Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3
steinerne Kammer vor, von der eine Wand entfernt worden war; dahinter erstreckte sich eine Höhle. Er betrat sie, als Weher hinter ihm den Boden erreicht hatte und Allrianne hinunterhalf.
Sazed hob die Laterne und sah sich still um.
»Oberster Herrscher!«, entfuhr es Weher, als er neben ihn trat. »Das ist ja gewaltig!«
»Der Oberste Herrscher hat diese Vorratslager für den Fall einer Katastrophe angelegt«, sagte Spuki, der vor ihnen in der Höhle stand. »Sie sollten dem Reich durch die schweren Zeiten helfen, in denen wir uns jetzt befinden. Sie hätten keinen Sinn, wenn sie nicht in so großem Maßstab angelegt wären.«
»Großer Maßstab« war der richtige Ausdruck. Sie standen auf einem Vorsprung knapp unter der Höhlendecke, und unter ihnen erstreckte sich ein riesiger Raum. Sazed sah viele Reihen von Regalen, die auf dem Höhlenboden standen.
»Ich glaube, hier sollten wir unser Basislager aufschlagen, Sazed«, sagte Spuki und begab sich zu der Treppe, die hinunter auf den Boden führte. »Das ist der einzige Ort in der Stadt, der gut zu verteidigen ist. Wenn wir unsere Truppen in das Haus oben bringen, können wir diese Höhle als unser Vorratslager benutzen – und wir können uns im Notfall hierher zurückziehen. Wir wären sogar in der Lage, diesen Ort gegen einen entschlossenen Angriff zu verteidigen.«
Sazed drehte sich um und betrachtete den steinernen Durchgang, der in die kleine Kammer führte. Er war so eng, dass nur jeweils ein einzelner Mann hindurchpasste – also war er sehr leicht zu halten. Und vermutlich gab es auch eine Möglichkeit, ihn wieder zu verschließen.
»Plötzlich fühle ich mich in dieser Stadt ein ganzes Stück sicherer«, bemerkte Weher.
Sazed nickte. Er drehte sich um und betrachtete wieder die Höhle. In der Ferne hörte er etwas. »Ist das Wasser?«
Spuki ging bereits die Treppe hinunter. Wieder hallte seine Stimme unheimlich durch die Höhle. »Jedes Vorratslager hat eine Besonderheit – etwas, von dem es mehr gibt als in allen anderen.«
Sazed stieg die Treppe hinunter, als Goradels Soldaten hinter Weher die Kammer betraten. Obwohl sie weitere Laternen mitbrachten, hielten sich Weher und Allrianne bei ihrem Abstieg dicht hinter Sazed.
Bald bemerkte Sazed etwas Glitzerndes in der Ferne. Er hielt die Laterne hoch und blieb auf der Treppe stehen, als er sah, dass ein Teil der Finsternis weit vor ihnen zu glatt war, um ein Teil des Höhlenbodens sein zu können.
Weher stieß einen leisen Pfiff aus, während sie sich den gewaltigen unterirdischen See ansahen. »Ich vermute«, sagte er, »jetzt wissen wir, wohin all das Wasser aus den Kanälen abgeblieben ist.«
Ursprünglich glaubten die Menschen, dass Raschek die Religion von Terris aus Hass verfolgte. Doch jetzt, da wir wissen, dass Raschek selbst Terriser war, erscheint die Vernichtung dieser Religion seltsam. Ich vermute, sie hatte etwas mit den Prophezeiungen über den Helden aller Zeiten zu tun. Raschek wusste, dass die Macht von Bewahr schließlich zur Quelle der Erhebung zurückkehren würde. Wenn es der Religion von Terris gestattet worden wäre zu überleben, dann hätte vielleicht – eines Tages – jemand den Weg zur Quelle gefunden, dort die Macht ergriffen und sie zum Sturz Rascheks und seines Reiches eingesetzt. Daher verdunkelte er das Wissen um den Helden und das, was er tun wollte, und hoffte so das Geheimnis der Quelle für sich behalten zu können.
Kapitel 30
I hr werdet doch nicht versuchen, mir das auszureden, oder?«, fragte Elant belustigt.
Hamm und Cett tauschten einen raschen Blick aus. »Warum sollten wir das tun, El?«, fragte Hamm, der im Bug des Bootes stand. In der Ferne ging die Sonne unter, und der Nebel zog bereits auf. Das Boot schlingerte leise, und am Ufer hasteten die Soldaten umher und bereiteten sich auf die Nacht vor. Eine Woche war seit Vins erstem Besuch in Fadrex vergangen, und es war ihr seitdem noch immer nicht gelungen, sich in das Vorratslager einzuschleichen.
Der Abend des nächsten Balls war gekommen, und Elant und Vin planten, daran teilzunehmen.
»Ich kann mir ein ganzes Bündel von Gründen denken, warum ihr etwas dagegen haben könntet«, sagte Elant und zählte
sie an den Fingern ab. »Erstens ist es nicht klug, mich einer möglichen Gefangennahme auszusetzen. Zweitens zeige ich, dass ich ein Nebelgeborener bin, wenn ich mich auf dem Ball zu erkennen gebe, und bestätige damit Gerüchte, die Yomen möglicherweise noch nicht glaubt. Drittens bringe
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