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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Darkovers miteinander verbanden.
Allart nahm neben dem Mädchen Platz. Im Innersten war er noch immer beunruhigt.
Was soll ich ihr sagen? Wie kann ich ihr wieder begegnen, selbst auf diese Weise?
Aber die alte Disziplin der rituellen Atemzüge, die den Geist beruhigten, wirkte. Allarts Körper nahm eine mühelose Stellung ein, die er ohne allzu große Ermüdung unendlich lange würde aufrechthalten können. Er warf sich in die –weite, wirbelnde Dunkelheit hinein und fühlte sich wie ein Gleiter über einem tiefen Abgrund. Gedanken wirbelten wie weitentferntes Gerede in einem überfüllten Raum an ihm vorbei. Es war ohne Bedeutung für ihn, da er ihren Ursprung und Zusammenhang nicht wahrnahm. Dann, als er sich des Verstärkernetzes bewußter wurde, spürte er eine wahrnehmbare Berührung: Rosauras Stimme. Hali…
Wir sind hier, was wünscht ihr?
Wenn die Lady Cassandra Aillard-Hastur unter euch ist – ihr Mann ist bei uns in Tramontana und möchte mit ihr sprechen …
Allart, bist du das? So erkennbar wie ihr helles Haar und ihr fröhliches mädchenhaftes Lächeln berührte er Arielle. Ich glaube, daß Cassandra gerade schläft, aber für dich wird sie sich gerne wecken lassen. Bring meiner Cousine Renata Grüße von mir. Ich denke oft an sie. Ich werde Cassandra für dich wecken.
Arielle war fort. Allart befand sich wieder in der schwebenden Stille, Botschaften glitten an ihm vorbei, ohne auf irgendeinen Teil seines Geistes überzugreifen, der sich an sie erinnern oder sie registrieren konnte. Dann, ohne Vorwarnung, war sie da, neben ihm, um ihn herum, eine fast körperliche Anwesenheit … Cassandra!
Allart, mein Geliebter…
Das Zusammenwirken von Tränen, Erstaunen, Unglauben, Wiedervereinigung. Ein zeitloser Moment (drei Sekunden? drei Stunden?) von absoluter, ekstatischer Begegnung, wie eine Umarmung. Es war wie damals, als er sie zum ersten Mal besessen hatte. Er fühlte, wie die Trennwände fielen, fühlte ihren Geist in den seinen eindringen und sich mit ihm vermischen. Die Begegnung wurde zu einer wechselseitigen Hingabe, die noch stärker als die Vereinigung ihrer Körper war. Wortlos, aber vollständig. Allart versank in ihr und fühlte, wie auch Cassandra sich verlor.
Auf dieser Ebene konnte der Kontakt nicht lange aufrechterhalten werden. Allart fühlte, wie er dahinschwand, sich auf normales Denken und normalen Kontakt reduzierte.
Allart, wie bist du nach Tramontana gekommen?
Mit dem Pflegesohn von Aldaran, um die ersten feuerbekämpfenden Chemikalien abzuholen, da die Jahreszeit der Brände bevorsteht. In den Hellers machen sie einem schwer zu schaffen. Er übermittelte ihr ein Bild des langen, ekstatischen Flugs, zeigte ihr das Dahinjagen der Gleiter und wie der Wind an Kopf und Körper vorbeiraste.
Wir haben hier auch Brände gehabt. Der Hali-Turm ist mit Luftwagen und Brandbomben angegriffen worden. Er sah Flammen am Ufer wüten, einen abstürzenden, wie einen Meteor glühenden Luftwagen, den die miteinander verbundenen Hirne von elf Hali-Bewohnern zur Explosion gebracht hatten, die Todesschreie des Piloten, der unter Drogen stand und kaum wußte, was er tat…
Aber du bist in Sicherheit, meine Geliebte?
Ich bin in Sicherheit, auch wenn wir alle erschöpft sind und Tag und Nacht arbeiten … Ich habe viel erlebt, Allart. Ich werde dir viel zu erzählen haben. Wann kommst du zurück?
Das liegt in der Hand der Götter, Cassandra, aber ich werde nicht länger bleiben, als ich muß … Als er die Wort-Gedanken formte, wußte er, daß sie zutrafen. Vielleicht war es klüger, sie nie wiederzusehen. Aber schon konnte er einen Tag voraussehen, an dem er sie wieder in den Armen hielt – und wußte plötzlich, daß er sich nicht von ihr abwenden würde, selbst wenn das seinen Tod bedeutete … und sie würde es auch nicht.
Allart, müssen wir den Eintritt der Aldarans in den Krieg fürchten? Seit du in die Hellers aufgebrochen bist, haben wir das mehr als alles andere gefürchtet.
Nein, Aldaran wird von Streitigkeiten in seiner eigenen Familie in Atem gehalten. Er ergreift für keine Seite Partei. Ich bin hier, um Lord Aldarans Pflegesohn Laran-Unterricht zu erteilen, während Renata sich um seine Tochter kümmert…
Ist sie sehr schön? In Cassandras Gedanken spürte er – unausgesprochen, aber eindeutig – Ärger und Eifersucht. Galten sie Renata oder der ihr unbekannten Tochter Aldarans? Er hörte die unausgesprochene Antwort: Beiden …
Sehr schön, ja … Allart übermittelte heitere,

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