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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Reicht das nicht aus, um sich ein Bild von diesem Mann zu machen?«
    »Ich habe mir ein Bild gemacht«, meinte Sazed. »Und um ehrlich zu sein, finde ich nichts Tadelnswertes in den Ansichten des Ersten Bürgers.«
    Es wurde still in der Höhle.
    »Vielleicht solltest du uns das näher erklären, mein Lieber«, sagte Weher und nippte an seinem Weinbecher.
    »Das, was der Erste Bürger sagt, ist nicht falsch«, meinte Sazed. »Wir dürfen es ihm nicht verübeln, dass er dasselbe lehrt wie damals Kelsier. Der Überlebende hat davon gesprochen, den Adel auszulöschen – die Götter wissen, dass wir ihm dabei sogar oft genug zusehen konnten. Er hat von Revolution und von der Eigenherrschaft der Skaa gesprochen.«
    »Während besonderer Zeiten hat er von besonderen Dingen gesprochen«, entgegnete Weher. »Das ist nötig, um die Menschen zu motivieren. Aber sogar Kelsier hätte es nicht so weit getrieben wie der Erste Bürger.«
    »Vielleicht«, gestand Sazed ein. »Doch darf es uns wirklich überraschen, dass die Menschen, die Kelsier reden gehört haben, diese Gesellschaft hier geschaffen haben? Welches Recht haben wir, sie ihnen wegzunehmen? In gewisser Hinsicht sind sie Kelsier treuer ergeben als wir. Ob er sich wohl wirklich freuen würde, wenn er erführe, dass wir schon einen Tag nach seinem Tod einen Adligen auf den Thron gesetzt haben?«
    Weher und Spuki warfen einander einen raschen Blick zu, aber keiner widersprach ihm.
    »Es ist einfach nicht richtig«, sagte Spuki schließlich. »Diese Leute behaupten, Kelsier zu kennen, aber das tun sie nicht. Er wollte nicht, dass die Menschen grausam sind und andere schikanieren. Er wollte, dass sie frei und glücklich sind.«
    »Allerdings«, bestätigte Weher. »Außerdem haben wir uns aus
freien Stücken entschlossen, Elant Wager zu folgen – und er hat uns einen Befehl gegeben. Unser Reich braucht diese Vorräte, und wir können es uns nicht leisten, dass eine organisierte Rebellion eine der wichtigsten Städte des Reiches erobert und kontrolliert. Wir müssen diese Lagerhöhle sichern und das Volk von Urteau schützen. Das alles geschieht um des höheren Guten willen.«
    Allrianne nickte – und wie immer spürte Sazed, wie sie dabei seine Empfindungen berührte.
    Um des höheren Guten willen …, dachte Sazed. Er wusste, dass Spuki Recht hatte. Kelsier würde es nicht wollen, dass diese verdrehte Gesellschaft in seinem Namen verewigt wurde. Es musste etwas unternommen werden. »Also gut«, sagte er. »Was sollten wir eurer Meinung nach tun?«
    »Erst einmal nichts«, antwortete Weher. »Wir brauchen Zeit, um das Klima der Stadt in uns aufzunehmen. Wie kurz steht die Bevölkerung vor der Rebellion gegen Quellion? Wie aktiv ist das örtliche Verbrechertum? Wie bestechlich sind die Männer, die der neuen Regierung dienen? Ich brauche einige Zeit, um Antworten auf diese Fragen zu finden; danach können wir entscheiden, was zu tun ist.«
    »Ich sage immer noch, wir sollten genau das tun, was Kelsier damals getan hat. Warum können wir den Ersten Bürger nicht genauso stürzen, wie er es mit dem Obersten Herrscher gemacht hat?«
    »Ich bezweifle, dass uns das zum Ziel bringen würde«, sagte Weher und nippte noch einmal an seinem Wein.
    »Warum nicht?«, fragte Spuki.
    »Aus einem sehr einfachen Grunde, mein lieber Junge«, antwortete Weher. »Wir haben Kelsier nicht mehr.«
    Sazed nickte. Das stimmte – obwohl er sich fragte, ob sie das Erbe des Überlebenden je wieder loswurden. In gewisser Hinsicht war der Kampf in dieser Schlacht unausweichlich geworden.
Wenn Kelsier einen Fehler gehabt hatte, dann war es sein extremer Hass auf den Adel gewesen. Es war eine Leidenschaft gewesen, die ihn angetrieben und ihm dabei geholfen hatte, das Unmögliche zu erreichen. Aber Sazed befürchtete, dass sie all jene vernichtete, die von ihr angesteckt waren.
    »Nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht, Weher« sagte Sazed. »Sagt mir, wenn wir Eurer Meinung nach so weit sind, die nächsten Schritte zu ergreifen.«
    Weher nickte, und das Treffen war zu Ende. Sazed stand auf und seufzte leise. Dabei begegnete er Wehers Blick, und der Mann blinzelte ihm mit einem Lächeln zu, das zu sagen schien: »Es wird nicht halb so schwer werden, wie du glaubst.« Sazed erwiderte das Lächeln und spürte Wehers Druck gegen seine Gefühle; der Besänftiger versuchte, ihn aufzumuntern.
    Doch Wehers Einwirkung war zu sanft. Er konnte nichts von dem Konflikt wissen, der noch immer in Sazed tobte. Es war

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