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Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Titel: Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Frey Dodillet
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aufregt, wenn jede hüpfende Heuschrecke atomaren Großalarm auslöst, wenn man keinen Meter durchs Dorf gehen kann, ohne bis in die letzte Haarspitze zu vibrieren, wenn jeder Blick um die nächste Hausecke so spannend ist wie die letzten zehn Sekunden vor Hitchcocks Duschenmord, kippt man dann irgendwann einfach still um? Wird man dann als Hund nicht vierzehn, sondern – sagen wir mal – nur zwölf?
    Schlauchkorkenspieli zwei
    So, danke, Wiki!
    Das Ding dümpelt nun auch verlassen im See.
    Katze zum Frühstück
    Eine kleine, orange Katze hat unseren Zeltplatz entdeckt und ist der felsenfesten Überzeugung, unser gemischtes Siebenerrudel müsse verstärkt werden. Luna und Wiki sehen das anders. Das Kätzchen schaut trotzdem mehrmals täglich vorbei und will wissen, wie es uns geht.
    Uns geht es gut, dem Frühstückstisch weniger.
    Wo wir gerade beim Essen sind:
    Wer erzieht eigentlich diese vermaledeiten Siebenschläfer? Sie rennen nachts über die Äste der Steineichen, Mandel- und Olivenbäume, ernähren sich von deren Früchten und schmeißen ihre Essensreste auf die Zelte. Kerne, Hütchen, Schalen – das prasselt wie Regen und macht Doing auf dem Bulliblech. Ich setze mich doch auch nicht in die Pizzeria und bewerfe Passanten mit Teigrändern!
    Wo wir gerade beim Essen sind:
    Ein Satz, der mich seit meinem achtundzwanzigsten Lebens jahr begleitet, lautet in der geächzten Ausführung: »Ich möchte abendspfffff nicht mehr so viel essen.« So langsam glaube ich, den stöhne ich auch mit achtundachtzig noch.
    Wo wir gerade beim Essen sind:
    Im Land von Bocuse, Ducasse, Drei-Sterne-Cuisine und Périgordtrüffeln werden Baguettes mit warmen Pommes belegt!
    Muss man sich das auf der Zunge zergehen lassen?
    Wir meinen: nein!
    Maçintosh
    Zuerst dachte ich, mein MaçBook habe sich endgültig akklimatisiert. Ich entdecke mitten im Text ein ç mit einem Düdelchen untendran, obwohl ich das Düdelchen gar nicht getippt habe. Weiter unten hat er sogar eins an ein A und ein M gemacht.
    Bei genauerem Hinsehen ist es aber nur die Kombination aus drei französischen Staubkörnern und Brillenichtaufdernase.
    B.I.E.S.T.
    Grasse und Manosque begeistern mit sehenswerten, etwas ranzigen historischen Innenstädten. Die Gassen sind so eng, dass keine zwei Bistrotischchen nebeneinanderpassen. Die stehen alle in einer Reihe an der Hauswand. Wenn sie besetzt sind, gehen gerade noch ein Kellner, drei Touristen und eine Krawallmaus durch. Aber wehe, es liegt ein anderer Hund unter dem Tisch oder es kommt uns an der engsten Stelle einer entgegen.
    In einer dieser Extremsituationen entdecke ich plötzlich, dass unser Markerwort Super! noch funktioniert. Das habe ich seit Juni nicht mehr benutzt.
    »Super!«
    Luna wendet den Blick vom fußhupengroßen Lunch, guckt mich an und leckt sich die Lefzen.
    Ich habe leider nichts zum Belohnen dabei. Aber es geht auch ohne. Mit Super! kommen Luna und ich durch alle Gassen. Wiki läuft wie am Schnürchen neben Max her. Besser gesagt, neben seinem Schinken-Käse-Baguette.
    Steiners Rudi hatte eben doch recht. Der lehrte bereits neunzehnhundertneunzehn, dass Woche für Woche Physik pauken Unfug ist. Lieber drei Wochen intensiv reinhauen und dann sacken lassen. Wenn man sechs Wochen später weitermacht, hat sich im Hirn alles optimal verknüpft, und der ganze Kram sitzt, wo er sitzen muss.
    Bei Hunden funktioniert diese Form des Waldorfschen Epo chenunterrichts ganz offensichtlich auch. Drei Monate lang Super!- Epoche, zwei Monate Pause, Thema wieder aufnehmen – zack, passt!
    Wenn das mal keine Geschäftsidee für die neue Hunde schule der Toskanarunde ist. Bombiger Name, bisschen frische Farbe ins Logo, fertig ist der Franchiseknaller.
    B.I.E.S.T.
    Blutwurst Intensives Epochen System Training.
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    Schlauchkorkenspieli drei
    Ich geb’s auf!
    Kobra, übernehmen Sie
    Am letzten Abend spendiert der Familienfinanzvorstand oben auf der Seeterrasse des Le Comptoir ein fettes Eis für alle. Das ist Tradition. Einer der ortsansässigen Kater hat sich auf Krumensuche zwischen die Tische verirrt. Das ist neu.
    In Lunas Hirn knallen die Synapsen, der Hund schaltet von Kopf bis Schwanz auf Jagdmodus. Wiki ergänzt den Vorgang durch vorbildlich triebiges, helles Heulen, Jaulen und Kläffen. Acht Pfoten kratzen Rillen in den Asphalt, zwei Schädel rumsen von unten gegen den Tisch, dass die Gläser klirren, siebzig Augenpaare starren uns entgeistert an.
    Als Luna und Wiki zum

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