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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Oberste Herrscher persönlich besiegt hat?«
    »Ihr tut es«, sagte Vin. »Ihr verehrt den Obersten Herrscher immer noch.«
    »Er ist noch immer da«, sagte Yomen.
    Vin erstarrte.
    »Nein«, sagte Yomen, der anscheinend ihre Verwirrung bemerkt hatte. »Seit seinem Verschwinden habe ich nichts mehr von ihm gesehen oder gehört. Doch ich glaube nicht an die Berichte über seinen Tod.«
    »Er war mausetot«, sagte Vin. »Das könnt Ihr mir glauben.«
    »Ich fürchte, das kann ich nicht«, wandte Yomen ein. »Berichtet mir von jenem Abend. Sagt mir genau, was geschehen ist.«
    Und das tat Vin. Sie erzählte ihm von ihrer Gefangennahme und ihrer Flucht zusammen mit Sazed. Sie erzählte ihm von ihrer Entscheidung, den Obersten Herrscher zu bekämpfen und dem Vertrauen, das sie in das Elfte Metall gesetzt hatte. Sie ließ ihre seltsame Fähigkeit aus, die Macht des Nebels an sich zu ziehen, doch alles andere teilte sie ausführlich mit – einschließlich Sazeds Theorie, dass der Oberste Herrscher nur aufgrund einer schlauen Kombination seiner allomantischen und ferrochemischen Kräfte so lange hatte leben können.
    Und Yomen hörte ihr tatsächlich zu. Ihre Achtung vor diesem Mann stieg, während sie sprach, denn er unterbrach sie nicht. Er
wollte ihre Geschichte tatsächlich hören, auch wenn er sie vielleicht nicht glaubte. Er war ein Mann, der Informationen als das ansah, was sie waren: als Werkzeuge, denen man jedoch nicht mehr vertrauen durfte als allen anderen Werkzeugen.
    »Und so ist er gestorben«, sagte Vin und kam zum Ende ihres Berichts. »Ich habe ihm selbst das Herz durchstochen. Euer Glaube an ihn ist bewundernswert, aber er kann das Geschehene nicht ungeschehen machen.«
    Schweigend stand Yomen da. Die älteren Obligatoren – die noch auf ihrer Bank saßen – waren recht blass geworden. Sie wusste, dass ihr Bericht sie vermutlich verdammt hatte, aber aus irgendeinem Grund glaubte sie, Ehrlichkeit diene ihr in diesem Fall besser als List und Tücke. Dieser Ansicht war sie meistens.
    Eine seltsame Überzeugung für jemanden, der in Diebesbanden groß geworden ist, dachte sie. Anscheinend war es Ruin während ihres Berichts langweilig geworden, denn er war zum Fenster hinübergegangen und schaute hinaus.
    »Ich muss unbedingt herausfinden, warum der Oberste Herrscher es für nötig erachtete, dass Ihr glaubt, Ihr hättet ihn getötet«, sagte Yomen schließlich.
    »Habt Ihr mir etwa nicht zugehört?«, wollte Vin wissen.
    »Doch«, antwortete Yomen gelassen. »Vergesst nicht, dass Ihr hier eine Gefangene seid – und zwar eine, die kurz vor dem Tod steht.«
    Vin zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Haltet Ihr meine Worte für lächerlich?«, fragte Yomen. »Lächerlicher als Eure eigenen? Denkt daran, wie ich Euch sehe. Ihr behauptet, einen Mann getötet zu haben, von dem ich weiß, dass er Gott ist. Ist es nicht nachvollziehbar, dass er alles genauso wollte, wie es geschehen ist? Dass er da draußen ist, uns beobachtet und wartet …«
    Darum geht es hier, erkannte sie. Das ist der Grund, warum er mich gefangen genommen hat und unbedingt mit mir reden will. Er
ist überzeugt davon, dass der Oberste Herrscher noch lebt. Er will bloß herausfinden, wie ich in diese ganze Sache hineinpasse. Er will, dass ich ihm den Beweis gebe, den er sich so sehnlich wünscht.
    »Warum willst du nicht Teil der Skaa-Religion sein, Vin?«, flüsterte Ruin.
    Sie drehte sich um und versuchte, ihn nicht unmittelbar anzusehen, damit Yomen sie nicht dabei erwischte, scheinbar ins Leere zu starren.
    »Warum?«, fragte Ruin. »Warum willst du nicht, dass sie dich anbeten? All diese glücklichen Skaa? Die ihre Hoffnung in dich setzen?«
    »Der Oberste Herrscher muss hinter alldem stecken«, dachte Yomen laut nach. »Er muss gewollt haben, dass die Welt Euch als seine Mörderin ansieht. Er wollte, dass die Skaa Euch anbeten. «
    »Warum?«, wiederholte Ruin. »Warum ist dir das so unangenehm? Weil du weißt, dass du ihnen keine Hoffnung anbieten kannst? Wie nennen sie ihn noch gleich – denjenigen, den du angeblich ersetzt hast? Den Überlebenden? Ich glaube, diese Bezeichnung stammt von Bewahr …«
    »Vielleicht wird er auf dramatische Weise zurückkehren«, sagte Yomen. »Er wird Euch stürzen und dadurch beweisen, dass der Glaube an ihn der einzig wahre Glaube ist.«
    Warum fügst du dich nicht?, flüsterte Ruin in ihrem Kopf.
    »Warum sollte er sonst wollen, dass sie Euch anbeten?«, fragte Yomen.
    »Sie irren sich!«, rief Vin, hob

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