Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
Vom Netzwerk:
gemacht hatte.
    Frau Hase mochte glauben, dass sie damit ungeschoren davonkam, aber Herr Hase zählte heimlich die Knuffe, um sich später zu rächen.
    Die Hases hoppelten über die Straße und öffneten die Ladentür, worauf ein kleines Glöckchen ertönte. Herr Hase hatte noch nie eine Ladenglocke erlebt. Er war so baff, dass er gegen einen Ständer mit Damenhütchen fiel, und dann rieselte es Lilien.
    Sofort kam die Eigentümerhäsin angehoppelt und zog ihn zwischen den Blumen hervor. »Oh, bitte entschuldigen Sie«, sagte sie.
    »Nein, ich muss mich entschuldigen«, sagte Herr Hase galant, obwohl er insgeheim dachte, wer eine Glocke an seiner Tür befestigte, war nun wirklich selber schuld.
    »Keine Ursache«, sagte die Ladenbesitzerin, während sie Herrn Hase Glasperlen und Federn aus dem Fell zupfte. »Man erschrickt ja auch, vor allem wenn man gerade erst vom Land in die Stadt gekommen ist und noch nie eine Ladenglocke gehört hat. Glauben Sie mir, Sie sind nicht der Erste, der sich in die Dekoration verirrt hat.«
    Frau Hase wurde zornesrot. Wie kam diese Häsin dazu, sie als Landei zu bezeichnen, auch wenn sie damit nicht ganz falschlag?
    »Ich bin überhaupt nicht erschrocken«, sagte sie. »Die besten Läden haben immer Glocken. Manche sogar Pfeifen.«
    »Tatsächlich?«, sagte die Ladenbesitzerin. »Eine Ladenpfeife habe ich aber noch nie gehört.«
    »Ach, nein? Tja.«
    Die Ladenbesitzerin zupfte die letzten Paillettenreste aus dem Fell des armen, betretenen Herrn Hase. Er überblickte den Schaden, den er angerichtet hatte, und entschied, es mit dem Aufräumen gar nicht erst zu versuchen, da er sowieso nicht wusste, wo was hinkam. Herrn Hases Gewissen war extrem leicht zu beruhigen. Das fand er daran ja so gut.
    »Jedenfalls«, sagte Herr Hase, »sind wir hier, um nach Bogart-Hüten zu gucken.«
    »Aha«, sagte die Ladenbesitzerin. »Dann suchen Sie also einen Hut für sich, gnädiger Herr?«
    »Jawohl«, antwortete Herr Hase, der sich darin sonnte, dass sie ihn mit »gnädiger Herr« angesprochen hatte. »Und auch einen für Frau Hase.«
    »Tatsächlich?«, sagte die Ladenbesitzerin. »Die Bogart-Hüte befinden sich nämlich in der Herrenabteilung, müssen Sie wissen.«
    »Das liegt vermutlich daran«, sagte Frau Hase, »dass so eine winzige pfifflose Stadt zu klein ist, als dass dort viele Hasendamen Bogart-Hüte tragen würden.«
    Die Ladenbesitzerin und Herr Hase blickten sie verständnislos an.
    »Bestimmt haben Sie Recht, was immer Sie gesagt haben«, sagte die Ladenbesitzerin. »Ich zeige Ihnen mal, was ich im Angebot habe. Es ist aber nicht viel, ich sage es Ihnen gleich. Sie als Großstadthasen sind vermutlich Besseres gewohnt.«
    Und wenn Frau Hase sich nicht irrte, hatte da ein sarkastischer Unterton mitgeschwungen. Am liebsten hätte sie ihr eine geknallt.
    »Herr Hase!«, rief Frau Hase begeistert, als die Ladenbesitzerin zu einer Auslage mit Bogart-Hüten in verschiedenen Formen und Farben gehoppelt war. »Die haben ja Ohrlöcher!«
    »Kannten Sie bisher nur Hüte ohne Ohrlöcher?«, fragte die Ladenbesitzerin. »Dann war Ihre letzte Stadt vielleicht … eine Menschenstadt?«
    Frau Hase wurde blass. Man hatte sie durchschaut. Sie war also gar keine Großstadthäsin, sie war bloß ein ganz gewöhnliches Landkarnickel, das in der Nähe einer Menschenstadt gewohnt hatte. Tiefer konnte man als Hase nicht sinken.
    Herr Hase bekam wie üblich von alldem nichts mit. Er betrachtete lieber die Bogart-Hüte. »Diese Hüte sind ja bemerkenswert weich und angenehm. Außerdem offenbar frisch gebürstet«, sagte er voller Bewunderung.
    »Ja, ich bin Mitglied in einem Hutclub, und wir kümmern uns um die Hüte. In unserer Huthandlung liegen die Hüte nicht einfach herum und fangen Staub. Wir hegen sie liebevoll, bis sie zwischen zwei Samtohren ihr neues Zuhause gefunden haben«, sagte die Ladenbesitzerin.
    »Ein Hutclub!«, rief Frau Hase unwillkürlich. »Ach, wie schön! Sie müssen die glücklichste Häsin der Welt sein.«
    »Sie sind uns herzlich willkommen«, sagte die Ladenbesitzerin. »Wir suchen immer neue Mitglieder. Wir sind nicht so umschwärmt, wie man vielleicht glauben möchte, obwohl die Erfrischungen, die wir reichen, von köstlichster Karotte sind.«
    »Ach, Herr Hase! Gleich an meinem ersten Tag in der Stadt einem Club beizutreten!«, quiekte Frau Hase. »Das ist sehr nett von Ihnen. Herr Hase, ich hätte gern den weißen Bogart-Hut, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Einspruch«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher