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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Biologen zu Hilfe kommt. Da war zum Beispiel Pasteur. Man steinigte ihn.«
    »Pasteur war Chemiker«, unterbrach Trent kurz. Er drehte sich um und stellte den Teströhrchenständer in ein Wandregal. »Wir müssen die Behörden auffordern, die übriggebliebenen Hunde unter Roboteraufsicht zu stellen. Damit gewinnen wir vielleicht die nötige Zeit, um ein Gegenmittel zu finden.«
    »Ich werde die Flores-Leute von hier aus anrufen. Ich kann es kaum erwarten, ihre Reaktion zu hören, wenn ...«
    Da läutete das Telefon. Han-Meers hob ab. »Ja, ich nehme das Gespräch an.« Er wartete. »Oh, guten Tag, Dr. Flores! Ich wollte eben ...« Han-Meers unterbrach sich und lauschte. »Ah so?« Seine Stimme war ausdruckslos. »Ja, das stimmt mit unseren Ergebnissen überein. Ja, vor allem durch die Poren der Hand. Wir führten noch einige Kontrollen durch, um sicherzugehen ... Ja, Dr. Trent hier. Er ist der Biologe unserer Gruppe. Ich glaube, einige Ihrer Leute waren seine Studenten. Hervorragender Wissenschaftler, dem für seine Entdeckung die größte Anerkennung gebührt.« Es entstand eine lange Pause. »Ich bestehe auf wissenschaftlicher Korrektheit, Dr. Flores, und ich habe Ihren Bericht von Ihren Untersuchungsergebnissen vorliegen, aus dem hervorgeht, daß Menschen als Träger des Krankheitskeimes nicht in Frage kommen. Ich gebe zu, daß die Entwicklung der Dinge dem Ruf Ihrer Klinik schadet, aber dagegen kann man nichts tun. Auf Wiederhören, Dr. Flores, und danke für den Anruf.« Er legte auf und wandte sich um. Trent war nirgends zu sehen.
     
    An jenem Nachmittag starb der letzte reinrassige Bernhardiner in Anguac in Manitoba. Am folgenden Morgen bestätigten die Behörden in Georgien, daß ihr Quarantänelager von der Seuche heimgesucht worden war. Die Suche nach gesunden Hunden, die nun Roboter durchführten, wurde fortgesetzt. Auf der ganzen Welt gab es nur neun Hunde, von denen man wußte, daß sie frei vom Virus D-D waren: sechs erwachsene Spürhunde und drei Welpen. Menschliche Gesellschaft missend, schnüffelten sie in ihrem Zwinger in den Bergen herum.
     
    Als Trent an jenem Abend seine Junggesellenwohnung erreichte, fand er einen Besucher vor. Es war ein zwei Meter großer Humanoide der Klasse C, dessen Kopf zwei fein gefiederte Kämme zierten und dessen Augen durch geschlitzte Membranen nach der Art von Jalousien geschützt waren. Sein schlanker Körper war von einem blauen Umhang umhüllt, der von einem Gürtel zusammengehalten wurde.
    »Ger!« rief Trent. Er schloß die Tür.
    »Freund Varley«, sagte der Weganer in seiner sonderbar pfeifenden Stimme.
    Sie streckten einander die Arme entgegen und drückten nach der Art der Weganer die Handflächen gegeneinander. Gers siebenfingrige Hand fühlte sich ziemlich warm an.
    »Du hast Fieber«, stellte Trent fest. »Du bist zu lange auf der Erde gewesen.«
    »Das liegt an dem verfluchten Eisenoxyd hier bei euch. Ich werde heute abend eine größere Dosis Medizin einnehmen.« Er ließ die Kämme zusammensinken, was ein Ausdruck von Freude war. »Aber es tut gut, dich wieder zu sehen, Varley.«
    »Ich freue mich ebenfalls. Wie geht es den ...« Er streckte eine Hand nach unten und tat so, als klopfe er einem Hund den Kopf.
    »Deswegen bin ich hier. Wir brauchen noch mehr.«
    »Mehr? Sind die anderen tot?«
    »Ihre Zellen leben in ihren Nachkommen. Wir benützten eine Akzelerationskammer, um rasch einige Generationen zu erhalten, doch sind wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Es handelte sich um seltsame Exemplare, Varley. Ist es nicht sonderbar, daß sie völlig gleich aussahen?«
    »Das kommt manchmal vor.«
    »Und die Anzahl der Chromosomen – sollten es nicht ...«
    »Einige spezielle Rassen haben eine abweichende Anzahl«, beeilte sich Trent zu sagen.
    »Oh.« Ger nickte. »Kannst du uns noch mehr von dieser Rasse verschaffen?«
    »Es wird nicht leicht sein. Aber wenn wir sehr schlau sind, kann es uns gelingen.«
     
    Major Makaroff war sehr erfreut, seine Bekanntschaft mit dem berühmten Dr. Trent erneuern zu können und auch erfreut, den Besucher von der fernen Wega begrüßen zu dürfen, doch war diese Freude geringer. Offensichtlich begegnete der Major Außerirdischen allgemein mit Mißtrauen. Er führte die beiden in sein Zimmer, bot ihnen Stühle an und nahm selbst hinter seinem Schreibtisch Platz.
    »Ich hätte gern ein Schreiben für Dr. Anso-Anso, das es ihm gestattet, meine Hunde zu besuchen«, begann Trent. »Nachdem er kein Mensch ist, trägt

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