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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Schließmechanismus ab und versuchte herauszufinden, wie er funktionierte. Er spürte eine in den Betonboden eingelassene Metallschiene. Demnach musste es einen Zapfen geben, der darin verlief und das Tor führte. Zweifellos befand sich an der Oberseite dieselbe Vorrichtung. Er stand auf und wandte sich Croft zu, der nach wie vor eingehend das Schloss betrachtete.
    »Glauben Sie, dass Sie es öffnen können?«, fragte er.
    »Wenn ich kräftig genug draufschlage, dann mit Sicherheit«, erwiderte der Arzt und grinste.
    Steve Armitage tauchte mit Schraubenschlüsseln und einigen anderen Werkzeugen neben ihnen auf.
    »Die habe ich dort drüben gefunden«, sagte er und deutete in den Bereich, aus dem er die Starthilfekabel geholt hatte. Cooper ergriff einen der größeren Schraubenschlüssel und begann, auf das Schloss einzuhämmern. Der Soldat verursachte dabei einen Höllenlärm, dessen Folgen allen klar waren.
    »Steigt in die Laster«, brüllte Baxter den anderen zu. Als der Einzige, der nicht fahren konnte, empfand er es als seine Pflicht, weiter daran zu arbeiten, die Tore zu öffnen. »Sobald wir hier fertig sind, werden tausende der verfluchten Dinger reinströmen.«
    Croft und Armitage kehrten in ihre Fahrzeuge zurück. Paul Castle nahm auf dem Fahrersitz des kleineren Vans Platz, den Heath gestartet hatte.
    Weiter vorne drosch Cooper unvermindert auf das Schloss ein und spürte mit jedem scheppernden Schlag, wie es immer mehr nachgab. Nach weiteren dreißig Sekunden war es geschafft.
    »War‘s das?«, fragte Bernard Heath dicht hinter ihm.
    Cooper rüttelte an dem Tor und versuchte, es ein Stück aufzuschieben, doch es rührte sich nicht.
    »Es muss noch andere Verriegelungen geben«, murmelte er, trat einen Schritt zurück und ließ den Blick über den Bereich wandern, wo das Tor an den Rahmen grenzte. Dort erblickte er zwei weitere Schlösser oder Bolzen, einen etwa ein Drittel der Höhe des Tores vom Boden weg, den anderen ein Drittel vom oberen Rand.
    Heath bedeutete Croft, mit dem Van herüberzufahren. Der Arzt rollte langsam mit dem Fahrzeug vorwärts und hielt unmittelbar vor dem Tor an. Der Universitätsdozent kletterte erst auf die Motorhaube, dann auf das Dach des Wagens.
    »Gebt mir etwas, womit ich das hier aufkriege«, rief er den anderen zu. Cooper reichte ihm einen schweren Hammer mit Stahlkopf, mit dem Heath sofort auf das Metall einzuschlagen begann. Sein Puls raste vor Adrenalin, Anstrengung und Angst, während er den Hammer immer wieder niedersausen ließ. Sein Arm fing zu schmerzen an, dennoch hörte er nicht auf. Er wollte endlich weg von diesem Ort.
    Direkt unterhalb der Stelle, die Heath bearbeitete, lehnte Cooper sich über den Van und versuchte, das verbleibende Hemmnis mit einem Brecheisen zu lösen. Obwohl es sich um ein Sicherheitstor handelte, war es keineswegs unüberwindbar, was auch nie notwendig gewesen war – als das Gericht noch in Betrieb gewesen war, hatte es außerhalb und innerhalb des Gebäudes genügend Sicherheitsvorkehrungen gegeben, um eine Flucht zu verhindern oder zu vereiteln. Ein Häftling, der auf diesem Weg zu fliehen versucht hätte, wäre vermutlich lange davor umzingelt und gefasst worden. Kurz dachte Cooper an den Lärm, den sie verursachten, und fragte sich, über welche Entfernung man ihn hören können würde. Wahrscheinlich wankten mittlerweile Leichname im Umkreis von gut einer Meile zielstrebig auf das Gerichtsgebäude zu. Der Soldat fühlte sich beinah, als läuteten sie eine bizarre Kirchenglocke, mit der verwesende Gläubige zum Gottesdienst gerufen wurden.
    Endlich begann das Tor, in Bewegung zu geraten. Cooper hatte den unteren Riegel aufgebrochen.
    Er trat einen Schritt zurück und schaute zu Heath auf, der immer noch unablässig auf das Metall einhieb. Schweiß strömte ihm über die Stirn, sein rechter Arm wirkte müde und schwer.
    »Wie sieht‘s aus?«, fragte Cooper.
    »Fast geschafft«, gab Heath keuchend zurück.
    Der Soldat bereitete sich darauf vor, das Tor zu öffnen. Phil Croft würde das Gebäude als erster Fahrer verlassen und versuchte, sich die Route zurück zur Universität vorzustellen.
    Früher war er in der Stadt nie gefahren. Es hatte immer so starker Verkehr geherrscht, dass die öffentlichen Transportmittel mit Abstand die schnellste und einfachste Möglichkeit dargestellt hatten, zur Arbeit und wieder nach Hause zu gelangen.
    »Geschafft!«, rief Heath schließlich. Erleichtert warf er den Hammer beiseite und kletterte

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