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Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Eine ruhige Feststellung einfacher Tatsachen. »Und es ist meine Sache, wie ich mit Elaida verfahre, nicht deine. Wenn du auch nur ein wenig Verstand hast, Mat, wirst du den Mund halten, solange du dich in Salidar aufhältst. Wenn du den Aes Sedai in dem Moment, in dem sie das Knie vor Rand beugen, erzählst was er vorhat, könnten dir die Antworten vielleicht nicht gefallen. Rede davon, mich oder Nynaeve oder Elayne fortzubringen, und du wirst sehr froh darüber sein, von keinem Schwert durchbohrt zu werden.«
    Er richtete sich jäh auf und starrte sie an. »Ich werde wieder mit dir sprechen, wenn du bereit bist, auf den Verstand zu hören, Egwene. Ist Thom Merrilin hier?« Sie nickte kurz. Was wollte er von Thom? Wahrscheinlich in Wein versinken. Nun, viel Glück bei der Suche nach einem Gasthaus in Salidar. »Wenn du bereit bist, zuzuhören«, wiederholte er grimmig und stolzierte hinkend zur Tür.
    »Mat«, sagte Elayne, »ich würde nicht zu gehen versuchen, wenn ich du wäre. Nach Salidar hineinzugelangen, ist entschieden einfacher, als wieder hinauszugelangen.«
    Er grinste sie überheblich an, und bei der Art, wie er sie von Kopf bis Fuß betrachtete, konnte er von Glück sagen, daß Elayne ihm keinen so harten Schlag versetzte, daß er alle Zähne verlor. »Dich, meine edle Lady, nehme ich mit zurück nach Caemlyn, auch wenn ich dich zu einem Paket verschnüren muß, um dich Rand zu übergeben, aber ich will verdammt sein, wenn ich es nicht tue. Und ich werde, verflucht noch mal, gehen, wann ich will.« Er verbeugte sich spöttisch vor Elayne und Egwene. Nynaeve wurde nur ein finsterer Blick und ein Drohen mit dem Zeigefinger zugedacht.
    »Wie kann Rand solch einen gemeinen, unerträglichen Kerl zum Freund haben?« fragte Elayne niemand Besonderen, bevor sich die Tür noch ganz hinter Mat geschlossen hatte.
    »Mit seiner Ausdrucksweise ist es sicherlich bergab gegangen«, murrte Nynaeve düster und warf den Kopf zurück, so daß der Zopf über ihre Schulter schwang. Egwene dachte, sie befürchtete vielleicht, ihn samt den Haarwurzeln auszuziehen, wenn sie ihn nicht außer Reichweite brachte.
    »Ich hätte ihn nach seinem Gutdünken handeln lassen sollen, Nynaeve. Du mußt daran denken, daß du jetzt eine Aes Sedai bist. Du kannst nicht umhergehen und Leute treten oder ohrfeigen oder sie mit Stöcken schlagen.« Nynaeve starrte sie an und verzog den Mund, während sich ihr Gesicht immer stärker rötete. Elayne betrachtete aufmerksam den Teppich.
    Egwene faltete die gestreifte Stola seufzend zusammen und legte sie auf eine Seite des Tisches. So stellte sie sicher, daß Elayne und Nynaeve sich daran erinnerten, daß sie allein waren. Manchmal veranlaßte die Stola sie, zum Amyrlin-Sitz anstatt zu Egwene al'Vere zu sprechen. Es funktionierte, wie immer. Nynaeve atmete tief durch.
    Bevor sie jedoch sprechen konnte, sagte Elayne: »Willst du dich ihm und seiner Horde der Roten Hand zu Gareth Bryne anschließen?«
    Egwene schüttelte den Kopf. Die Behüter sagten, Mats Horde bestünde jetzt aus sechs- oder siebentausend Mann, mehr als sie von Cairhien her in Erinnerung hatte. Das war eine erhebliche Anzahl, wenn auch nicht annähernd so viele, wie die beiden Gefangenen behauptet hatten, aber Brynes Soldaten würden Drachenverschworenen wirklich nicht freundlich begegnen. Außerdem hatte sie ihren eigenen Plan, den sie den beiden anderen Frauen erklärte, während sie sich Stühle zum Tisch zogen. Es war, als säße man plaudernd in der Küche. Sie schob die Stola noch weiter beiseite.
    »Das ist hervorragend.« Elaynes Grinsen bewies, daß sie ihre Worte ehrlich meinte. Aber andererseits sagte Elayne stets, was sie meinte. »Ich habe bei dem anderen Plan eigentlich nicht geglaubt, daß er funktionieren würde, aber dieser hier ist wirklich hervorragend.«
    Nynaeve schnaubte verärgert. »Warum glaubst du, daß Mat aufhören wird? Er wird dir nur aus Spaß Steine in den Weg legen.«
    »Ich denke, er hat ein Versprechen gegeben«, erwiderte Egwene nur, und Nynaeve nickte. Zögernd und widerwillig, aber sie nickte. Elayne wirkte natürlich verwirrt denn sie kannte ihn nicht. »Elayne, Mat tut genau das, was er tun will. Das war schon immer so.«
    »Egal, wie schwierig es war«, fügte Nynaeve mürrisch hinzu, »oder wie oft er auf die Nase fiel.«
    »Ja, das ist Mat«, seufzte Egwene. Er war der verantwortungsloseste Junge in Emondsfeld und vielleicht sogar in den Zwei Flüssen gewesen. »Aber wenn er sein Wort gibt,

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