Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
von der Speisekarte strich.
Da prallte Laurel gegen irgendetwas Festes, eine männliche Gestalt, und taumelte zurück. Fluchend ruderte sie mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Ihr Handrücken klatschte gegen etwas aus Fleisch und Blut, worauf weitere Flüche zu vernehmen waren, die nicht von ihr stammten. Noch im Fallen krallte Laurels Hand sich in Stoff, und sie hörte es ratschen, als die männliche Gestalt auf sie fiel.
Außer Atem lag Laurel da, schlaff wie ein nasser Lappen, und ihr brummte der Schädel an der Stelle, wo sie gegen die Treppenstufe geknallt war. Obwohl sie sich ganz benommen fühlte und es stockdunkel war, erkannte sie Del an seiner Gestalt und seinem Duft.
»Himmel. Laurel? Verdammt. Bist du verletzt?«
Laurel holte tief Luft, was durch sein Gewicht erschwert wurde - und vielleicht auch dadurch, dass ein bestimmter Bereich seines Gewichts sehr intim zwischen ihre Beine gepresst wurde. Warum zum Teufel hatte sie eben an Sex gedacht? Oder an dessen Nichtvorhandensein?
»Geh runter von mir«, brachte sie hervor.
»Ich arbeite dran. Bist du okay? Ich hab dich nicht gesehen.« Del hievte sich ein Stück hoch, so dass sich ihre Blicke in dem gedämpften blauen Mondlicht begegneten. »Autsch.«
Da seine Bewegung den Druck noch verstärkte - Körpermitte an Körpermitte -, begann außer dem Kopf noch ein anderer Teil Laurels zu pochen. »Geh sofort runter.«
»Okay, okay. Ich hab das Gleichgewicht verloren - außerdem hast du dich an meinem T-Shirt festgehalten und mich mit dir runtergezogen. Ich hab versucht, dich aufzufangen. Warte, ich mach das Licht an.«
Laurel blieb, wo sie war und wartete darauf, dass ihr Atem wieder ruhiger ging und jegliches Pochen aufhörte. Als Del das Licht im Eingangsbereich anknipste, schloss sie geblendet die Augen.
»Ah«, sagte er und räusperte sich.
Laurel lag breitbeinig unten auf den Stufen und trug nichts als ein weißes Tanktop und rote Boxershorts. Ihre Zehennägel waren knallpink lackiert. Del beschloss, dass es besser war, sich auf ihre Zehennägel zu konzentrieren als auf ihre Beine oder darauf, wie das Tanktop saß oder … irgendwas anderes.
»Komm, ich helfe dir hoch.« Und am besten in ein ganz langes, dickes Gewand.
Laurel wehrte ab und setzte sich halb auf, um sich den Hinterkopf zu reiben. »Verdammt, Del, wieso schleichst du hier im Haus herum?«
»Ich bin nicht geschlichen. Ich bin gegangen. Warum bist du geschlichen?«
»Ich bin nicht … Himmel! Ich wohne hier.«
»Hab ich auch mal«, brummelte Del. »Du hast mein T-Shirt zerrissen.«
»Und du mir den Schädel zertrümmert.«
Augenblicklich schlug sein Ärger in Besorgnis um. »Hab ich dich echt verletzt? Zeig mal.«
Bevor sie sich rühren konnte, kauerte er sich neben sie und streckte die Hand aus, um ihren Hinterkopf zu befühlen. »Du bist ganz schön hart aufgeschlagen. Aber es blutet nicht.«
»Autsch!« Wenigstens lenkte der neue Schmerz sie von dem zerrissenen T-Shirt ab und von den Muskeln darunter. »Hör auf, daran rumzubohren.«
»Wir sollten dir besser etwas Eis holen.«
»Ist schon gut. Mir geht’s gut.« Aber aufgewühlt bin ich, keine Frage, dachte sie und wünschte, Del würde nicht so zerzaust, verstrubbelt und geradezu lachhaft sexy aussehen. »Was zum Teufel machst du hier? Es ist mitten in der Nacht.«
»Es ist kaum Mitternacht, was trotz des Begriffs nicht mitten in der Nacht ist.«
Del starrte Laurel in die Augen, suchte wohl nach Anzeichen für einen Schock oder ein Trauma. Verdammt, gleich würde er ihr noch den Puls fühlen.
»Das beantwortet meine Frage nicht.«
»Mrs G. und ich haben uns festgequatscht. Es war Bier im Spiel. So viel Bier, dass ich beschlossen habe …« Del zeigte nach oben. »Ich wollte in einem der Gästezimmer pennen, statt beschickert heimzufahren.«
Laurel konnte ihm schlecht vorwerfen, dass er so vernünftig war - vor allem, da er immer vernünftig war. »Na dann …« Sie imitierte seine Geste und zeigte nach oben.
»Steh auf, damit ich sehen kann, dass du okay bist.«
»Ich bin nicht diejenige mit dem Schwips.«
»Nein, du bist die mit dem Schädelbruch. Komm.« Del
löste das Problem, indem er Laurel unter die Arme griff und sie hochzog, so dass sie auf der Stufe über ihm stand und ihre Gesichter fast auf gleicher Höhe waren.
»Ich sehe keine Sternchen in deinen Augen und keine Vögel, die über deinem Kopf flattern.«
»Sehr witzig.«
Er schenkte ihr ein Lächeln. »Als du mir eine geknallt hast,
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