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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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er auch nicht den Virus mit sich, und daher ...«
    »Wozu?«
    »Sie haben vielleicht vom Geschick der Weganer auf dem Gebiet der Biophysik gehört. Dr. Anso-Anso assistiert mir bei einem Forschungsprojekt. Er benötigt einige Blut- und Zellproben.«
    »Kann dies nicht auch ein Robot machen?«
    »Die Untersuchungen setzen ein hochspezialisiertes Wissen voraus, das kein Robot besitzt.«
    »Hmmm.« Major Makaroff dachte nach. »Ich verstehe. Nun, wenn Sie für ihn bürgen, Dr. Trent, dann geht die Sache wohl in Ordnung.« Aus seinem Tonfall ging hervor, daß Dr. Trent sich auch irren könnte. Der Major nahm einen Bogen Papier zur Hand und stellte die gewünschte Bescheinigung aus. Er überreichte Trent das Papier und sagte: »Ein Polizeihubschrauber wird Sie hinfliegen.«
    »Wir haben einen eigenen Laborhubschrauber, der gerade sterilisiert wird.«
    Major Makaroff nickte. »Ich verstehe. Eine Eskorte steht Ihnen zur Verfügung, wann immer Sie sie benötigen.«
     
    Die Vorladung kam am nächsten Tag auf einem grünen Bogen Papier:
    »Dr. Varley wird aufgefordert, morgen vor der Sonderkommission des Gesundheitsministeriums zu erscheinen. Die Befragung findet um sechzehn Uhr im Gebäude des Senats statt.« Unterzeichnet war die Schrift mit »Oscar Olaffson, Sonderassistent von Senator Gilberto Nathal.«
    Trent nahm die Vorladung in seinem Labor entgegen, las sie und ging mit ihr in das Büro von Han-Meers hinauf.
    Der Professor las sie und gab sie Trent zurück. »Es steht auf jeden Fall nichts von einer Anklage darin, Varley. Wo warst du übrigens gestern?«
    Trent setzte sich. »Ich brachte meinen weganischen Freund zu meiner Hütte, damit er die drei Welpen stehlen konnte. Nun befindet er sich auf halbem Wege nach Hause.«
    »Das hat man natürlich bei der morgendlichen Zählung entdeckt. Normalerweise hätte man dich einfach ins Gefängnis gesperrt, aber es steht eine Wahl vor der Tür. Nathal muß auf deinen Major. Makaroff Rücksicht nehmen.«
    Trent blickte zu Boden.
    »Der Senator wird dich trotz deiner Entdeckung der Übertragungsweise des Virus in keiner Weise schonen. Ich fürchte, du hast dir mächtige Feinde geschaffen. Dr. Flores ist der Schwager von Senator Grapopulus von der Appropriationskommission. Sie werden Leute von der Flores-Klinik aufmarschieren lassen, die bezeugen werden, daß der Träger des Virus auch ohne dich entdeckt worden wäre.«
    »Aber es sind meine Hunde! Ich kann ...«
    »Seit dem Quarantäneerlaß nicht mehr«, widersprach Han-Meers. »Du hast dich der Unterschlagung von Staatseigentum schuldig gemacht.« Er richtete einen Finger gegen Trent. »Und die Feinde, die du dir geschaffen hast, werden ...«
    »Die ich mir geschaffen habe! Du warst derjenige, der die Schau mit Flores abziehen mußte.«
    »Schön, Varley. Wir wollen uns doch nicht untereinander streiten.«
    Trent sah zu Boden. »Gut. Was geschehen ist, ist geschehen.«
    »Ich habe eine Idee. Das Erkundungsschiff der Hochschule, die Elmendorf, befindet sich auf dem Hartley-Flugplatz. Es ist aufgetankt und für einen Flug zum Sagittarius ausgerüstet.«
    »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Das Schiff ist natürlich gut bewacht, aber ein bekanntes Mitglied der Forschungsgruppe könnte mit Hilfe eines gefälschten Papiers von mir eventuell an Bord gelangen. Kannst du die Elmendorf allein steuern?«
    »Sicher. Wir benützten sie für die biophysische Expedition zur Wega.«
    »So nimm sie dir! Sieh zu, daß du sie in den Hyperraum bringst, und man wird dich niemals erwischen.«
    Trent schüttelte den Kopf. »Damit würde ich meine Schuld eingestehen.«
    »Mann, du bist schuldig! Und Senator Nathal wird dies morgen herausfinden. Das gäbe Schlagzeilen. Aber wenn du fliehst, so macht das größere Schlagzeilen, und das Geschrei des Senators ist im Vergleich dazu nur Hintergrundsgeräusch.«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Die Leute sind seines Geschreis müde, Varley.«
    »Trotzdem gefällt es mir nicht.«
    »Varley, der Senator ist erpicht darauf, vor den Wahlen Publizität zu erlangen. Vergeht noch ein wenig Zeit, so wird er vielleicht genügend desperat und geht einmal zu weit.«
    »Ich denke nicht an den Senator. Ich denke an ...«
    »... die Hunde«, ergänzte Han-Meers. »Wenn du zur Wega fliehst, kannst du ihnen mit deinen Kenntnissen der terrestrischen Biologie dienen.«
    Trent spitzte die Lippen.
    »Jede Minute, die du hier vergeudest, verringert die Chancen deines Entkommens.« Han-Meers schob Trent einen Block Schreibpapier

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