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Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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darauf mehr als auf irgend etwas anderes in letzter Zeit. Egwene al'Vere würde eine Amyrlin sein, die drei Throne zum Zittern brachte.
    »Aber was ist mit meiner Blockierung?« fragte Nynaeve, und Romanda sah sie stirnrunzelnd an. Sie befanden sich in Romandas Raum in der Kleinen Burg, und es war der Zeitpunkt, an dem Romanda sie nach dem Zeitplan der Gelben haben sollte. Die Musik und das Lachen draußen schienen die Gelbe zu stören.
    »Ihr wart früher nicht so eifrig. Ich hörte, daß Ihr Dagdara gesagt habt, Ihr wärt auch eine Aes Sedai und sie solle sich einen See suchen und sich ertränken.«
    Nynaeve errötete. Man konnte sich darauf verlassen, daß sich ihr Temperament ihr in den Weg stellte. »Vielleicht hatte ich erkannt, daß ich die Macht nicht leichter als zuvor lenken kann, nur weil ich eine Aes Sedai bin.«
    Romanda schnaubte. »Aes Sedai. Bis dahin habt Ihr noch einen langen Weg zurückzulegen... Also gut. Etwas, was wir bisher noch nicht versucht haben. Hüpft auf einem Fuß auf und ab. Und sprecht dabei.« Sie setzte sich, noch immer stirnrunzelnd, in einen geschnitzten Sessel nahe dem Bett. »Ich glaube, es ist nur Geschwätz. Plauderei. Was sagte Lelaine noch, worüber die Amyrlin mit mir sprechen wollte?«
    Nynaeve sah sie einen Moment empört an. Auf einem Fuß hüpfen? Das war lächerlich! Aber sie war ohnehin nicht wirklich wegen ihrer Blockierung hier. Sie raffte ihre Röcke und begann zu hüpfen. »Egwene ... die Amyrlin ... hat nicht viel gesagt. Nur etwas darüber, in Salidar bleiben zu müssen...« Dies sollte besser funktionieren, sonst würde Egwene einige ausgewählte Worte zu hören bekommen, ob sie nun die Amyrlin war oder nicht.
    »Ich denke, dies wird besser wirken, Sheriam«, sagte Elayne und reichte der anderen einen gedrehten, blauroten Ring aus dem, was heute morgen noch Gestein gewesen war. In Wahrheit unterschied er sich von keinem anderen, den sie gefertigt hatte. Sie standen abseits von der Menge, am Eingang einer engen Gasse, die von der roten Sonne beleuchtet wurde. Hinter ihnen klagten Fiedeln und sangen Flöten.
    »Danke, Elayne.« Sheriam steckte den Ter'angreal in ihre Gürteltasche, ohne ihn auch nur anzusehen. Elayne hatte Sheriam in einer Tanzpause abgefangen, ihr Gesicht unter all der kühlen Aes-Sedai-Gelassenheit ein wenig gerötet, aber der klare Blick aus den grünen Augen, der Elaynes Knie als Novizin zum Zittern gebracht hatte, war auf ihr Gesicht gerichtet. »Warum habe ich das Gefühl, daß das nicht Euer einziger Grund war, mich aufzusuchen?«
    Elayne verzog das Gesicht und drehte den Großen Schlangenring an ihrer rechten Hand. Die rechte Hand. Sie mußte in Erinnerung behalten, daß sie jetzt eine Aes Sedai war. »Es geht um Egwene. Um die Amyrlin, sollte ich vermutlich sagen. Sie ist besorgt, Sheriam, und ich hatte gehofft, daß Ihr ihr helfen könntet. Ihr seid die Behüterin, und ich wußte wirklich nicht, zu wem ich sonst gehen sollte. Ich weiß noch nicht genau, worum es geht. Ihr kennt Egwene. Sie würde sich nicht einmal beklagen, wenn ihr der Fuß abgeschnitten würde. Ich glaube, Romanda ist der Grund, obwohl sie nur von Lelaine sprach. Ich glaube, eine der beiden oder sogar beide haben sie bedrängt, hier in Salidar zu bleiben und nicht fortzugehen, weil es zu gefährlich sei.«
    »Das ist ein guter Rat«, sagte Sheriam zögerlich. »Ich weiß nichts von einer Gefahr, aber diesen Rat würde ich ihr auch selbst geben.«
    Elayne spreizte hilflos die Hände. »Ich weiß. Sie hat es mir erzählt, aber... Sie hat es nicht eigentlich gesagt, aber ich glaube, daß sie ein wenig Angst vor den beiden hat. Ich weiß, daß sie jetzt die Amyrlin ist, aber ich denke, sie geben ihr das Gefühl, noch eine Novizin zu sein. Ich glaube, daß sie Angst hat, daß sie, wenn sie ihren Rat befolgt - selbst wenn es tatsächlich ein guter Rat ist - von ihr erwarten werden, daß sie es beim nächsten Mal wieder tut. Ich denke ... Sheriam, sie hat Angst, daß sie beim nächsten Mal nicht nein sagen kann, wenn sie jetzt ja sagt. Und ... und ich befürchte das auch. Sheriam, sie ist der Amyrlin-Sitz. Sie sollte nicht von Romanda oder Lelaine oder irgend jemandem sonst beherrscht werden. Ihr seid die einzige, die ihr helfen kann. Ich weiß nicht wie, aber ihr seid es.«
    Sheriam schwieg so lange, daß Elayne zu glauben begann, die andere Frau würde ihr sagen, jedes ihrer Worte sei lächerlich. »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Sheriam schließlich.
    Elayne

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