Herren der Liebe - Zaghaft: Erotischer Roman (Teil 1) (German Edition)
an. Er wirkt nun ganz und gar nicht mehr gefährlich, sondern eher verlegen.
Ich schweige, bleibe aber sitzen. Irgendwie interessiert es mich doch, was die Jungs in dieser Wohnung so treiben.
„Wir bezahlen die Frauen, die bei uns wohnen zwar, aber nicht für den Sex. Das machen sie freiwillig. Wir würden niemals jemanden zu etwas zwingen, dass er nicht möchte. Und Prostituierte sind die Damen auch nicht, sondern eher experimentierfreudige Frauen, die gerne etwas erleben möchten. Wir schalten Anzeigen, in denen wir beschreiben, was wir suchen. Danach wählen wir eine Bewerberin aus, die für einige Wochen bei uns wohnt und von uns für die Zeit, die sie mit uns verbringt, bezahlt wird.“
„Das klingt für mich sehr nach Prostitution!“, schnaube ich verächtlich. „Und normal ist jawohl etwas anderes. Was seid ihr für komische Vögel, dass ihr euch ein und dieselbe Frau teilt?“
Liam seufzt. „Du siehst das echt falsch. Wir sind nur sehr selten zeitgleich da. Das hier ist unsere Zweitwohnung, jeder von uns hat noch seine eigene Wohnung. Und wir haben alle unsere Gründe für dieses Arrangement. Marcus ist ein echter Schwerenöter und möchte sich nicht fest binden. Trotzdem fehlt ihm manchmal der Alltag mit einer Frau, also das gemeinsame Kochen oder Fernsehen und auch das Verführen einer Person, die er etwas länger kennt als fünf Minuten. Für ihn ist das Ganze so etwas wie ‚Partnerschaft spielen’. Alexander ist beruflich sehr eingebunden und oft unterwegs. Er freut sich dann über eine etwas andere Art der Gesellschaft, bei der er sich gehen lassen kann. Und ich, ich habe auch meine Gründe.“ Liams Stimme klingt auf einmal belegt.
„Und die wären?“, frage ich, während ich meine Handtasche so fest an mich drücke, als könne sie mich beschützen.
„Darüber möchte ich nicht sprechen. Aber ich kann dir versichern, dass es bisher keine der Frauen bereut hat, bei uns gewohnt zu haben. Einige wären sogar liebend gerne noch länger geblieben. Aber das ist gegen unsere Regeln.“
Was für Freaks, denke ich. Zugegebenermaßen sehr gut aussehende Freaks, aber eine Schraube locker haben die drei Jungs definitiv.
„Gut. Danke für die Übernachtung und das Frühstück. Ich würde dann jetzt gerne gehen“, erwidere ich und erhebe mich aus meiner sitzenden Position.
Liam nickt und steht ebenfalls auf. „Ich verstehe, dass sich das alles sehr merkwürdig anhören muss. Aber falls du es dir anders überlegen solltest, hier ist meine Handynummer.“
„Merkwürdig ist wohl etwas untertrieben“, antworte ich, nehme den Zettel aber höflichkeitshalber an und lasse ihn in den Tiefen meiner Handtasche verschwinden.
„Soll ich dich nach Hause fahren?“, bietet Liam an.
Ich überlege kurz. Will ich, dass er weiß, wo ich wohne? Ist das nicht zu gefährlich? Wahrscheinlich nicht. Ich muss ja sowieso bald umziehen und außerdem hätten die Männer mir auch ohne Probleme diese Nacht etwas antun können, wenn sie das gewollt hätten. Aber niemand hat mich angefasst, im Gegenteil. Eigentlich waren alle sehr nett zu mir. Soll er mich doch nach Hause fahren, das spielt nun auch keine Rolle mehr, denke ich und stimme zu.
Alexander und Marcus sitzen am Küchentisch und verspeisen die Reste ihres Frühstücks.
„Ich fahre Caroline nach Hause“, erklärt Liam.
„Ist wohl besser! Das war echt keine gute Idee, Liam und eigentlich auch gegen unsere Regeln. Wir besprechen das nachher. Auf Wiedersehen, Caroline“, meint Marcus und nickt mir zu. Er hält es scheinbar noch nicht einmal für nötig, mir die Hand zur Verabschiedung zu reichen. Zumindest Alex ist so höflich und begleitet uns noch bis zur Haustür.
„Es hat mich gefreut, dich kennenzulernen“, sagt er und drückt meine Hand. „Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft. Und lass dir von deinem Exfreund nichts gefallen!“
Was Alexander wohl beruflich macht?, überlege ich. Er ist wirklich nett. Dagegen wirkt Marcus viel kälter und abgebrühter. Aber was interessiert es mich? Ich werde die drei Männer sowieso nie wieder sehen.
„Danke für die Übernachtung und das Frühstück“, bedanke ich mich artig und folge Liam nach draußen. Der kann es scheinbar nicht lassen, denn sein Blick wandert provokativ über meinen Körper. „Du hast absolut keine Ahnung, was dir entgeht!“, murmelt er und drückt auf den Knopf, um den Aufzug zu holen.
„Halt die Klappe, oder ich gehe zu Fuß!“, fauche ich.
„Schade, dass du so prüde
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