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Herrlich und in Freuden

Herrlich und in Freuden

Titel: Herrlich und in Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Compton Mackenzie
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Dutzend Nymphen und Göttinnen aus Marmor stumme Zeugen der Unterhaltung waren, die von tiefen roten. Ledersesseln aus stattfand.
    »Was möchten Sie vor dem Essen trinken? Einen Gimlet? Oder bleiben Sie lieber bei Ihrem Schottischen?«
    Beide Gäste baten um Whisky.
    »Sie verzeihen mir hoffentlich, wenn ich mich nicht beteilige!« bat Seine Hoheit. »Aber mein Arzt versucht, mein Gewicht auf hundertfünfzig Kilo herunterzudrücken! Der Arme, er findet es gar nicht so einfach!«
    »Ich habe noch nie daran gedacht, den Whisky aufzugeben«, verkündete Ben Nevis, »und dabei wiege ich nicht viel weniger als hundertzwanzig Kilo!«
    »Jetzt müssen Sie mir aber erklären, warum Sie in Harrow nie Ben Nevis genannt wurden! Als Lord Finchampton mir erzählte, daß Mrs. MacDonald die Frau von Ben Nevis sei, kam es mir nicht in den Sinn, daß es mein alter Freund Nosy MacDonald sein könne.«
    »Ja, damals lebte eben mein älterer Bruder Hector noch. Daher war ich nicht der junge Ben Nevis.«
    »Da bringen Sie mich auf einen Gedanken, Nosy«, sagte Seine Hoheit. »Wenn Sie Ben Nevis sind - der eigentlich ein sehr kleiner Berg ist...«
    »Oho, so klein ist er nun auch wieder nicht«, protestierte sein Namensvetter.
    »Gut, wenn Sie also Ben Nevis sind, dann werde ich meinen Freund, den Maharadscha von Nepal fragen, ob ich mich nach einem seiner Berge in der Himalajakette nennen darf!«
    »Großartig!« lachte Ben Nevis dröhnend los. »Und wissen Sie, Banjo, das hier ist ein wunderbarer Whisky. Was für eine Marke ist es?«
    »Hirsch-Hauch! «
    »Ah - das ist ein phantastischer Whisky! Den können wir natürlich in Schottland nie bekommen. Wird nur für Export hergestellt.«
    Nach dem Mittagessen bat der Maharadscha seine Gäste, ihn bis zum Tee zu entschuldigen, da er zu seinem Freund, dem Maharadscha von Tussore hinüberfahren müsse.
    »Tussore kommt am Donnerstag zu uns zum Abendessen, und ich möchte ihm sagen, daß er für Sie beide eine gute Pantherjagd ansetzt. Haben Sie ein Gewehr mitgebracht?« :
    »Ja, ich; habe meine Expreß, aber Hugh Cameron hat kein Gewehr!«
    »Das schadet nichts. Ich habe reichlich!«
    »Tussore wird Ihnen gefallen«, sagte der Hausherr. »Er gibt alljährlich zu Weihnachten ein großes Fest in seinem Palast. Das wird Ihnen auch gefallen. Übrigens, Nosy, spielen Sie Tischtennis?«
    »Noch nie davon gehört!« erwiderte Ben Nevis.
    »Natürlich hast du davon gehört, Donald! Es wurde immer auf der Taj Mahal gespielt!« erinnerte ihn Kilwhillie.
    »Oh, meinen Sie etwa Pingpong?« rief der Häuptling. »Nein, das habe ich noch nie gespielt.«
    »Es ist das einzige Spiel, das mir noch bleibt«, erklärte Seine Hoheit. »Ich habe einen tschechischen Berufsspieler hier, und wenn Sie es gerne lernen möchten, würde sich Klopczok freuen, mit Ihnen zu trainieren.«
    Als der Maharadscha sie verlassen hatte, um dem Herrscher Tussores einen Besuch abzustatten, zogen sich Ben Nevis und Kilwhillie nach einem kurzen Bummel durch den Garten ins Gästehaus zurück.
    »So etwas kann ich meinen Gästen in Glenbogle nicht bieten, Hugh«, sagte der Häuptling und blickte sich im Wohnzimmer um, das zu ihrer Verfügung stand. »Sieh mal: drei Kisten Havannazigarren, Partaga, Punch und Upmann. Dann türkische und amerikanische und ägyptische Zigaretten. Und hier stehen Kognak und Whisky und Gin und Wermut - halt, was ist das denn? Pernod? Hab’ ich noch nie gehört!«
    »Es ist Absinth«, erklärte ihm Kilwhillie.
    »Den möchte ich gern mal probieren! Das ist doch das Zeug, das sie in Frankreich trinken, wie? Hast du schon mal gekostet, Hugh?«
    »Nein, und ich beabsichtige es auch nicht zu tun!«
    »Aber ich! Nun paß mal auf, ich weiß, wie man’s machen muß! >Ko hi!<« rief er laut.
    In verschiedenen Türen erschienen gleichzeitig Balu Ram, Sher Khan und ein paar Diener des Maharadschas.
    Ben Nevis erklärte ihnen, daß er die Flasche Pernod probieren wolle. Balu übersetzte den Dienern seine Wünsche, und einer entkorkte die Flasche, während ein anderer von einer Anrichte Gläser brachte.
    »Wie trinkt man das Zeug?« fragte Ben Nevis.
    Kilwhillie schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keine Ahnung!«
    Ben Nevis nahm die Flasche und roch daran.
    »Es riecht wie Hustensaft. Glaubst du, daß es auch so schmeckt?«
    Er goß etwas in ein Glas und fügte Wasser hinzu.
    »Meine Güte!« rief er, »da muß was schiefgegangen sein. Oder es ist Mundwasser. Sieh mal, wie wolkig es aussieht! Ich hatte mal ein

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