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Herrlich und in Freuden

Herrlich und in Freuden

Titel: Herrlich und in Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Compton Mackenzie
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weißt du’s ja«, sagte Kilwhillie gereizt. »Vielleicht könntest du das Fenster nun wieder schließen?«
    Der Häuptling tat seinem Freund den Gefallen, und Hugh bemerkte: »Viel Zeit hast du nicht gebraucht, um das Buch auszulesen, Donald!«
    »Oh, ich hab’s noch nicht ganz gelesen, Hugh! Ich bewahre es mir für den Fall auf, daß mich die Nebelhörner nachts im Schlaf stören. Im Klub .traf ich jemand, der hat mir erzählt, er habe einmal angefangen ein Buch zu lesen, weil er wegen der Nebelhörner nicht schlafen konnte, und dann ist das Lesen bei ihm zu einer solchen Gewohnheit geworden, daß er jedes Jahr zwei oder drei Bücher liest, und manchmal sogar mehr, wenn er wegen eines zu starken Frostes nicht auf die Jagd gehen kann.«
    Ein Speisewagen-Kellner öffnete die Abteiltür, um sich zu erkundigen, ob sie am ersten oder am zweiten Mittagessen teilzunehmen wünschten.
    »Wir gehen um zwölf«, sagte Ben Nevis und nahm die Karten entgegen. »Ich finde, das ist am praktischsten«, fuhr er fort, nachdem der Kellner weitergegangen war. »Dann kannst du dein Mittagessen verdauen, ehe wir in Liverpool eintreffen, und wenn du, ehe wir den Zug verlassen, eine von den >Nieseekrank-Pillen< nimmst, dann solltest du gefeit sein, wenn wir an Bord gehen. Nein, stimmt nicht: laut Vorschrift mußt du eine Stunde vor dem Essen eine grüne Pille nehmen, steht hier«, fuhr Ben Nevis fort und studierte das Pappschächtelchen, das er aus der Tasche geholt hatte. »Und dann eine halbe Stunde nach dem Essen eine gelbe Pille.«
    »Ich glaube nicht an Schwindelmedizinen«, sagte Hugh eigensinnig. »Ich habe mich darauf eingestellt, daß ich die nächsten drei Wochen seekrank bin, und ich wünsche nichts weiter, als allein gelassen zu werden, bis wir in Bombay eintreffen, und ich will nicht überlegen, ob ich eine grüne Pille genommen habe, wenn es vielleicht eine andere Farbe hätte sein müssen. Und würde es dir etwas ausmachen, wenn wir jetzt das Thema Seekrankheit fallen ließen? Mir verbleiben noch drei Stunden, in denen ich nicht seekrank bin, und die möchte ich voll auskosten.«
    Kilwhillie zog sich wieder hinter den Scotsman zurück. Ben Nevis sah aus dem Fenster in die trübselige November-Landschaft hinaus.
    Endlich wurde’ die Abteiltür geöffnet, und der Kellner meldete, daß jetzt das erste Mittagessen serviert würde, und die beiden Reisenden schlängelten sich durch die Gänge bis zum Speisewagen.
    Kilwhillie beäugte seinen mit Suppe gefüllten Teller ohne große Begeisterung.
    »Herr Ober«, sagte er, »wenn das hier dicke Suppe ist, möchte ich lieber Bouillon haben, wenn es aber Bouillon sein soll, möchte ich lieber dicke Suppe!«
    »Es ist dicke Suppe«, sagte der Kellner.
    »Dann bringen Sie mir Bouillon!«
    »Leider gibt es auf dem heutigen Menu keine Bouillon, Sir.«
    »Danke«, sagte Kilwhillie, und es klang eisig resigniert.
    In seiner verkrampft philosophischen Einstellung wurde er durch einen jähen Ausruf gestört.
    »Großer Gott!« rief Ben Nevis. »Was für ein erstaunlicher Zufall! Hugh, sieh dir mal die Mappe von dem Mann an., der drüben am Tisch sitzt!«
    »Es ist eine ganz gewöhnliche Aktentasche«, sagte Kilwhillie.
    »Aber schau dir doch den Namen an!« Dann beugte er sich über den Tisch und versuchte zu flüstern, doch eigentlich war es ein Krächzen: »Winstanley!«
    »Das ist doch ein ganz gewöhnlicher Name!«
    »Es ist der Name von der Frau, die sich den jungen Hector angeln will!«
    »Ich sehe nicht ein, was das mit dem Menschen da drüben zu tun haben soll?«
    »Da bin ich gar nicht so sicher. Er geht doch nach Indien, nicht wahr? Denn unser Zug befördert die Fahrgäste zu den Schiffen, mußt du nicht vergessen!«
    »Ausgeschlossen, daß ich das vergesse«, sagte Hugh Cameron mit ätzender Betonung.
    »Komm, Hugh, wir wechseln den Tisch und setzen uns zu ihm!« Und ehe sein Freund ihn daran hindern konnte, saß Ben Nevis bereits auf der andern Seite des Speisewagens.
    »Guten Morgen, Sir«, grüßte er. »Erlauben Sie, daß mein Freund und ich uns zu Ihnen setzen? Drüben auf der andern Seite zieht es ziemlich stark. Sie fahren auch mit der Taj Mahal, nehme ich an?«
    Der Fremde, ein großer, dürrer Mann, dessen Haar an den Schläfen ergraut war und der einen kleinen, angegrauten Schnurrbart, ein schmales, sonnenbraunes Gesicht und trübe, blaue Augen hatte, nickte knapp.
    »Stehen Sie mit Ihrem Regiment in Indien?« fragte Ben Nevis.
    »Nein, ich bin bei der Britischen

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