Herren der Liebe - Zaghaft: Erotischer Roman (Teil 1) (German Edition)
nicht der Typ für One-Night-Stands.
„Nein, nichts. Ich bin nur müde“, antworte ich. „Wo ist denn das Gästezimmer?“
3
Erste Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster. Ich gähne und strecke mich. So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Wie nett von den drei Jungs, dass ich ihr Gästezimmer benutzen durfte. Das Zimmer ist genau wie der Rest der Wohnung sehr geschmackvoll eingerichtet. Der Fußboden ist aus dunklem Holz, ein riesiges Boxspringbett mit einer herrlich weichen Matratze lädt zum Kuscheln ein. An der Wand steht ein großer weißer Kleiderschrank und die Wände sind in Pastelltönen gestrichen.
Ein T-Shirt zum Schlafen haben sie mir auch geliehen. Oder ist das ein Nachthemd? Ich betrachte das Stück Stoff an meinem Körper. Tatsächlich, ein Nachthemd mit kleinen Stickereien und es passt mir wie angegossen. Gestern in meinem alkoholisierten und erschöpften Zustand habe ich es einfach so angezogen und gar nicht weiter betrachtet. Jetzt aber frage ich mich, wieso die Jungs ein Frauennachthemd in ihrer Wohnung haben? Vielleicht von einer Exfreundin? Also doch nicht homosexuell!?
Mein Magen knurrt laut und vernehmlich und auf die Toilette muss ich auch. Wo war noch gleich das Bad?
Ich schwinge die Füße aus dem Bett und tappe barfuß durch das Zimmer.
Wie gut, dass heute Samstag ist und ich nicht arbeiten muss.
Ach ja, ich muss ja überhaupt nicht mehr arbeiten. Ich habe keinen Job mehr. Und keine Wohnung. Und keinen Tobias.
Ich spüre, wie Zorn sich in meinem Bauch ausbreitet. Wütend sein ist immerhin besser als zu Tode betrübt zu sein, denke ich und reiße schwungvoll die Tür auf, hinter der ich das Bad vermute.
„Hey, guten Morgen, Engel. Gut geschlafen?“ Liam sitzt in seinem Bett, einer riesengroßen mit schwarzem Satin bezogenen Spielwiese und liest Zeitung. Ich ziehe scharf die Luft ein. Sein Oberkörper ist nackt und so gut proportioniert, wie ich es nicht zu hoffen gewagt hätte. Seine dunklen Haare stehen in einem wilden Out-of-Bed-Look in alle Richtungen. Oh Gott, wie kann man nur morgens schon so sexy sein!
„Entschuldige, ich habe das Bad gesucht!“
„Oh, das ist eine Tür weiter. Wie schade, ich dachte du kommst zum Kuscheln vorbei.“ Liam zieht einen Schmollmund.
Ich muss lachen. „Mal sehen, vielleicht später“, antworte ich kokett, schließe seine Zimmertür und versuche mein Glück erneut. Dieses Mal erwische ich die richtige Tür und schlüpfe ins Bad. Ich will mich gerade auf der Toilette niederlassen, als plötzlich die Milchglasabtrennung der Dusche mit einem Ruck geöffnet wird. Ich quieke erschrocken.
„Oh, hey!“ Vor mir steht Marcus, der Surferboy, im Adamskostüm. Er scheint sich durch meine Anwesenheit nicht besonders gestört zu fühlen. Lässig greift er nach einem Handtuch und tupft sich ganz langsam die nasse Brust ab. Das macht er dermaßen anrüchig, dass mein Mund ganz trocken wird. Mein Blick bleibt an seinem wohlgeformten Penis hängen, der ganz leicht erigiert ist. Marcus macht keine Anstalten, sein Geschlecht mit dem Handtuch zu verbergen. Als wäre es selbstverständlich, dass er nackt vor mir steht!
„Willst du auch duschen?“, fragt er grinsend. „Wie schade, ich bin gerade fertig. Sonst wäre ich mitgekommen!“
So viel Testosteron am frühen Morgen ist mir eindeutig zu viel. Wie konnte ich nur denken, dass die Jungs homosexuell sind? Ich flüchte aus dem Bad. Ich meine, mich dunkel erinnern zu können, dass im Eingangsbereich noch ein Gäste-WC war.
Auf dem Weg zum Gäste-WC durchquere ich den Essbereich und laufe Alexander über den Weg. „Guten Morgen, Caroline“, begrüßt er mich.
Wenigstens einer, der halbwegs angezogen ist, denke ich erleichtert. Alex trägt eine lange karierte Baumwoll-Pyamahose mit einem weißen Tanktop und ist gerade dabei für uns alle den Frühstückstisch zu decken.
„Guten Morgen“, antworte ich. „Ich müsste mal auf die Toilette. Da hinten war doch eine, oder?“
„Ja klar, rechts neben dem Eingang. Das Frühstück ist auch so weit fertig. Kannst dich gleich anziehen und Platz nehmen, Süße!“
Ich nicke und verschwinde erst einmal ins Gästebad.
Wo bin ich hier nur gelandet? In einem Männer-Model Nest? Na ja, es gibt bestimmt Schlimmeres, als morgens aufzuwachen und von einer Gruppe attraktiver Männer angebaggert zu werden. Mein restlicher Tag wird bestimmt nicht so nett bleiben. Ich muss mir nachher erst einmal Gedanken darüber machen, wie es nun mit
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