Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herr der zwei Welten

Herr der zwei Welten

Titel: Herr der zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Meyer
Vom Netzwerk:
nicht einmal auffällig gekleidet. Aber so etwas hatte er auch nicht nötig. Es gab sicherlich keine Frau, der dieser Mann nicht sofort aufgefallen wäre! Ein knallrotes enges T-Shirt umschloss seine maskuline Brust. Der dünne Stoff zeichnete seine starken Muskeln beeindruckend nach. Sein kleiner, fester Hintern steckte in Jeans, die ebenfalls mehr zeigten als sie verhüllten. Seine Haut hatte die Farbe heller Bronze und seine Zähne waren von einem nahezu strahlendem Weiß. Julie war hingerissen. Niemals würde sie diesen Mann wieder vergessen können! Sie hatte das Gefühl gleich die Besinnung zu verlieren. Doch schon der Gedanke daran, sich dann vielleicht völlig in seinen Armen wieder zu finden, ließ sie noch mehr taumeln. Was war nur mit ihr? Krampfhaft riss sie sich von seinem Anblick los. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein?! Es waren keine 15 Minuten her, seit er sich zu ihrem Tanzpartner gemacht hatte, und trotzdem war sie ihm verfallen! Das Gefühl brannte in ihr- heiß wie Feuer! Plötzlich sagte er etwas. Julie musste sich zwingen die Worte zu verstehen, und das, obwohl sie jeden Ton, jede Silbe regelrecht aufzusaugen schien.
    „Wollen wir etwas trinken? Kommen Sie.“ Seine Stimme vibrierte vom angenehmen Timbre, einer durch und durch maskulinen Stimme.
    Als Julie nicht gleich reagierte, nahm er sie kurzerhand am Arm und zog sie von der Tanzfläche. Also musste er ihr doch etwas angesehen haben. Sah sie wirklich so schlecht aus, dass er annahm, sie bräuchte Ruhe? Bei dem Gedanken, er könne ihr den Grund dafür angesehen haben, schoss die Farbe in ihre Wangen. Verdammt Julie, nimm dich endlich zusammen! Erst jetzt bemerkte sie, dass sie bereits am Tresen waren und er ihr einen der runden, roten Barhocker anbot. Selbst die Getränke hatte er schon bestellt. Na fabelhaft! Hoffentlich hielt er sie jetzt nicht für einen dieser ausgeflippten Teenies! Doch in seiner Mimik war nicht auszumachen, was er dachte. Dann wanderte ihr Blick zum Tresen. Er hatte keinen Longdrink, wie etwa Bacardi-Cola bestellt, sondern da stand ein schick zurechtgemachter Cocktail. Der Farbe nach zu urteilen, schien es sich um Swimmingpool oder Blue Ocean zu handeln. Na wenigstens würde sie von diesem Drink nicht gleich umkippen. Was war nur los mit ihr? Sie sah den Mann an ihrer Seite wieder an und stellte überrascht fest, dass sie ihn jetzt irgendwie mit anderen Augen sah. Nicht, dass sie ihn jetzt weniger attraktiv fand, aber er war jetzt nicht mehr so etwas wie, na wie was denn eigentlich? Jedenfalls war er plötzlich ein ganz normaler Mann für sie. Na ja, dachte Julie, so ganz stimmte das ja nun wieder auch nicht! Er sah einfach zu gut aus, um ein ganz normaler Mann zu sein! Verträumt spielte ein Lächeln um ihre Mundwinkel. Erst jetzt merkte sie, dass er sie beobachtete. Hatte er das schon die ganze Zeit über getan? Oh Gott!
    „Ich bin Julie.“ Versuchte sie leichter zu klingen, als es ihr ums Herz war. „Und nach dem ungeschriebenen Gesetz im Riverboot, ganz ohne Nachname.“ Sie versuchte unbekümmert zu lächeln.
    Eine Braue hob sich in seinem markanten Gesicht. Irgendwie hatte Julie das Gefühl, dass er etwas anderes zu hören erwartet hatte. Doch dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem sehr, sehr netten Lächeln.
    „Ungeschriebenes Gesetz? Ich bin Eugeñio, ohne Nachname.“ Sagte er und hob sein Glas, um ihr zuzuprosten.
    Julie lachte, nahm ihr Glas ebenfalls in die Hand und nippte am Strohhalm. Sie hatte richtig geraten; es handelte sich um einen Swimmingpool.
    „Das ungeschriebene Gesetz besagt, dass Nachnamen und vor allem Adressen vor der Tür zu bleiben haben. – Hier spricht sich jeder nur mit Vornamen an.“ erklärte sie, nachdem sie ihr Glas wieder vorsichtig auf dem Tresen abgestellt hatte.
    Er nickte. „Schon verstanden, damit sind spätere Verabredungen Zuhause ausgeschlossen.“
    Julie lachte. Er stimmte in ihr Lachen leise mit ein.
    „Und ich bin Tina!“ erklang hinter ihr die Stimme ihrer Schwester. Eine Hand schoss an ihr vorbei und stoppte kurz vor Eugeñio.
    Eugeñio neigte leicht den Kopf und stellte sich vor.
    „Meine Schwester.“ ergänzte Julie die Vorstellung. „Du tanzt gar nicht mehr?“
    „Nö, ich brauch mal ne Kippe. Kommt ihr mit?“ fragte Tina.
    Julie sah Eugeñio an.
    „Ein wenig frische Luft könnte ich auch gebrauchen. Begleiten Sie uns?“ fragte sie ihn.
    Eugeñio stand auf und machte eine galante Bewegung mit seiner rechten Hand.
    „Ich folge Ihnen, meine

Weitere Kostenlose Bücher