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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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und Mildred noch was an. Ich wollte dich nur warnen, damit du dich verstecken kannst oder so. Und ich habe glatt geglaubt, du denkst dir vielleicht was aus, wie wir Flo und Mildred retten können.«
    »Ach, Herzchen, wenn sie dich holen, dann haben sie Flo und Mildred längst um die Ecke gebracht, auch wenn sie dir noch so sehr das Blaue vom Himmel herunterlügen. Liest du denn keine Krimis?«, fragte Onkel Runyon.
    »Wie bitte?«
    »Kein Krimifan? Was liest du dann so, Herzchen?«
    » Stolz und Vorurteil und … aber was hat denn das mit unserem Fall zu tun?«
    »Also erstens wird in Stolz und Vorurteil keiner entführt. Das bringt dich schon mal keinen Schritt weiter.«
    »Onkel!«
    »Da lernst du vielleicht, wie man mit schneidigen Mannsbildern umgeht, die ihre Freundin schlecht behandeln, aber für praktische, lebensnahe Tipps würde ich dir doch eher eine Autorin wie Agatha Christie empfehlen. Bei der erfährst du dann Folgendes: Sobald die Entführer merken, dass Flo und Mildred ihnen nicht weiterhelfen können, sind die beiden Herzchen geliefert. Entführer behalten ihre Opfer selten im Haus, und das ist ja auch verständlich. Es sammelt sich sowieso immer viel Plunder an, da kann man auf ein paar Leichen im Keller gut verzichten.«
    »Onkel!«
    »Ich verbrenne den Plunder sogar regelmäßig, aber man kommt trotzdem kaum hinterher.«
    »Onkel!«
    »Hier bei mir bist du in Sicherheit, Marlene, aber nach Hause darfst du auf keinen Fall. Zu Hause könntest du Flo und Mildred am allerwenigsten helfen. Retten kannst du die beiden allerhöchstens, wenn wir beide in mühevoller Kleinarbeit herauskriegen, wo deine Eltern sind, und dann dort auftauchen, bevor dem Feind die Lust vergeht, sie weiter zu verhören.«
    »Gut, dann machen wir doch einen Plan. Lass uns überlegen.«
    Wieder starrte Onkel Runyon mit großer Konzentration an die Decke. Dann sagte er endlich: »Ich glaub, ich hab’s.«
    »UND?«
    »Dafür habe ich tatsächlich ein Weilchen gebraucht.«
    »Das macht nichts. Spuck’s aus.«
    »Es ist eine Spinne.«
    »Also, Onkel, jetzt reicht’s. Ich gebe es auf und probiere mein Glück bei Jeeves. Vielleicht hilft der mir ja weiter.«
    Da wachte Onkel Runyon plötzlich auf. »Nein, nein, nein, nicht Jeeves! Auf keinen Fall Jeeves!«
    »Wieso denn nicht?«
    »Herzchen, gutes Personal ist so schwer zu kriegen. Und wenn man jemanden hat, muss man ihn hegen und pflegen und vor jeglichen Entführungen oder Morden abschirmen, in die man womöglich verwickelt ist. Ich erzähle ihm ja nicht mal, wenn irgendwo ein Abfluss verstopft ist.«
    »Und wie wollen wir diesen Feind dann je finden?«, fragte Marlene. »Du findest doch höchstens Spinnen.«
    »Besser als gar nichts. Schau nicht so böse, lass mich nachdenken«, sagte Onkel Runyon. »Ich habe einen ganz wattigen Kopf. Ich bin nämlich krank. Lungenentzündung. Kurz vor dem Koma, hat mein Arzt gesagt.«
    »Um Gottes willen«, sagte Marlene. »Das ist ja furchtbar. Außerdem passt es jetzt überhaupt nicht.«
    »Ach, alles halb so wild. Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten, im Koma zu liegen. Soll ungemein erfrischend sein.«
    »Aber um Gottes willen nicht jetzt«, sagte Marlene. »Wir haben noch so viel zu tun. Vielleicht sollten wir als Erstes zur Polizei gehen.«
    »Das Mädel hat wirklich noch keinen Krimi gelesen. Wenn die Entführer dir verbieten zur Polizei zu gehen, dann lässt du es wirklich lieber bleiben. Natürlich könnte ich Ottawa einschalten, aber das würde furchtbar lange dauern. Selbst Bestellformulare für Büroklammern brauchen ja Wochen. Weiß der Himmel, wie lange die uns auf echte menschliche Hilfe warten lassen würden. Wahrscheinlich würden sie uns nicht mal glauben. Andererseits könnten natürlich ein paar Büroklammern extra dabei herausspringen.«
    »Büroklammern!«, jammerte Marlene.
    »Sag das nicht so verächtlich. Mit Büroklammern fügt man Dinge zusammen. Bei denen weiß ich viel eher, wozu sie gut sind, als bei Jeeves. Manche schwören ja auf Tacker, aber für meine Begriffe geht nichts über eine anständige Büroklammer. So, und jetzt brauchen wir Hinweise. Ein Königreich für den klitzekleinsten Hinweis! Leider bist du wohl die Einzige, die uns einen liefern könnte, da ich ja nicht dabei war. Ich war brav zu Hause und habe auf mein Koma hingefiebert.«
    Hinweise, dachte Marlene. Was hatte sie denn mitgekriegt?
    »Mensch!«, sagte sie plötzlich. »Das klingt vielleicht komisch, aber als ich schon fast zu Hause war,

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