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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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etwas schwieriger werden.
    Sie schloss die Augen und lauschte aufmerksam. Sie konnte beide Soldatengruppen hören, aber da schien noch etwas zu sein. Weitere Gruppen in der Ferne. Vin pickte eine von ihnen heraus und sorgte für einen kraftvollen Aufruhr ihrer Gefühle.
Aufwiegeln und Besänftigen wurden nicht durch Stein oder Stahl behindert. Während des Letzten Reiches hatte der Oberste Herrscher in verschiedenen Abschnitten der Skaa-Elendsviertel Besänftiger postiert, welche die Gefühle all jener, die sich in der Nähe befanden, besänftigten. Sie hatten Hunderte, ja Tausende Menschen auf einen Streich erreicht.
    Vin wartete. Nichts geschah. Sie versuchte, bei den Männern Wut und Gereiztheit zu erregen. Doch sie wusste nicht einmal, ob sie deren Gefühle in die richtige Richtung zog. Außerdem war Besänftigen und Aufwiegeln nicht so genau zu dosieren wie Stahldrücken. Weher sagte immer, die gefühlsmäßige Verfassung einer Person sei ein verwickeltes Durcheinander von Gedanken, Instinkten und Empfindungen. Ein Allomant konnte keine Gedanken oder Taten kontrollieren. Er konnte nur jemanden in die eine oder andere Richtung drängen.
    Es sei denn …
    Vin holte tief Luft und löschte all ihre Metalle. Dann verbrannte sie Duralumin und Zink und zog in die Richtung der fernen Wachen. Sie traf die Männer mit einem mächtigen, verstärkten Ansturm von Gefühlsallomantie.
    Sofort hallte ein Fluch durch den Tunnel. Vin krümmte sich zusammen. Zum Glück war der Lärm nicht gegen sie gerichtet. Die Wachen im Korridor sahen auf, und der Streit in der Ferne wurde lauter und heftiger. Vin musste nicht erst Zinn verbrennen, um mitzubekommen, wie der Kampf ausbrach und sich die Männer gegenseitig anschrien.
    Die Wachen zur Linken eilten davon und wollten herausfinden, was der Grund für diesen Aufruhr war. Die zur Rechten ließen aber zwei Männer zurück. Vin trank den Inhalt einer Metallphiole, wiegelte die Empfindungen der Soldaten auf und verstärkte ihre Neugier bis ins Unermessliche.
    Die beiden Männer rannten hinter ihren Gefährten her, und Vin eilte rasch durch den nun leeren Korridor. Bald erkannte
sie, dass ihre Instinkte richtig gewesen waren. Die vier Männer hatten eine Tür zu einem der Lagerkeller bewacht. Vin holte tief Luft, öffnete die Tür und huschte nach drinnen. Die Falltür war geschlossen, aber sie wusste, wonach sie suchen musste. Vin zog sie auf und sprang in die Finsternis unter ihr.
    Während sie fiel, warf sie eine Münze und schätzte am Klang ihres Aufpralls ab, wie weit entfernt der Boden war. Sie landete auf rauem Stein und stand in vollkommener Dunkelheit. Es war so stockfinster hier unten, dass ihr nicht einmal Zinn half. Vin tastete umher und fand schließlich eine Laterne an der Wand. Sie zog ihren Flint hervor und hatte bald Licht.
    Und da war die steinerne Tür, die zur Vorratshöhle führte. Die Verankerungen im Fels waren abgerissen; die Tür war unter großer Gewaltanwendung geöffnet worden. Die Wand war unbeschädigt, und die Tür war noch da, aber es hatte offensichtlich große Mühen gekostet, sie zu öffnen. Sie stand einen Spaltbreit offen, so dass sich ein dünner Mensch hindurchzwängen konnte. Offensichtlich war es harte Arbeit für Yomen gewesen, sie wenigstens so weit aufzubekommen.
    Er muss gewusst haben, dass die Vorratshöhle hier ist, dachte Vin und richtete sich ganz auf. Aber … warum hat er sie auf diese Weise aufgebrochen? Er hat doch einen Nebelgeborenen, der die Tür mit seinem Stahlziehen ohne weiteres hätte öffnen können.
    Vins Herz flatterte vor Aufregung, als sie durch die Öffnung in die stille Vorratshöhle schlüpfte. Sofort sprang sie auf den tiefer liegenden Boden hinunter und begann mit der Suche nach der Metalltafel, die die Informationen des Obersten Herrschers enthielt. Sie musste nur …
    Hinter ihr kratzte Stein auf Stein.
    Vin wirbelte herum, und ihr war sofort entsetzlich klar, was gerade geschah.
    Die Steintür schloss sich hinter ihr.

    »… und das«, sagte Elant, »ist der Grund, warum das Regierungssystem des Obersten Herrschers untergehen musste.«
    Er verlor ihre Aufmerksamkeit. Immer mehr Zuhörer wandten sich von dem Streitgespräch ab. Das Problem bestand darin, dass Yomen durchaus noch interessiert war.
    »Ihr macht einen Fehler, junger Wager«, sagte der Obligator und klopfte müßig mit seiner Gabel auf die Tischplatte. »Das Haushofmeisterprogramm des Sechsten Jahrhunderts wurde nicht vom Obersten Herrscher erdacht. Das

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