Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
Ringträger auftreiben müssten. Ohne Ringe können die beiden nicht heiraten.«
»Wieso?«
»Das geht einfach nicht. Wenn wir also noch jemand anders finden müssten, wäre das total schwierig. Du hast einen echt wichtigen Job.«
»Wichtiger als Tissy?«
Tissy musste wohl die kleine Schwester sein. »Ihr Job ist auch sehr wichtig. Sie hat einen Mädchenjob, aber du hast einen Männerjob. Sie darf keinen Smoking anziehen.«
»Auch nicht, wenn sie will?«
»Nee, nicht mal dann. Guck mal«, sagte Laurel und zeigte auf die Seerosenblätter. Nahe am Ufer diente eines davon einem dicken grünen Frosch als Floß.
Als Del ankam, erspähte er Laurel unten am Teich in der Nähe der überhängenden Zweige der Trauerweide. An der Hand hatte sie einen kleinen Jungen, der ebenso helles und sonniges Haar hatte wie sie selbst.
Im ersten Moment zuckte er zusammen, verspürte ein komisches Gefühl im Bauch. Er hatte Laurel schon vorher mit Kindern gesehen. Bei Hochzeiten waren meistens ein paar dabei. Aber … Diese beiden gaben ein eigenartiges, vielleicht ein wenig verträumtes Bild ab - neben dem Teich, zu weit entfernt für ihn, um ihre Gesichter genau zu erkennen. Nur dieses sonnengebleichte Haar und die ineinander verschränkten Hände.
Während er sie noch beobachtete, machten sie sich auf
den Rückweg. Der Junge schaute zu Laurel auf, sie zu ihm hinunter.
»Hallo, Del.«
Er riss sich von diesem eigenartigen, verträumten Bild los und drehte sich zu Carter um. »Hallo. Wie geht’s?«
»Jetzt wieder ganz okay, würde ich sagen. Vor zehn Minuten stand es auf der Kippe. Wir können gleich anfangen. Noch einmal.«
»Eine von der Sorte.«
»Allerdings. Ich glaube, Laurel … da kommt sie.«
Laurel blieb bei einer Frau mit einem kleinen Mädchen auf der Hüfte stehen, wechselte kurz ein Wort mit ihr, und beide lachten fröhlich. Dann beugte sie sich zu dem Jungen herab und raunte ihm etwas ins Ohr. Er grinste, als hätte sie ihm eine lebenslängliche Versorgung mit Keksen versprochen.
Del ging ihr entgegen, um sie auf halbem Wege zu treffen. »Neuen Freund gefunden?«
»Sieht so aus. Wir sind nicht in der Zeit.«
»Hab ich schon gehört.«
»Parker bringt das wieder ins Lot«, sagte Laurel, gerade als Parker alle aufforderte, ihre Plätze einzunehmen.
Del und Carter gingen aus dem Weg, während Parker Anweisungen erteilte und die anderen drei Frauen die Gäste dirigierten und aufstellten.
Für Del sah es aus, als liefe alles vollkommen glatt, und alle lächelten. Als er zur Pergola hinüberging, sah er, wie der Junge und Laurel einander rasch angrinsten.
Wenige Augenblicke später gab sie Del ein Zeichen und schlüpfte ins Haus.
17
Er fand sie in der Hauptküche, wo sie herumwirbelte.
»Ich bin immer noch ein bisschen im Rückstand«, begann sie. »Ich habe zwar keinen so knappen Zeitplan wie Parker, aber …«
Del unterbrach sie, indem er sich ihr in den Weg stellte und sie an sich zog, um sie zärtlich und genießerisch zu küssen. Als er spürte, wie sie kapitulierte - nur ein wenig, gerade genug -, löste er sich von ihr.
»Hallo.«
»Auch hallo. Hab ich irgendwas gesagt, bevor all meine Gehirnzellen geschmolzen sind?«
»Irgendwas von Zeitplänen.«
»Ach ja. Das. Okay. Ich hab einen schönen Sauvignon blanc kaltgestellt. Mach ihn doch schon mal auf, damit wir ihn probieren können, während ich hier weitermache.«
»Ich liebe es, wenn meine Hauptaufgabe darin besteht, den Wein aufzumachen. Womit gab es bei der Probe Probleme?«, fragte er, während er sich seinem Auftrag widmete.
»Die Frage ist eher, womit gab es keine Probleme.« Über die Schulter warf sie ihm einen raschen Blick aus ihren glockenblumenblauen Augen zu. »Die Braut hat gerade diese Woche erfahren, dass sie schwanger ist.«
»Ah-oh.«
»Sie kommen eigentlich ganz gut damit klar, ja, sie betrachten
die unverhoffte gute Hoffnung eher als Überraschung, weniger als Problem.«
»Das ist gut für alle Beteiligten.«
»Ja, aber das Ganze ist dadurch trotzdem stressiger geworden - zumal die Braut stärkere Stimmungsschwankungen hat und viel schneller erschöpft ist. Sie heult, dann machen die beiden Kinder Anstalten, einander umzubringen; die Mutter des Bräutigams hat sich aufgeregt, und die Hitze hat sie auch nicht vertragen. Wahrscheinlich, weil sie sich aufgeregt hat. Nimm dazu noch einen Trauzeugen, der ein bisschen zu früh angefangen hat zu feiern. Also ein typischer Arbeitstag.«
Laurel setzte Wasser für die Nudeln auf,
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