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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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hätte mich beinahe ein Auto überfahren. Es hatte dunkle Scheiben, aber dahinter leuchteten lauter rote Augen. Und ich könnte schwören, dass am Steuer ein Fuchs saß. Was natürlich völlig unmöglich ist.«
    »Im Gegenteil, das ist faszinierend. Das könnte meine Nische sein! Da erforschen sie alle die Sprachen der Tiere, aber wer erforscht schon deren Fahrkünste? Hm? Hm?«
    Marlene ließ die Hände sinken und nahm ihren Onkel genauer ins Visier. Jetzt schnappte er endgültig über. Vielleicht war er nicht nur exzentrisch, vielleicht lag er im Delirium. Wenn Einstein an eine Realität hinter der Natur glaubte, war das ja schön und gut. Aber wenn ihr Onkel der Natur auch noch Fahrkünste bescheinigte, ging das eindeutig zu weit.
    »Jawohl, wir müssen diese Füchse finden, und zwar nicht nur, um deine Eltern zu befreien, sondern auch, damit ich mit meiner Forschung anfangen kann! Alles klar, die Entscheidung ist gefallen. Schluss mit dieser blödsinnigen Codeknackerei! Mit dem Rest meines Lebens fange ich etwas Vernünftiges an. Ich erforsche komparative Lenktechnik, und zwar gattungsübergreifend. Wie kommt der Hirsch durch den Kreisverkehr im Vergleich zu, sagen wir, dem Eichhörnchen?«
    »Onkel, wir holen dir noch ein Aspirin«, sagte Marlene. »Und dann packen wir dich in Eis, bis du wieder bei Verstand bist.«
    »Keine Zeit, die Füchse warten, halali!«, sagte Onkel Runyon und machte Anstalten, sich aus dem Bett zu wälzen.
    Marlene schubste ihn wieder zurück. »Du darfst nicht aufstehen, du hast viel zu hohes Fieber. Du spinnst, du hast Halluzinationen, du …«
    Onkel Runyon, der sich an ihrem Pullover festklammerte, um nicht aus dem Bett zu kippen, rutschte plötzlich mit der Hand in ihre Tasche und zog die Karteikarte heraus, die Marlene vor ihrem Haus gefunden und völlig vergessen hatte.
    Er setzte sich wieder aufrecht hin und las vor. »Schau einer an. Fanny Fuchs’ Dosenhasen und Nebenerzeugnisse. Mein Gott, die fahren nicht nur Auto, die besitzen sogar Fabriken! Das riecht ja allmählich nach Nobelpreis!«
    »Ach was, dahinter steckt bestimmt bloß irgendeine Dame, die zufällig mit Nachnamen Fuchs heißt. Wo hast du denn dein Aspirin?« Marlene suchte verzweifelt den Nachttisch ab, während ihr Onkel die Karteikarte studierte.
    »Sehr interessant – das ist Geheimschrift«, sagte er. »Natürlich, deshalb brauchen sie ja mich. Damit ich das entschlüssele. Aber warum eigentlich, das ist doch furchtbar langweilig: ›Man nehme ein g…‹« Und damit sank er schlaff auf sein Kissen zurück.
    »Onkel!«, rief Marlene. »Onkel!«
    Aber es half alles nichts. Onkel Runyon war endlich in sein heiß ersehntes Koma gefallen.
    Marlene war noch so schlau, den Zettel und die Karteikarte wieder einzustecken; anschließend rannte sie hinunter, um Jeeves zu holen. Der staunte zum einen darüber, dass sie da war, und zum anderen darüber, dass Onkel Runyon ins Koma gefallen sein sollte, ließ sich als formvollendeter Butler aber nichts anmerken und rief den Arzt, der sofort kam und bestätigte, dass Onkel Runyon im Koma lag. Der Arzt versprach, eine Krankenschwester zu schicken, die eine Weile bei Onkel Runyon wohnen sollte. Dann richtete Jeeves für Marlene ein Gästezimmer her.
    Dankbar machte Marlene die Tür hinter sich zu und fiel ins Bett. Es war drei Uhr morgens, und vor lauter Müdigkeit konnte sie nicht mehr überlegen, was als Nächstes zu tun war. Vor ihrem Fenster glommen die Reste des Feuers vor sich hin. Noch nie hatten sich Flo und Mildred in eine Lage gebracht, aus der sie die beiden nicht hatte befreien können. Musste sie diesmal aufgeben? Oder beim Aufwachen feststellen, dass sie alles nur geträumt hatte? Oder dass sie komplett den Verstand verlor? Na toll, dachte sie frustriert. Am besten falle ich auch in ein Koma, man gönnt sich ja sonst nichts. Sie dachte an Flo und Mildred mit ihrem selbst gebastelten Schmuck, ihrer Vorliebe für Kerzen und ihrem Hang zum Entführtwerden und an Onkel Runyon mit seiner Spinnenbeobachterei und seinem Komatick. Erwachsene!, dachte sie seufzend. Und dann schlief sie ein.



Herr und Frau Hase werden Detektive
    »Herr Hase, ich habe eine Idee!«
    Herr und Frau Hase saßen im Garten ihres neuen Hauses, genossen den herrlichen Sommermorgen und sahen zu, wie sich der Rauch eines fernen Feuers am Horizont in der Luft kräuselte.
    »Raus mit der Sprache«, sagte Herr Hase.
    »Ich finde, wir sollten Detektive werden.«
    »Das war’s

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