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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kampfausbildung, aber es gelang ihm dennoch, ihr immer wieder auszuweichen.
    Er verbrannte Atium.
    Stolpernd blieb Vin stehen. Kein Wunder, dass er die Perle vor der Stirn trägt, dachte sie. Sie ist für Notfälle. Sie erkannte an seinem Lächeln, dass er ihre Bewegungen wirklich vorhergesehen hatte. Er hatte gewusst, dass sie etwas versuchen würde. Er hatte ihr den Köder hingeworfen und sie nahe an sich herangelassen. Dabei war er nie wirklich in Gefahr gewesen.
    Schließlich packten die Wachen sie, doch Yomen hob die Hand und winkte sie zurück. Dann deutete er auf die Bank. Still ging Vin zu ihr hinüber. Sie musste nachdenken, und solange Yomen Atium verbrannte, war jeder Fluchtversuch ausgeschlossen.
    Als sie sich setzte, erschien Ruin neben ihr. Seine Umrisse materialisierten sich wie aus schwarzem Rauch und bildeten Reens Körper. Niemand reagierte darauf; offenbar war er für die anderen unsichtbar.
    »Zu schade«, sagte Ruin. »Fast hättest du ihn gehabt. Aber in Wirklichkeit hättest du nie Erfolg haben können.«
    Sie beachtete Ruin nicht, sondern schaute hoch zu Yomen. »Ihr seid ein Nebelgeborener.«
    »Nein«, sagte er und schüttelte den Kopf. Er wandte sich aber nicht wieder dem Fenster zu. Aufmerksam stand er mit dem
Gesicht zu ihr. Vermutlich hatte er sein Atium gelöscht – es war zu kostbar, um es andauernd brennen zu lassen –, aber er hatte bestimmt noch etwas davon in Reserve und achtete nun sehr sorgfältig auf Anzeichen eines neuen Angriffs.
    »Nein?«, fragte Vin und hob zweifelnd eine Braue. »Ihr habt Atium verbrannt, Yomen. Das habe ich gesehen.«
    »Glaubt, was Ihr wollt«, sagte Yomen. »Aber eines sollt Ihr wissen, Frau: Ich lüge nicht. Ich habe es nie nötig gehabt zu lügen, vor allem jetzt nicht, wo die ganze Welt im Chaos versinkt. Die Menschen müssen von jenen, denen sie folgen, die Wahrheit hören.«
    Vin runzelte die Stirn.
    »Wie dem auch sei, es ist Zeit«, sagte Yomen.
    »Zeit?«, fragte Vin.
    Yomen nickte. »Ja. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich Euch so lange in Eurer Zelle gelassen habe. Ich war … abgelenkt. «
    Elant, dachte Vin. Was hat er getan? Ich fühle mich so blind.
    Sie warf einen Blick auf Ruin, der an der anderen Seite der Bank stand und den Kopf schüttelte, als würde er viel mehr verstehen. Sie wandte sich wieder an Yomen. »Ich begreife es noch nicht. Zeit wofür?«
    Yomen sah ihr in die Augen. »Zeit, eine Entscheidung wegen Eurer Hinrichtung zu treffen, Herrin Wager.«
    Oh, dachte sie, richtig. Über ihren Gesprächen mit Ruin und ihren Fluchtplänen hatte sie ganz Yomens Ankündigung vergessen, sie solle selbst ihre Verteidigungsrede halten, bevor er sie hinrichten ließ.
    Ruin ging quer durch das Zimmer und umrundete Yomen mit lässigem Schritt. Der Obligatorkönig stand reglos da und sah Vin weiterhin an. Falls er Ruin sehen konnte, dann zeigte er es nicht. Stattdessen winkte er einer Wache zu, die eine Seitentür öffnete, durch welche nun mehrere Obligatoren in grauen Roben
eintraten. Sie setzten sich auf eine Bank an der Wand gegenüber von Vin.
    »Sagt mir, Herrin Wager«, meinte Yomen und wandte sich ihr wieder zu, »warum seid Ihr nach Fadrex gekommen?«
    Vin hielt den Kopf schräg. »Ich dachte, es sollte keinen Prozess geben. Ihr sagtet, so etwas braucht Ihr nicht.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr mit jeder Verzögerung einverstanden seid«, erwiderte Yomen.
    Eine Verzögerung bedeutete mehr Zeit zum Nachdenken – und mehr Zeit für eine mögliche Flucht. »Warum wir hergekommen sind?«, fragte Vin. »Wir wussten, dass sich eine der Vorratshöhlen des Obersten Herrschers unter Eurer Stadt befindet. «
    Yomen hob eine Braue. »Woher wusstet Ihr das?«
    »Wir haben eine andere gefunden«, meinte Vin. »In ihr befanden sich Hinweise auf Fadrex.«
    Yomen nickte. Sie sah, dass er ihr glaubte, aber da war noch etwas anderes. Er schien Schlüsse zu ziehen, die sie nicht verstand, weil ihr vermutlich einige Informationen fehlten. »Und was ist mit der Gefahr, die mein Reich für das Eure darstellt?«, fragte Yomen. »Hatte das gar nichts mit Eurer Invasion zu tun?«
    »Das würde ich so nicht sagen«, meinte Vin. »Cett hatte Elant schon seit einiger Zeit gedrängt, in dieses Dominium einzumarschieren. «
    Die Obligatoren berieten leise über diese Aussage, doch Yomen blieb starr und mit verschränkten Armen stehen und beobachtete sie. Sie empfand seine Haltung als zermürbend. Es war viele Jahre her – damals in Camons

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