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Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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menschliches Auge ist eben nicht so leicht zu betrügen wie ein elektronisches.“
    Benn runzelte die Stirn. „Und was muss man machen, um solche Effekte zu vermeiden?“
    „Man sollte vermeiden, sich ruckartig zu bewegen. Stattdessen fließend und geschmeidig – so ähnlich wie die holografische Katzenanimation, die du deiner 3Ur das letzte Jahr zu Weihnachten geschenkt hast! Man muss es einfach etwas üben, das ist alles. An sich gibt es ein Programm, das sich Bundesforce-Leute auf ihren persönlichen Handgelenkchip laden. Dann erscheint, wenn sie eine falsche Bewegung machen, sofort ein optisches Signal in ihrer Netzhautanzeige. Man kann sich den Warnhinweis natürlich auch über die Innenohr-Sprachausgabe flüstern lassen.“
    „Dann sollten wir uns dieses Programm schleunigst downloaden“, meinte Sara.
    „Das ist der sicherste Weg, um entdeckt zu werden“, erwiderte Nicolas. „Ich könnte zwar an die Zugangscodes kommen, aber ihr könnt euch darauf verlassen, dass automatisch abgeglichen wird, ob die Zahl der ausgegebenen Anzüge mit der Anzahl der Programmdownloads übereinstimmt und solche Dinge mehr. Sobald da etwas nicht stimmt, wird Alarm ausgelöst und die fangen an zu suchen.“
    „Und wer suchet, der findet“, seufzte Benn. „Jedenfalls gilt das leider für die Bundesnetzkontrolle. Ich persönlich habe da manchmal etwas größere Schwierigkeiten.“
    „Na los, worauf wartet ihr!“, sagte Nicolas. „Legt einen Anzug an und übt damit! Am besten vor einem Spiegel! Und wenn ihr nur das geringste Flimmern seht, dann stellt euch vor, dass in diesem Augenblick eure Reise in die Freiheit zu Ende ist!“

    Die Frontscheibe des stillgelegten Gleiters diente als Projektionsfläche für die Simulatorfunktionen. Aber Nicolas konnte daraus mit ein paar Tricks auch einen Spiegel machen.
    „Eigentlich ist die Spiegelfunktion dafür da, dass man nicht von außen hereinsehen kann, aber das geht natürlich auch umgekehrt!“, grinste er.
    Nacheinander streiften sie die Anzüge über und sahen sich dann selbst verschwinden.
    Bei bestimmten Bewegungen oder wenn man zu schnell und ruckartig den Kopf drehte, dann war tatsächlich ein leichtes Flimmern zu sehen. Für Sekundenbruchteile konnte sich dann sogar der Eindruck eines Schemens einstellen.
    „Man darf das System des Anzugs eben nicht überfordern!“, meinte Nicolas. „So einfach ist das!“
    „Anscheinend hast du schonmal geübt!“, stellte Benn fest, denn das musste man Nicolas neidlos zugestehen: Er hatte es wirklich drauf. Man sah nichts von ihm. Keine Bewegung, kein Zittern, keinen plötzlich auftauchenden Umriss oder irgendeine Leuchterscheinung, die das Auge eines Betrachters unweigerlich verwirrt hätte.
    „Tja, so lernt vom Meister!“, tönte er aus seiner Unsichtbarkeit heraus mit einer Stimme, die durch die Kapuze des Anzugs leicht gedämpft war und deshalb etwas dumpfer als üblich klang.
    „Ich komme mir ziemlich bescheuert vor", meinte Sara.
    „Was glaubt du, wie bescheuert du dir erst vorkommst, wenn die Security auf dem Terminalgelände dich erwischt hat!", erwiderte Nicolas. „Dagegen ist das hier doch wohl zu ertragen, oder?“

    Drei Tage später hatten sie immer noch nichts von Bahar gehört.
    Sara schaute auf dem Rückweg von ihrem Sozialdienst bei ihr vorbei, traf dort aber niemanden an. Seltsamerweise meldete sich auch ihre 3Ur nicht, bei der sie lebte. Jegliche Versuche, sie über die Kommunikationssysteme zu erreichen, schlugen fehl.
    Bahars 3Ur lebte in einer altengerecht ausgebauten Etage im West Tower, einem hochmodernen Wohnzentrum. Wer im West Tower wohnte, brauchte ihn eigentlich für den Rest seines Lebens nicht mehr zu verlassen. Er hatte eine eigene Klinik, Ärzte, man konnte einkaufen und das Leben in einer Art Stadt in der Stadt genießen. Die Klimaanlage war so ausgerichtet, dass die Luft absolut schadstofffrei war und außerdem hatte man den Sauerstoffanteil leicht erhöht, um älteren Bewohnern das Atmen zu erleichtern.
    Es war ein Leben in absoluter Sicherheit. Normalerweise wurden nur Bewohner über achtzig Jahre aufgenommen, denn ab diesem Alter sank statistisch gesehen die Neigung zur Kriminalität, ruhestörendem Lärm oder rücksichtsloser Schnellgeherei in den Fitnessaufstiegen erheblich. Dass Bahar überhaupt bei ihrer 3Ur wohnen durfte, lag daran, dass es für jüngere Verwandte eine Ausnahmeregelung gab, sofern diese offiziell Pflegeleistungen zu übernehmen bereit waren.
    Ein letztes Mal

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