Herrin der Dunkelheit
Katzen gehabt. Einmal sogar zwei, nachdem meine Frau gestorben war. Obwohl ich geschworen hatte, nie wieder eine Katze aufzunehmen. Aber eines Tages fand ich einen halbverhungerten Kater zwischen den Müllcontainern. Er stand auf einem toten Kameraden und knurrte die Welt an. Er ist in Space Time for Springers literarisch verewigt worden. Und dann gab es bis vor kurzem noch Psycho, die ich fand, nachdem eine Gruppe von Kindern sie mit ›wissenschaftlichen‹ Experimenten bis zum Wahnsinn gequält hatte. Milch, Vitamine und eine geborgene Umgebung heilten sie innerhalb von sechsunddreißig Stunden von ihrer Psychose. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich für sie ein neues Zuhause gefunden hatte. Bei einem Freund im Palmdale in der Wüste habe ich dann eine Bleibe für sie gefunden. Dort lebt sie einträchtig mit einem großen Hund zusammen und heißt jetzt Ginger.
Mein Nachbar hat zwei siamesische Katzen. Eine ist die Mutter, zwölf Jahre alt und heißt Fatimah. Und dann gibt es noch ihren fünfjährigen Sohn, Kim, der alles andere als ein kleiner Liebling ist. Kim ähnelt mit seinen plötzlichen Attacken mit Krallen und spitzen Eckzähnen eher einer meiner Romanfiguren, dem ›Grauen Mausling‹.
PAUL WALKER: Hat Ihre Frau Sie beim Schreiben sehr beeinflusst?
FRITZ LEIBER: Meine Frau hatte großen Einfluss auf meine Schriftstellerei. Unser beider Interesse an der fantastischen Literatur hat uns eng miteinander verbunden. Auch hatten wir beide eine Vorliebe für die elisabethanische Literatur und die der Romantik. Und für Geschichte interessierten wir uns: die Polexpeditionen, der Bürgerkrieg, die Zeit der Restauration, die Edwardianische Epoche und Rom bis zum Ende des Imperiums. Sie hatte Talent zum Schreiben, aber sie hatte immer Schwierigkeiten, ihre Jugend in England mit ihrem späteren Leben in Amerika in Einklang zu bringen. Sie hatte damit begonnen, eine Biographie von Abbot Kinney, dem Gründer von Venice/Kalifornien zu schreiben. Dort lebten wir auch bis zu ihrem Tod. Jetzt liegt sie auf demselben Friedhof wie Kinney.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Marcel Bieger
ANMERKUNGEN
1 dt. als: Das grüne Millennium; Heyne SF-TB 3611.
2 dt. als: Eine tolle Zeit, Fischer Orbit 41.
3 dt. als: Wanderer im Universum; Heyne SF-TB 3096 (gekürzt); ungekürzte Neuveröffentlichung als Heyne SF-TB 3628.
4 dt. als: Hinter der Maske; in: Ullstein Stories-Band 5; als: Der Ringer; in: Goldmann SF-TB 229.
5 dt. als: Das Nest; in: Goldmann SF-TB 229.
6 dt. als: Würfelspiele; in: Heyne-Anthologie Band 34.
7 dt. als: Die Geschöpfe von den Cleveland Depths; in: Goldmann SF-TB 253.
8 dt. als: Macbeth und Queen Elizabeth; in: Goldmann SF-TB 229.
9 in sechs Bänden in der Reihe Heyne SF:
– Schwerter und Teufelei (Swords and Deviltry); Band 3307.
– Schwerter gegen den Tod (Ausw. aus Swords Against Death); Band 3315.
– Schwerter im Nebel (Ausw. aus Swords Against Death und Swords in the Mist); Band 3323.
– Schwerter gegen Zauberei (Swords Against Wizardry); Band 3331
– Die Schwerter von Lhankmar (The Swords of Lhankmar); Band 3339.
– Schwerter im Kampf (Ausw. aus Swords in the Mist); Band 3501. Eine Kurzgeschichte aus diesem Zyklus erschien in Ullstein SF-Stories Band 23 als: Der König der Meere (When the Sea King’s Away).
10 dt. als: Raum-Zeit-Sprünge; Heyne SF-TB 3507.
11 dt. als: Das Schiff der Schatten; in: Heyne SF-TB 3219; unter gleichem Titel in: Ullstein Stories-Band 38.
12 dt. als: Die programmierten Musen; Fischer Orbit 8.
13 dt. als: Tödlicher Mond; in: Pabel Utopia-Heft 445.
ENDE
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