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Herrlich und in Freuden

Herrlich und in Freuden

Titel: Herrlich und in Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Compton Mackenzie
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Form sein. Hör mal, Hugh, du mußt unbedingt daran teilnehmen, ja?«
    »Ich nehme unter einer Bedingung an der Pantherjagd teil«, sagte Kilwhillie. »Wenn du dich hinlegst, bis du wieder Rikscha richtig aussprechen kannst, dann beteilige ich mich an der Jagd.«
    »Ko hi!« brüllte Ben Nevis.
    Und Balu Ram, der hinter der Tür gestanden und gelauscht hatte, schlüpfte flink ins Zimmer und sagte: »Masters Bett schon abgedeckt, wenn Master hinlegen will!«
    Wer je einen sehr starken, unvermischten Absinth getrunken und zwei große Whiskys hinterhergegossen hat, der wird erfahren haben, daß auf den anfänglichen Drang zu heftiger Betätigung bald eine Art Lähmung folgt. Ben Nevis folgte jedenfalls dem Diener Balu ins Schlafzimmer, und wenige Minuten darauf hörte Kilwhillie regelmäßige Schnarchtöne und schloß daraus, daß die Krise glücklich überwunden war.

Abendgesellschaft in Rosemount

    Es dauerte nicht lange, da tauchte eine zweite Krise auf. Und zwar begann sie schon am Abend des nämlichen Tages nach dem Abendessen, als der Maharadscha mit seinen beiden Gästen im Rauchzimmer saß. Vielleicht war es der stumme Vorwurf der marmornen Nymphen und Göttinnen, der Seine Hoheit plötzlich daran erinnerte, daß es in Rosemount an weiblicher Gesellschaft fehlte.
    »Meine Weihnachtsgäste kommen erst nächste Woche«, sagte er, »und ich fürchte, es ist recht langweilig für Sie, wenn Sie nur einen alten Mann wie mich zur Begleitung haben.«
    Der Maharadscha sprach von seinem Alter, weil ihn Klopczok, der tschechische Berufsspieler, vor dem Essen in jeder Runde beim Tischtennis besiegt hatte.
    »Durchaus nicht«, erklärte Kilwhillie rasch. »Ich bin Junggeselle, und ich finde es sehr anstrengend, wenn Frauen im Haus sind!«
    Doch falls sein stilles Lob des Junggesellentums überhaupt eine Wirkung gehabt hatte, so wurde sie sofort durch Ben Nevis’ Worte aufgehoben.
    »Banjo, haben Sie vielleicht mal eine Mrs. Winstanley kennengelernt? Sie ist die Frau - oder vielmehr war sie die Frau von der Britischen Orient-Bank - ich meine, vom Direktor der Zweigstelle in Jumbulpore. Ich glaube, sie hatten irgendwelche Familienprobleme, und jedenfalls sind sie jetzt geschieden.«
    »Nein, ich kann mich nicht erinnern, eine Mrs. Winstanley kennengelernt zu haben«, sagte Seine Hoheit.
    »Aber ich habe sie in Tallulaghabad kennengelernt, und als wir nach Pippla kamen, entdeckten wir, daß sie mit einer Freundin in Parkers Hotel wohnt.«
    Der Maharadscha nahm sofort an, daß sein Freund sich für Mrs. Winstanley interessiere, und seine angeborene Gastfreundschaft bewog ihn, Ben Nevis einen Gefallen zu erweisen.
    »Ich werde sie am Donnerstag zum Abendessen einladen, wenn Tussore herkommt«, sagte er.
    »Oh, das ist sehr liebenswürdig von Ihnen. Es wäre sehr nett für Mrs. Winstanley. Ich dachte, sie und ihre Freundin Miss... Miss... verflixt, jetzt hab’ ich den Namen der Freundin vergessen! Erinnerst du dich an den Namen von Angela Winstanleys Freundin, Hugh?«
    »Ich glaube, Lambert«, erwiderte Kilwhillie so kalt wie möglich, weil er fürchtete, Seine Hoheit könnte auf die Vermutung kommen, daß er sich, für Miss Lambert interessiere.
    »Mrs. Winstanley und Miss Lambert«, wiederholte der Maharadscha, während er sich die Namen mit. einem goldenen Bleistift aufschrieb. »Ich werde ihnen morgen früh eine Einladung senden.«
    »Ich könnte sie selbst zu Parkers Hotel bringen«, schlug der Häuptling vor. »Sie könnten es sonst als peinlich empfinden, wegen der Etikette. Sie sind so einfach und bescheiden.«
    »Aber trotzdem gelang es Mrs. Winstanley, sich scheiden zu lassen«, sagte Seine Hoheit und zwinkerte mit den Augen.
    »Oh, das war nicht etwa mit einem Skandal verknüpft«, versicherte Ben Nevis. »Es war ein Fall von gegenseitiger An... An.., Hugh, wie heißt doch das Wort, wenn zwei Menschen nicht zusammenpassen?« - »Du meinst wahrscheinlich Antipathie«, kam ihm Hugh Cameron verdrossen zu Hilfe.
    »Und da ist Mrs. Winstanley mit einem Sympathischen davongegangen?« fragte Seine Hoheit lächelnd.
    »Nein, o nein! Sie hat sich scheiden lassen. Und jetzt wartet sie ganz bescheiden auf das Dekret nisi. Sie stammt aus Canterbury.«
    »Jetzt fehlen uns noch zwei Damen, um die Gesellschaft vollzählig zu machen«, erklärte Seine Hoheit. »Halt, ich könnte die alte Lady Pinfield bitten! Sie ist die Witwe eines Richters und hat ganz in der Nähe von Parkers Hotel ein reizendes kleines Haus. Und dann... ach ja,

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