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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zerbrechlich und sehr kostbar.«
    »Ja, ich weiß«, versicherte er ihr. Und, um sie zu beruhigen, verschränkte er die Hände hinter dem Rücken.
    »Gut.« Sie wandte sich wieder Brand zu. »Ich hoffe, sie sind über diese kindische Dummheit hinaus. Ich glaube jedenfalls, daß der königliche Hausfrieden wiederhergestellt ist.«
    »Das hoffe auch ich«, versicherte ihr Brand mit müdem Lächeln.
    »Ich würde gern endlich ein Kind in der königlichen Kinderstube sehen.«
    »Damit werdet Ihr noch ein bißchen länger warten müssen.«
    »Es ist wichtig, Polgara«, sagte er ernst. »Das Ausbleiben eines Thronerben macht uns alle etwas nervös, nicht nur mich. Anheg und Rhodar und Cho-Hag haben deshalb an mich geschrieben.
    Ganz Alorien wartet darauf, daß Ce’Nedra anfängt, Kinder zu kriegen.«
    »Sie ist erst neunzehn, Brand.«
    »Die meisten Alornerinnen haben in diesem Alter schon mindestens zwei Kinder.«
    »Ce'Nedra ist keine Alornerin. Sie ist nicht einmal ganz Tolnedrerin. Sie stammt von Dryaden ab, und es gibt da einige Eigenheiten über Dryaden und die Art, wie sie zur Reife gelangen.«
    »Das anderen Alornern zu erklären dürfte etwas schwierig sein«, entgegnete Brand. »Es muß einen Erben für den Rivanischen Thron geben! Das Geschlecht muß weiterbestehen!«
    »Gebt ihnen ein wenig Zeit, Brand«, riet Polgara ihm ruhig. »Da-zu kommt es schon noch. Wichtig war, sie wieder in ein gemeinsames Schlafgemach zu kriegen.«
    Etwa einen Tag später, als die Sonne auf das Wasser des Meeres der Stürme brannte und eine steife Brise die grünen Wogen mit Schaumkronen versah, fuhr ein riesiges cherekisches Schlachtschiff schwerfällig durch die Bucht zum Hafen von Riva. Sein Kapitän war schier überlebensgroß; mit im Wind flatterndem roten Bart stand Barak, Graf von Trellheim, am Ruder. Er steuerte das Schiff mit angespanntem Gesicht durch einen Strudel nahe einer der beiden Landzungen, die die Bucht bildeten, und zum steinernen Kai des Hafens. Kaum hatte das Schiff angelegt, rannte Barak bereits die lange Granittreppe zur Zitadelle hoch.
    Belgarath und Botschaft hatten auf dem Wehrgang gestanden und das Schiff kommen sehen. So warteten sie bereits auf ihn, als der Riese das schwere Tor erreichte.
    »Was machst du denn da, Belgarath?« fragte der stämmige Chereker. »Ich dachte, du bist im heimatlichen Tal.«
    Belgarath zuckte die Schultern. »Wir besuchen Garion.«
    Barak blickte Botschaft an. »Hallo, Junge. Sind Polgara und Durnik ebenfalls hier?«
    »Ja«, antwortete Belgarath. »Sie sind alle im Thronsaal und sehen Belgarion zu.«
    »Was macht er denn?«
    »König sein«, antwortete Belgarath bündig. »Wir haben dich in den Hafen einlaufen sehen.«
    »Beeindruckend, nicht wahr?« sagte Barak stolz.
    »Dein Schiff steuert sich wie ein trächtiger Wal«, entgegnete Belgarath grob. »Du scheinst noch nicht begriffen zu haben, daß nicht alles, was größer als üblich ist, zwangsläufig auch besser sein muß.«
    Barak setzte eine gekränkte Miene auf. »Ich mache keine Witze über deine Besitztümer, Belgarath!«
    »Wahrscheinlich, weil ich keine habe, Barak. Was führt dich nach Riva?«
    »Anheg hat mich geschickt. Wird Garion noch länger mit seinen Amtsgeschäften zu tun haben?«
    »Wir können ja nachsehen.«
    Der Rivanische König war jedoch bereits zu Ende mit der Audienz dieses Vormittags und hatte sich mit Ce'Nedra, Polgara und Durnik durch einen dunklen Privatgang zu den königlichen Gemä-
    chern begeben.
    »Barak!« rief Garion erfreut und rannte seinem alten Freund vor der Tür entgegen.
    Barak bedachte ihn mit einem eigenartigen Blick und verbeugte sich hochachtungsvoll.
    »Was soll das?« erkundigte sich Garion verblüfft.
    »Du trägst noch deine Krone, Garion«, erinnerte ihn Polgara,
    »und dein Staatsgewand. Dadurch siehst du sehr unnahbar aus.«
    »Oh«, murmelte Garion leicht verlegen. »Ich vergaß. Kommt, gehen wir hinein.« Er öffnete die Tür und bat sie alle einzutreten.
    Mit einem breiten Grinsen schloß Barak Polgara in die Arme.
    »Barak«, sagte sie etwas außer Atem, »du wärst aus der Nähe noch viel netter, wenn du daran denken würdest, dir den Bart zu waschen, nachdem du Räucherfisch gegessen hast.«
    »Es war nur ein ganz kleiner«, versicherte er ihr.
    »Der genügt auch schon.«
    Er drehte sich um, legte die gewaltigen Arme um Ce’Nedras zierliche Schultern und küßte sie schmatzend.
    Die zierliche Königin lachte und hielt rasch ihre Krone fest, die ihr vom Kopf zu

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