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Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Titel: Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Dezember 2004 führten 20 Kinder der Bunscoill Ghaelgagh (Manx-Grundschule) in der St. John’s Church im Rahmen eines Gottesdienstes ein manxsprachiges Weihnachtsprogramm auf. Die alte Sprache erfreut sich derartiger Beliebtheit, dass inzwischen sogar die Lehrer knapp werden …
    Die Politik unterstützt die Pflege des Manx. 1985 hat das Inselparlament (Tynwald) Manx einen begrenzten offiziellen Status zugebilligt. Die Manx Heritage Foundation und der Coonceil ny Gaelge(Manx Sachverständigenrat) wurden mit öffentlichen Mitteln ins Leben gerufen und setzen sich für eine Regulierung und Standardisierung des offiziellen Gebrauchs der Sprache ein.
    Sprache, Kultur und Traditionen eines Volkes sind untrennbar miteinander verbunden. Werden sie getrennt, gehen sie unter. Die Sprache findet keine Ausdrucksmöglichkeiten mehr und die Kultur entwickelt ein Eigenleben, das sich mehr und mehr von den Ursprüngen entfernt.
    In den ehemaligen keltischen Siedlungsgebieten wird diese These traurige Realität.
Die Feste Fremder
    Sprache, Traditionen, Sitten und Gebräuche können nur überleben, wenn sie wie selbstverständlich und freiwillig Bestandteil des Lebens der Menschen sind. Oft genug sterben sie von allein. Mindestens genauso oft werden sie unterdrückt und verdrängt.
    Irland ist ein Paradebeispiel für beides. Im Westen, dem einzigen Gebiet, das aufgrund seiner Kargheit von der Besiedlung durch die ab dem 16. Jahrhundert eingewanderten protestantischen Siedler komplett verschont wurde, bleibt Gälisch die Sprache des Alltags. Bis zur Mitte des 16. Jahrhundert ist Galway sogar im wahrsten Sinne des Wortes abgeschnitten vom Rest Irlands, denn erst seitdem gibt es Brücken über den Shannon. Während der Hungersnöte von 1840/41 stirbt fast eine Million Menschen, weitere zwei Millionen verlassen Irland im Verlauf der folgenden Jahre. Es sind Jahre der Not, der Entbehrung und des Verlustes. Eine schlimme Zeit, in der viele der alten Traditionen verschwinden. Stattdessen wendet man sich der katholischen Kirche zu, oftmals die einzige Institution, die die Menschen vorm Verhungern bewahrt.
    Als die größte Not vorbei ist, endet auch das Sterben der Traditionen. Was nicht heißt, dass auch die Reste nicht dem einen oder anderen ein Dorn im Auge sind. Die Kirche wendet sich gegen die »lästerliche Musik und das unschickliche Tanzen«, die aus ihrer Sicht mit Trunksucht und Ehebruch einhergehen. 1935 kulminiert das ganze im Public Dancehall Act , das öffentliche Tanzveranstaltungen verbietet. Fast 30 Jahre lang sind Musik und Tanz verpönt. Parallel dazu verschwindet nach und nach das Gälische aus der Alltagssprache. Die 1960er-Jahre sehen einen Aufschwung in der Folk-Music-Bewegung – allerdings in den USA. Das nimmt der klassische Pianist und Komponist Seán O’Riada zum Anlass, sich intensiv mit traditioneller Musik zu beschäftigen. Seine Band heißt »Musiker des Chulainn« ( Ceoltóiri Chualann ). Ihr verdanken wir den von Kate Bush 1996 aufgenommenen und unter anderem 2012 von der oben erwähnten Nolwenn Leroy gecoverten Song Mná na hÈireann. Später wird O’Riada zum Teil parallel Mitglied der »Chieftains«. Als diese zwischen 1968 und 1970 für zwei nationalistisch angehauchte Filme, die der Premierminister Eamonn de Valera produzieren lässt, den Soundtrack schreiben dürfen, ist der Durchbruch für die Irish Folk Music geschafft.
    Auf der Isle of Man sind es, wie auch schon in Wales, ausgerechnet die auf Show bedachten Methodisten, die sich bereits ab 1780 für die Erhaltung der Sprache Manx stark machen. Aber das hat seinen Preis: Gedruckt und geschrieben werden darf nur das Wort Gottes. Tabu ist dagegen alles, was nicht irdisch und auch nicht Gott ist. Also werden sie alle aus dem kollektiven Gedächtnis verbannt: die Ny Shee (Feen), die Fynnodderee (Zwerge), Buggane (Trolls) und nicht zu vergessen die Glashtin (Kobolde). Singen ist Sünde, und Tanzen sowieso. Und am Geburtstag des Herrn pflegt man bitte christliche Traditionen, und nicht etwa das Oie Voirrey , das keltische Weihnachtssingen!
    In Wales werden im 16. und 17. Jahrhundert die Barden und Poeten endgültig aus den gründlich anglizierten Haushalten der Adligen verdrängt. Die Sängerkultur von Wales stirbt. Elisabeth I. ruft 1568 zu einem Eisteddfod – einem Wettstreit der Sänger und Barden –, der mit mäßiger Beteiligung stattfindet. Zu einer ähnlichen Veranstaltung irgendwann um 1620 erscheinen gerade einmal vier Sänger.
    Ende des 19.

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