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Herr Lehmann: Herr Lehmann

Titel: Herr Lehmann: Herr Lehmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regner
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hielt es fest und drehte daran so weit es ging. Der andere schrie auf und beugte sich vor, aber Herr Lehmann ließ nicht locker, bis der Mann auf den Knien war. Dann ging er mit ihm zum Ausgang. Das ging nicht sehr schnell, weil der schreiende Mann in der Hocke gehen mußte. Herr Lehmann dachte waährenddessen wuätend daruäber nach, wie er aus diesem Mist heil wieder herauskommen konnte.
    Denn draußen fing das Problem ja erst an. Herr Lehmann blieb auf halbem Wege zwischen Eingang und Bushaltestelle mit ihm stehen, drehte noch fester am Ohr und beugte sich dann zu ihm hinunter.
    „Hor zu", keuchte er, „hor jetzt mal gut zu."
    Der Mann wimmerte.
    Häor mir zu" , schrie Herr Lehmann, hoärst du mir zu?"
    „Jaja! Laß mich los, du Arschloch."
    Jetzt paß mal auf" , sagte Herr Lehmann. Wir koännen hier noch lange so stehen. Ich kann dir auch das Ohr abreißen. Oder du gibst mir dein Wort, daß du dich sofort verpißt, wenn ich dich loslasse."
    Das ist laächerlich, von einem Schizo zu verlangen, daß er sein Wort gibt, sich zu verpissen, dachte Herr Lehmann, na großartig. Aber was sollte er sonst machen? Wenn ich ein Rausschmeißer wäre, dachte Herr Lehmann, dann wuärde ich ihn jetzt zusammenschlagen oder zusammentreten oder so, aber ich bin ja kein Rausschmeißer, dachte er, ich kann so was nicht.
    „Jaja", rief der Schizo.
    Paß auf", versuchte Herr Lehmann seinen Worten Gewicht zu verleihen, wenn ich dich gleich loslasse, und du machst uäberhaupt nur noch eine Bewegung außer weglaufen, dann hau ich dich so zu Klump, dann hau ich dir so was auf die Fresse, daß . . . " - er dachte fieberhaft daruäber nach, wie er diesen Satz uäberzeugend zu Ende bringen konnte - . . . dann mach ich dich so alle" , ging er inhaltlich ein Stuck zuriick, „dann hau ich dir so eine rein, daß, daß ..." - ich lese die falschen Bucher, dachte Herr Lehmann, ich bin nicht vorbereitet - . . . daß du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist." Naja, dachte er, wenn das mal wirkt. „HAST DU DAS KAPIERT, DU ARSCHLOCH?"
    „Jaja! Laß los, bitte."
    Und Herr Lehmann ließ los. Wider besseres Wissen, aber irgendwann mußte er es ja mal tun. Der andere sprang auf und ging gleich auf Herrn Lehmann los. Herr Lehmann stieß ihn weg.
    „Ich hau dir den Kopf ab, du Wichser."
    „Verpiß dich. Hau ab, Mann, hau endlich ab."
    Der andere ging wieder auf ihn los. Mein Gott, muß das blod aussehen, dachte Herr Lehmann noch, da hatte er auch schon einen Schlag ins Gesicht bekommen, und plätzlich lag er auf dem Rucken in einer großen Pfutze, und der andere war auf ihm drauf und haute auf ihn ein. Herr Lehmann, dem das nicht sehr weh tat, wehrte sich, so gut er es in dieser Lage vermochte. Vor allem versuchte er, wieder ein Ohr zu fassen zu bekommen, etwas Besseres fiel ihm auf die schnelle nicht ein. Dazu kam es aber nicht mehr. Plotzlich war die Sache vorbei. Irgend etwas hob seinen Gegner von ihm herunter. Er kam mit dem Oberkoärper hoch und sah seinen besten Freund Karl, groß und massig, wie er seinen Ex-Gegner mit der einen Hand hielt und ihm mit der anderen Hand mäachtige Ohrfeigen verpaßte.
    Nie, nie, nie wieder willst du das tun" , sagte er, und zu jedem Wort bekam der andere eine gewischt. Dann schleuderte Karl den Mann gegen die Bushaltestelle, ging hinterher und trat ihn in den Hintern, daß er aufs
    Gesicht fiel. „Du hast Herrn Lehmann geschlagen", rief er, „das gibt die Höchststrafe. Zweimal Höchststrafe", erganzte er, hob ihn wieder hoch und warf ihn noch einmal gegen die Bushaltestelle. Herr Lehmann, dem das alles viel zu schnell und auch etwas zu weit ging, wollte einschreiten und seinen Freund stoppen, aber er föhlte sich nicht so gut und blieb erst einmal sitzen. „Du entschuldigst dich jetzt." Sein bester Freund Karl schleifte den Schizo hinter sich her zu Herrn Lehmann. Sag Entschuldigung!" Herr Lehmann rappelte sich auf. Seine Kleidung war naß von der Pfötze, in der er gelegen hatte, und das T-Shirt war zerrissen. Häorst du schlecht?" Karl schuättelte den Mann wie eine nasse Jacke und gab ihm eine Kopfnuß. Schon gut", sagte Herr Lehmann, „der soll bloß abhauen, der Arsch." - „Jetzt paß mal auf, du kleiner Scheißer", sagte Karl zu dem anderen und hielt dabei dessen Gesicht ganz nah vor sein eigenes. Du kannst froh sein, daß ich dazwischen gegangen bin. Wenn Herr Lehmann erst mal ernst gemacht hätte, dann warst du jetzt nur noch Knochenmehl. Ünd jetzt hau ab, du Arschmade." Er schubste ihn von

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