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Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Macht' oder 'Absonderliche Kulte'. Die alte Dame schien ein ausgeprägtes Interesse an Okkultismus, Wunderheilungen und Naturheilkunde zu haben. Unterbrochen wurden die Reihen dieser alten Bücher immer wieder von bemalten Steinen, Amuletten, totemähnlichen Schnitzereien und kunstvoll gefertigten Figuren, deren Herkunft und Bedeutung sehr geheimnisvoll wirkten. „Wo ist Bahar?“, fragte Sara schließlich.
    Carmen Müller gab darauf keine Antwort. Stattdessen nahm sie einen etwa faustgroßen Stein aus einem der Regale und reichte ihn Sara.
    „Nimm diesen Stein in die Hand!“
    „Aber ...“
    „Nimm schon! Er leitet negative Energien ab!“
    Sara gehorchte. Der Stein war glatt und kalt. Sara nahm an, dass er künstlich hergestellt worden war. Für eine esoterisch interessierte Käuferschicht wurden solche Steine an jeder Ecke angeboten. Die Teureren waren mit zum Teil erstaunlichen Lichtbrechungseffekten ausgestattet.
    Sara kannte solche Steine eigentlich mehr als magische Requisiten, die die realen Mitspieler der Fantasy-Holo-Dramen benutzten. Benn besaß auch mehrere davon, allerdings glaubte der ganz sicher nicht an irgendwelche negativen oder positiven Energien, die mit diesen Steinen beeinflusst werden konnten.
    „Meine 3Ur-Enkelin macht, was sie will. Sie kommt und geht und lebt im Grunde ihr eigenes Leben“, sagte Carmen Müller. „Ich kann dir also leider gar nicht weiterhelfen ...“
    „Heißt das, sie war die letzten Tage nicht hier bei Ihnen?“
    „Nein. Wie ich schon sagte, sie kommt und geht und ich kann nur hoffen, dass die Mächte des Guten bei ihr sind.“
    „Und Sie wenden sich nicht an die Polizei oder das Jugendamt?“
    „Das haben wir alles schon hinter uns. Aber anscheinend kennst du sie doch nicht so gut, wie ich zuerst gedacht habe. Sonst würdest du mir nicht all diese Fragen stellen. Eigentlich wundert mich das. Sie hat dich nämlich häufiger Mal erwähnt.“
    „So?“ Sara wurde verlegen. Sie hatte nicht geahnt, dass Bahar von ihr wie von einer Freundin erzählte. Eigentlich waren Bahar und sie sich nie so richtig nahe gekommen.
    „Bist du nicht das Mädchen, das Geige spielt?“
    Sara nickte. „Ja, bin ich.“
    „Sie beneidet dich so.“
    „Wieso das?“
    „Weil du wohl genau weißt, was du mit deinem Leben anfangen willst. Weil du offenbar eine besondere Begabung hast, die dir den Weg zeigt und dich leitet. Sie hat das nicht. Sie hat ihre Bestimmung noch nicht erkannt. Ich habe ihr immer gesagt, dass sie in sich hineinhorchen muss, um die göttliche Macht zu erkennen. Eine Weile hatte ich das Gefühl, dass ich vielleicht doch zu ihr durchdringen könnte, aber in letzter Zeit hat sie sich mehr und mehr verschlossen. Ich weiß beim besten Willen nicht, womit sie sich beschäftigt oder was in ihr vorgeht. Die negativen Energien in ihr sind zu stark ...“ Die alte Frau schloss die Augen und zuckte mit den Schultern. Ihr Gesichtsausdruck wirkte gequält.
    Sara wusste nicht so richtig, was sie Tröstendes beisteuern konnte. „Ich hoffe, Bahar meldet sich bald wieder bei Ihnen“, sagte Sara.
    „Sie wird bei irgendwelchen Freunden übernachten. Ich weiß, dass sie immer noch Kontakt zu diesen Netzverweigerern hat, bei denen sie schon mal eine Weile untergetaucht war.“
    „Kennen Sie da irgendjemanden, bei dem sie vielleicht sein könnte?“
    „Ich habe gelernt, dass man loslassen muss, wenn man möchte, dass jemand wie Bahar nicht vollkommen entschwindet. Ich glaube, dass alle Wege letztlich zu einem Ziel führen und unser Schicksal vorherbestimmt ist. Darum bin ich auch nicht beunruhigt, was Bahar angeht.“
    Sara schaute die Frau prüfend an. Sorgte sie sich wirklich nicht?
    „Soll ich dir vielleicht die Karten legen, damit du erkennst, was dich in deinem zukünftigen Leben erwartet?“, unterbrach die Alte Saras Gedanken.
    „Nein, äh, nein, danke“, sagte Sara. „Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht an so etwas.“ Sie zuckte bedauernd mit den Schultern.
    „Das ist schade.“
    „Ich muss dann jetzt auch wieder los. Meine Verbindungsdaten haben Sie ja. Falls Bahar bei Ihnen auftaucht, wäre es nett, wenn Sie mich sofort benachrichtigen!“
    Das reptilienhafte Gesicht der alten Frau verzog sich auf eine Weise, die an eine der fratzenhaften, geschnitzten Totemköpfe in den Regalen erinnerte, von denen einige bestimmt aus unter Schutz stehenden Naturhölzern gefertigt worden waren.
    „Schade, dass du nicht noch bleibst“, meinte sie dann. „Heute ist der Glaube an

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