickte und beugte sich über die Beifahrerseite, um die Wagentür für Cooper zu öffnen.
    Der Soldat riss das Tor auf.
    Schlagartig strömten die Leichen ins Gebäude, lösten sich von der dichten Masse hinter ihnen und umschwärmten mit vor sich ausgestreckten Armen die Fahrzeuge. Cooper raste zur Beifahrerseite des Vans, sprang durch die offene Tür, drehte sich herum und trat auf die zahlreichen Leichen ein, die nach ihm griffen, bevor es ihm gelang, die Tür zu schließen.
    »Los!«, brüllte er.
    Croft trat das Gaspedal durch und ließ den Van vorwärtsschnellen. Wie ein Pflug fegte der Wagen durch die verrottende Masse und löschte jene Kreaturen aus, die das Pech hatten, ihm im Weg zu stehen. Hinter dem Van setzten sich die beiden anderen Fahrzeuge in Bewegung, langsamer zwar, dafür mit mehr Leistung und verheerender Kraft. Die Laster folgten der blutigen Schneise, die der Van geschlagen hatte.
    »Ich kann überhaupt nichts sehen«, stieß Croft hervor, als ein Leichnam um den anderen gegen die Windschutzscheibe prallte.
    »Egal«, gab Cooper zurück. »Bleiben Sie einfach in Bewegung. Nur weg von hier.«
    Die Menge war riesig und scheinbar endlos. Durch das vergleichsweise niedrige Fahrzeug konnten Cooper und Croft den erschreckenden Anblick nicht sehen, der sich den anderen vier Männern in ihren höheren Kabinen bot. Ein schier unendliches Meer von verwesenden Leichen erstreckte sich vor ihnen, und alle schleppten sich stumpfsinnig auf das Gerichtsgebäude zu und hinter den davoneilenden Fahrzeugen her. Tausende und Abertausende emotionslose Hüllen schlurften auf die Quelle der Geräusche und Bewegungen zu, die ihre ansonsten leere Welt plötzlich erfüllten.
    »Welche Richtung?«, fragte Croft, der brüllen musste, um sich über die Laute von Metall, gegen das verwesendes Fleisch prallte, Gehör zu verschaffen.
    »Ich dachte, Sie kennen sich hier aus«, gab Cooper verärgert zurück.
    »Ich kannte mich hier auch aus«, erwiderte der Arzt gereizt. »Das Problem ist nur, ich kannte mich hier aus, bevor das alles geschah – bevor eine Million beschissener Leichen auf den Straßen zu verrotten angefangen haben.«
    Wütend und verängstigt bog Croft nach rechts auf eine breite Straße, von der er wusste, dass sie weiter ins Stadtzentrum führte.
    »Wo fahren Sie hin?«, verlangte Cooper zu erfahren, der Mühe hatte, durch die sie umgebenden Kadaver etwas zu erkennen.
    Der Arzt zuckte mit den Schultern und umklammerte das Lenkrad fester, das ihm kurz durch die Hände rutschte, als die Räder den Randstein streiften. Obwohl sie das Gerichtsgebäude seit gut einer Minute hinter sich hatten, schienen sie dem Rand des verseuchten Leichenmeers keinen Deut näher gekommen zu sein. Da Croft auf Augenhöhe so gut wie nichts erkennen konnte, schaute er zu den Gebäuden rings um sie auf, um sich grob zu orientieren.
    »Jetzt hab ich‘s«, sagte er plötzlich. »Ich fahre auf der Ringstraße gegen die Einbahn – so müssten wir zurück zur Universität kommen.«
    Nach ein paar hundert Metern erreichten sie eine große Verkehrsinsel und eine Überführung, beides mit Leichen und den verbogenen Wracks verunfallter Autos, Busse und sonstiger Fahrzeuge übersät. Croft gelang es, sich einen Weg durch das Gewirr zu bahnen. Weniger kontrolliert, aber umso gewaltvoller schlugen die beiden Laster eine Schneise hinter ihm her.

41
    »Sie kommen!«, brüllte einer der Überlebenden von einer Ausguckposition im dritten Stock des Unterkunftstrakts der Universität. Die körperlose Stimme hallte durch das ansonsten stille Gebäude, verwaiste Gänge entlang und in die verschiedenen Räume, in denen der Rest der Überlebenden saß und wartete. Donna und Keith Peterson reagierten als Erste. Sie sprangen im Versammlungssaal auf und rannten rasch durch den Komplex zu einem Balkon an der Seite des Bauwerks, der das Fußballfeld überblickte, wo vereinbart worden war, die Fahrzeuge abzustellen, bis sie bereit zum Verlassen der Stadt wären.
    Donna lief durch

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