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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sein Gefühl der Verzweiflung verstärkt. Sogar der Oberste Herrscher empfand sich als machtlos gegenüber ihrer augenblicklichen Lage. Er hatte geplant, weiterzuleben, damit nichts von alldem eintrat. Aber er hatte gewusst, dass seine Pläne fehlschlagen konnten.
    Sazed drehte sich um, verließ die Tafel und begab sich zum Ufer des unterirdischen Sees. Das Wasser lag wie schwarzes Glas vor ihm, ungestört von Wind und Asche, nur leicht gekräuselt
vom stetigen Zufluss. Zwei Lampen standen am Rande des Wassers; sie brannten still und markierten das Ufer. In geringer Entfernung hinter ihm hatten einige Soldaten ihr Lager aufgeschlagen. Zwei Drittel der Männer waren allerdings oben im Haus geblieben und sorgten dafür, dass es bewohnt aussah. Andere suchten die Höhlenwände in der Hoffnung auf einen geheimen Ausgang ab. Sie alle würden sich in der Höhle viel wohler fühlen, wenn sie im Falle eines Angriffs eine Fluchtmöglichkeit hatten.
    »Sazed.«
    Sazed wandte sich um und nickte Spuki zu, als der junge Mann auf ihn zukam und neben ihn an das Ufer des stillen schwarzen Wassers trat. Schweigend und nachdenklich standen sie da.
    Er hat seine eigenen Schwierigkeiten, dachte Sazed, als er die Art und Weise bemerkte, wie Spuki auf den Wasserspiegel schaute. Dann hob er überraschend die Hände und nahm das Tuch von seinen Augen. Darunter enthüllte er eine Brille, die vielleicht hatte verhindern sollen, dass ihm der Stoff die Augen zudrückte. Spuki setzte die Brille ab und blinzelte. Seine Augen tränten. Er bückte sich und löschte eine der beiden Lampen, so dass Sazed nun in sehr schwachem Licht stand. Spuki seufzte, stand wieder auf und wischte sich die Augen.
    Es ist also wirklich das Zinn, dachte Sazed. Dabei erinnerte er sich daran, dass er oft gesehen hatte, wie der junge Mann Handschuhe trug – als ob er seine Haut schützen wollte. Sazed vermutete, dass er, wenn er genau hinsah, Stöpsel in den Ohren des Jungen bemerken würde. Seltsam.
    »Sazed«, sagte Spuki, »ich will mit dir über etwas reden.«
    »Bitte, sprecht frei heraus.«
    »Ich …« Spuki verstummte wieder und warf Sazed einen raschen Blick zu. »Ich glaube, Kelsier ist noch bei uns.«
    Sazed runzelte die Stirn.

    »Natürlich nicht als lebender Mensch«, beeilte sich Spuki zu sagen. »Aber ich glaube, er wacht über uns. Er beschützt uns … gewissermaßen.«
    »Das ist eine angenehme Vorstellung«, meinte Sazed. Natürlich ist sie völlig falsch.
    »Das ist nicht nur eine Vorstellung«, erwiderte Sazed. »Er ist hier. Ich habe mich gefragt, ob es in einer deiner Religionen so etwas gibt.«
    »Selbstverständlich«, sagte Sazed. »Viele sprechen davon, dass die Toten als Geister zurückkehren und den Lebenden helfen oder sie verfluchen.«
    Darauf entstand ein Schweigen; offensichtlich wartete Spuki auf etwas.
    »Also?«, fragte er schließlich. »Willst du mir nicht von diesen Religionen erzählen?«
    »So etwas mache ich nicht mehr«, sagte Sazed leise.
    »Oh«, meinte Spuki. »Warum nicht?«
    Sazed schüttelte den Kopf. »Ich finde es schwierig, anderen etwas zu predigen, das mir selbst keinen Trost schenken konnte, Spuki. Ich durchforsche sie und versuche herauszufinden, welche richtig und welche falsch sind. Sobald ich das weiß, werde ich Euch gern von jeder erzählen, die mir einige Wahrheit zu enthalten scheint. Doch bisher glaube ich an keine von ihnen, und deshalb werde ich Euch nichts über sie sagen.«
    Überraschenderweise wandte Spuki nichts dagegen ein. Sazed fand es enttäuschend, dass seine Freunde – Menschen, die zum größten Teil Atheisten waren – so beleidigt schienen, wenn er damit drohte, ihren Mangel an Glauben zu teilen. Doch Spuki stritt sich nicht mit ihm.
    »Das ergibt einen Sinn«, sagte der junge Mann schließlich. »Diese Religionen sind nicht wahr. Schließlich ist es Kelsier, der über uns wacht, und keiner der anderen Götter.«
    Sazed schloss die Augen. »Wie könnt Ihr das nur sagen, Spuki?
Ihr habt in seiner Gegenwart gelebt. Ihr kanntet ihn. Wir beide wissen, dass Kelsier kein Gott war.«
    »Die Leute in dieser Stadt glauben, dass er einer ist.«
    »Und wohin hat sie dieser Glaube geführt?«, fragte Sazed. »Er hat ihnen Unterdrückung und Gewalt gebracht. Was ist ein Glaube wert, wenn er solche Ergebnisse heraufbeschwört? Eine Stadt voller Menschen, die die Befehle ihres Gottes falsch verstehen? Eine Welt aus Asche und Schmerz und Leid?« Sazed schüttelte den Kopf. »Das ist der Grund, warum ich

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