Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
seiten des Gesundheitsministeriums durchgesickert war. Und nun wußte die ganze Welt Bescheid. Bereits zuvor hatten die Leute bemerkt, daß ihre Lieblinge wie die Fliegen starben, und jetzt rief die Zeitungsnachricht eine weltweite Panik hervor. Die Plätze auf den interstellaren Schiffen waren ausverkauft. Nur mit Hilfe einflußreicher Freunde vermochte man einige wenige zu erhaschen. Die interstellaren Quarantänebestimmungen machten den meisten Träumen ein Ende. Schwindelorganisationen waren unausbleiblich:
    SPEZIELLES CHARTERSCHIFF ZU DEN PLANETEN DES ALDEBARAN. STRENGSTE QUARANTÄNEANFORDERUNGEN. GESCHULTES PERSONAL WACHT WÄHREND DES FLUGES ÜBER IHR HAUSTIER. PREIS: 50 000 KREDIT PRO KILOGRAMM.
    Da nur beschränkter Lastraum zur Verfügung stand, konnten die Eigentümer ihre Lieblinge natürlich nicht begleiten.
    Diese Schwindelgesellschaften nahmen ein Ende, als ein Patrouillenschiff jenseits des Pluto auf einen sonderbaren Meteorschwarm stieß. Als die Besatzung den Kurs des Schwarmes bestimmte, entdeckte sie, daß es sich um die gefrorenen Körper von Hunden handelte.
    Elf Tage nach den sensationellen Veröffentlichungen über die Hundeseuche verboten die Planeten des Arkturus die Einfuhr von Hunden. Die Arkturianer wußten, daß sie damit den Schmuggel mit Hunden in Gang setzten, wodurch ihre Leute profitieren konnten.
     
    *
     
    Trent hielt sechs Spürhunde in einem automatischen Hundezwinger in den Olympic Mountains, wo er eine Jagdhütte hatte. Dort befanden sie sich auch, als die Regierung die Hundezählung durchführte, und Trent vermied es geflissentlich, ihren Besitz bekanntzugeben.
    Nach dem Gespräch mit Han-Meers bestieg er um drei Uhr morgens seinen Düsenhelikopter, schaltete den Autopiloten ein und schlief, bis er Aberdeen erreichte.
    Der Polizeichef von Aberdeen war ein ergrauter Veteran aus der Zeit des bewaffneten Zwischenfalls mit Deneb. Sein Büro bestand aus einem quadratischen Zimmer mit Ausblick auf den Hafen. An den Wänden hingen die verschiedenartigsten Waffen und Gruppenfotos von Offizieren und Soldaten. Er stand auf, als Trent das Zimmer betrat, und stellte sich vor: »Major Makaroff.« Er wies auf einen Stuhl und fragte: »Was kann ich für Sie tun?«
    Trent stellte sich vor, setzte sich, erklärte, ein Mitglied des Forschungsteams des Pullman-Zentrums zu sein, und daß er in den Bergen einen Hundezwinger mit neun Hunden – sechs ausgewachsenen und drei Welpen – habe.
    Der Major setzte sich, ergriff die Armstützen seines Sessels und lehnte sich zurück. »Warum befinden sie sich nicht in einem der Regierungsreservate?«
    Trent blickte seinem Gegenüber in die Augen. »Weil ich davon überzeugt war, daß sie dort sicherer sind, wo sie sich jetzt befinden. Und ich hatte recht. Die Reservate sind verseucht, meine Hunde erfreuen sich jedoch bester Gesundheit. Und noch etwas: Ich habe herausgefunden, daß die Menschen die Krankheit übertragen. Wir ...«
    »Sie meinen, wenn ich einen Hund streichle, so kann ihn das töten?«
    »Das ist richtig.«
    Der Major schwieg eine Zeitlang. Dann fragte er: »Sie haben also gegen das Quarantänegesetz verstoßen, hm?«
    »Ja.«
    »Ich habe gelegentlich ähnlich gehandelt. Man empfängt einen sinnlosen Befehl, man erkennt seine Nutzlosigkeit, und daher handelt man ihm entgegen. Hat man sich geirrt, dann wird man zum Sündenbock gestempelt, hat man aber richtig gehandelt, dann erhält man eine Medaille. Ich erinnere mich an einen Fall ...«
    »Könnten Sie mein Grundstück von der Luft aus unter Bewachung halten.« fragte Trent.
    Der Major griff sich ans Kinn. »Wäre schade, wenn die Hunde mit allen übrigen sterben müßten.« Er machte eine Pause. »Luftüberwachung, wie? Und keine Menschen?«
    »Wir haben zwei Monate Zeit, um das Problem zu lösen, oder aber es wird nie wieder Hunde auf der Erde geben. Sehen Sie, wie wichtig diese Hunde werden könnten?«
    »So schlimm ist es also?« Er zog das Visifon zu sich heran. »Geben Sie mir Perlan!« Dann wandte er sich wieder Trent zu. »Wo befindet sich Ihre Jagdhütte?«
    Trent gab ihm die Koordinaten und der Major schrieb sie auf einen Notizblock.
    Auf dem Bildschirm wurde ein Gesicht sichtbar. »Ja, Sir.«
    Der Major wandte sich zum Visifon. »Perlan, ich möchte, daß eine Robotpatrouille über einem Grundstück am Westhang der Olympic Mountains vierundzwanzig Stunden am Tag Wache fliegt. Die Koordinaten sind 8181-A und 0662-Y. Auf dem Grundstück befindet sich ein Hundezwinger mit neun

Weitere Kostenlose Bücher