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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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schon?«
    »Jawohl.«
    »Und was wird aus meinem Job im Wirtschaftsverband ›Die Karotte‹?«
    »Den kündigst du.«
    »Und aus deinem Job als Fusselsammlerin, die dann aus den Fusseln Kunst macht?«
    »Das ist kein Job, das ist eine Lebensaufgabe. Aber egal. Komm, wir kaufen uns Hüte.«
    Herr Hase verzog das Gesicht. Hatte er’s doch gewusst. Wie so oft, wenn Frau Hase sich plötzlich für etwas begeisterte, ging es am Ende doch wieder nur ums Einkaufen. Aber diesen Verdacht behielt er lieber für sich.
    »Was ist mit Detektivlizenzen?«
    »Ich glaube, Hüte genügen. Wie Humphrey Bogart sie als Privatdetektiv getragen hat! Wer einen Hasen mit Bogart-Hut trifft, fragt gar nicht mehr nach der Lizenz.«
    »Hüte mit Löchern für unsere langen Samtohren sind bestimmt nicht leicht zu finden, Frau Hase. Andererseits, wenn wir sowieso in die Stadt müssen, können wir gleich unseren nagelneuen roten Smart ausprobieren.«
    Das Auto war ja beim Hauskauf mit dabei gewesen, aber bisher hatten die Hases noch keine Gelegenheit gehabt, es auszuprobieren.
    Frau Hase runzelte die Stirn. Sie war da eher skeptisch. Erstens lief Herr Hase für ihren Geschmack etwas zu gern durchs Haus und machte lauthals ›Brrrm-brrrrm‹. Was er veranstalten würde, wenn er erst seine lange Schlapppfote aufs Gaspedal bekam, wollte sie lieber gar nicht wissen. Und zweitens konnte Herr Hase überhaupt nicht Auto fahren. Das würde sich bestimmt als Problem erweisen.
    »Herr Hase, ich finde, ein bisschen Bewegung würde uns guttun. Verschieben wir das mit dem Auto lieber auf ein andermal.«
    »Unsinn, du bist doch schon den ganzen Vormittag im Garten herumgehoppelt. Du hast dich vollkommen veraushoppelt. Was uns beiden jetzt guttun würde, ist eine hübsche sommermorgendliche Spritztour. Brrm-brrrm.«
    »Hab ich’s doch gewusst«, murmelte Frau Hase.
    Als sie ihre Handtasche und ihr Tuch geholt und die Haustür sorgfältig gegen mögliche Fuchsbesuche abgesichert hatte, saß Herr Hase schon mit einem leicht verstörten Blick hinter dem Steuer.
    »Also, ich versteh das nicht«, sagte er, als Frau Hase einstieg. »Wie kommt man damit bloß vorwärts?«
    »Was hast du denn schon alles ausprobiert?«
    »Ich habe mich reingesetzt und sämtliche Autogeräusche gemacht, die ich kenne, darunter ›brrm-brrrrm‹ und ›en-en-en‹, was mich immer auf Touren bringt, Frau Hase, aber das Auto kapiert einfach nicht.«
    »Vielleicht hat es einen Schalter. Wie beim Licht.«
    »Also bitte, Frau Hase«, sagte Herr Hase, »stellen Sie doch hier nicht Ihre automobile Ahnungslosigkeit zur Schau. Das ist eine ausgesprochen lächerliche Idee.«
    »Wozu ist dann dieser Schlitz hier gut?«
    »Welcher Schlitz?«
    »Der neben dem Lenkrad.«
    »Der …« Aufgebracht musterte Herr Hase den Schlitz von allen Seiten. »Der ist für Parkmünzen.«
    »Münzen passen da aber nicht rein«, sagte Frau Hase. »Höchstens sehr interessant gebogene Münzen.«
    »Passen wohl«, sagte Herr Hase.
    »Also, dann kann ich auch nicht helfen.«
    »Du könntest aussteigen und schieben«, sagte Herr Hase. »Wenn du schiebst und ich lenke, dann brauchen wir mit der Kiste bestimmt nicht viel länger in die Stadt, als wenn wir hoppeln würden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es zwischendurch auch bergab geht. Da müsste ich dann natürlich unten auf dich warten, und du müsstest sehr schnell hoppeln, damit ich nicht zu lange warten muss.«
    Anstatt zu antworten, stieg Frau Hase aus und hoppelte einfach los. Herr Hase würde ihr schon nachhoppeln, wenn er wieder zur Besinnung gekommen war. Und tatsächlich, wer tauchte kurz darauf hinter ihr auf? Herr Hase höchstpersönlich.
    Und dann verstummten die Hases, bis sie eine Stunde später schweißgebadet (beziehungsweise in Frau Hases Fall lediglich leicht transpirierend) auf der Hauptstraße eintrafen. Dort wuselte eine wilde Hasenschar durcheinander – alles hoppelte, alles shoppelte.
    »Hast du schon mal so viele Hasen auf einmal gesehen?«, fragte Herr Hase.
    »Und weit und breit keine Schrotflinte in Sicht«, sagte Frau Hase. »Das reinste Langohrwunder.«
    Herr Hase hörte ihr jedoch anscheinend gar nicht zu, denn sie musste ihn erst knuffen, und dann sagte er: »Frau Hase, Potzblitz und Dunnerlittchen! So gucken Sie doch! Dort drüben!« Er deutete mit der Pfote.
    »Herr Hase!«, rief Frau Hase. »Eine Huthandlung!«
    Und dann knuffte sie ihn wieder. Nicht, weil er ihr nicht zugehört hätte, sondern weil der erste Knuff so viel Spaß

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