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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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folgte ihm an einem langen Luftstrom entlang hinunter zwischen zwei Hügel, wo die weiße Säule des Tramontana-Turms im Licht der Mittagssonne funkelte. Ein Wächter auf der Turmspitze hob die Hand zum Gruß. Als Donal hinabjagte, die Flügel seines Gleiters zusammenfaltete, auf den Füßen landete, federnd in die Knie sank, sich mit der gleichen Bewegung aufrichtete und die Schwingen wie einen langen Schweif abstreifte, folgte Allart ihm.
Er selbst schien für dieses Spiel allerdings weniger Geschicklichkeit zu besitzen und wurde in einem Wirrwarr aus Gurten und Leinen zu Boden geworfen. Lachend kam Donal auf ihn zu.
»Macht nichts, Cousin. Ich bin selbst viele Male so gelandet«, sagte er, und Allart fragte sich, wie viele Jahre vergangen sein mochten, seit das zum letzten Mal geschehen war. »Komm, Arzi wird deinen Gleiter nehmen und ihn bis zu unserer Rückkehr sicher aufbewahren«, fügte Donal hinzu und wies auf den alten, gebeugten Mann, der neben ihm stand. »Master Donal«, sagte der alte Mann in einem so breiten Dialekt, daß selbst Allart, der die meisten Hellers-Dialekte kannte, Schwierigkeiten hatte, ihm zu folgen, »es ist mir wie immer eine Freude, Euch bei uns begrüßen zu dürfen. Ihr erweist uns eine Ehre, Dom’yn«, setzte er hinzu und schloß Allart in seine ungelenke Verbeugung ein.
Donal sagte: »Das ist mein alter Freund Arzi, der dem Turm schon diente, ehe ich geboren wurde, und mich hier drei- oder viermal im Jahr begrüßte, seit ich zehn Jahre alt wurde. Arzi – mein Cousin, Dom Allart Hastur von Elhalyn.«
» Vai Dom.« Arzis Verbeugung wirkte – tief und ehrerbietig wie sie war – beinahe komisch. »Lord Hastur erweist uns eine Ehre. Ah, das ist ein glücklicher Tag – die Vai Lernyn werden wirklich glücklich sein, Euch begrüßen zu können, Lord Hastur.«
»Nicht Lord Hastur«, sagte Allart freundlich, »nur Lord Allart, mein guter Mann, aber ich danke dir für die Begrüßung.«
»Ah, es ist viele, viele Jahre her, seit ein Hastur zum letzten Mal bei uns war«, sagte Arzi. »Bitte folgt mir, Vai Dom’yn.«
»Sieh, was der Wind uns gebracht hat«, rief eine fröhliche Stimme. Ein junges Mädchen, groß und schlank, mit Haaren so bleich wie der Schnee auf den weit entfernten Gipfeln, kam auf Donal zugelaufen und hielt seine Hände zur Begrüßung ausgestreckt. »Donal, wie wir uns freuen, dich wiederzusehen! Du hast uns einen Gast mitgebracht?«
»Ich freue mich, wieder hier zu sein, Rosaura«, sagte Donal und umarmte das Mädchen, als sei es eine langvermißte nahe Verwandte. Das Mädchen streckte eine Hand aus, um Allart zu begrüßen. Sie schenkte ihm die schnelle Berührung der Telepathen, für die dies natürlicher als die Berührung von Fingerspitzen war. Allart hatte natürlich gewußt, wer sie war, bevor Donal ihren Namen ausgesprochen hatte, aber als sie einander berührten, erhellte ihr Gesicht sich erneut mit einem schnellen Lächeln.
»Oh, du bist doch Allart, der ein halbes Jahr in Hali war. Ich habe natürlich gehört, daß du in den Hellers bist, aber ich hatte keine Ahnung, daß das Schicksal dich zu uns bringen würde, Verwandter. Bist du hergekommen, um mit dem Tramontana-Turm zu arbeiten?« Donal beobachtete die Begegnung verblüfft. »Aber du bist doch noch nie hier gewesen, Cousin«, sagte er zu Allart.
»Das stimmt«, erklärte Rosaura. »Bis zu dieser Stunde hat keiner von uns das Gesicht unseres Verwandten erblickt, aber wir haben ihn in den Verstärkern berührt. Das ist ein glücklicher Tag für Tramontana, Allart! Komm und lerne die anderen kennen.« Rosaura nahm sie mit hinein, und bald waren sie von mehr als einem Dutzend junger Männer und Frauen umringt – einige der anderen waren in den Verstärkern an der Arbeit, andere schliefen nach einer arbeitsreichen Nacht –, die Donal wie einen der ihren begrüßten.
Allarts Gefühle waren gemischt. Er hatte es geschafft, nicht zuviel darüber nachzudenken, was er im Hali-Turm zurückgelassen hatte, und jetzt begegnete er – von Angesicht zu Angesicht – den Leuten, mit denen er durch die Verstärker in Berührung gekommen war. Die ihm bisher lediglich in der schwer zu erfassenden, körperlosen Berührung des Geistes bekannten Personen nahmen nun Gestalt an.
»Kommst du nach Tramontana, um zu bleiben, Cousin? Wir können einen guten Techniker gebrauchen.«
Bedauernd schüttelte Allart den Kopf. »Ich bin woanders verpflichtet, obwohl mich nichts mehr erfreuen würde, denke ich. Aber ich bin lange in

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