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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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den Magen. Sie wog nicht viel, aber er ließ unter dem Aufprall seinen Stab fallen, den sie sofort ergriff.
    Hamm hatte viel Zeit damit verbracht, sie am Stab auszubilden, und er hatte sie oft ohne Allomantie kämpfen lassen. Trotz all ihrer Vorbereitung waren die Wächter offenbar überrascht,
dass eine metalllose Allomantin so große Schwierigkeiten machen konnte, und sie fällte auf ihrer Flucht zwei weitere Wächter.
    Leider war Yomen kein Dummkopf. Er hatte ihr so viele Wächter geschickt, dass die vier besiegten kaum ins Gewicht fielen. Es mussten mindestens zwanzig Männer draußen im Korridor stehen, die den Ausgang versperrten.
    Vins Ziel war es, ihnen das zu geben, was sie erwarteten, aber nicht selbst den Tod zu finden. Sobald sie klargemacht hatte, dass ihr »Fluchtversuch« fehlgeschlagen war, ließ sie es zu, dass einer der Soldaten sie an der Schulter traf. Mit einem Ächzen ließ sie ihren Stab fallen. Entwaffnet hob sie die Hände und wich zurück. Natürlich rissen die Soldaten ihr sofort die Füße weg und sprangen auf sie, während einer ihr die Arme fesselte.
    Vin ließ es geschehen. In ihrer Schulter pochte der Schmerz. Wie lange würde sie wohl ohne Metalle leben müssen, bevor sie endlich damit aufhörte, instinktiv Weißblech verbrennen zu wollen? Sie hoffte, dass sie es nie herausfinden musste.
    Schließlich zogen die Soldaten sie wieder auf die Beine und schoben sie den Korridor entlang. Die drei, die sie niedergeschlagen hatte – um denjenigen, den sie entwaffnet hatte, erst gar nicht zu erwähnen –, brummten ein wenig und rieben sich ihre Wunden. Alle zwanzig Männer beobachteten Vin nun noch argwöhnischer als zuvor, falls das überhaupt möglich war.
    Sie machte ihnen keine Schwierigkeiten mehr, bis sie in Yomens Audienzzimmer waren. Als die Wächter ihre Fesseln an der Bank befestigen wollten, wand sich Vin ein wenig, was ihr einen Tritt in den Bauch einbrachte. Sie keuchte und sackte auf dem Boden neben der Bank zusammen. Dort rieb sie sich ächzend Hände und Handgelenke mit dem öligen Haferbrei ein, mit dem sie ihr Unterhemd getränkt hatte. Er stank, aber er machte die Haut schlüpfrig, und die Wachen, die durch ihre
Fluchtversuche abgelenkt waren, hatten völlig vergessen, sie zu durchsuchen.
    »Sicherlich habt Ihr nicht geglaubt, entkommen zu können, wo Ihr doch keine Metalle zum Verbrennen habt«, meinte Yomen.
    Vin hob den Kopf. Yomen hatte ihr wieder den Rücken zugedreht, aber diesmal blickte er durch ein dunkles Fenster, hinter dessen Glas sich der Nebel drehte. Für Vin war das ein sehr seltsamer Anblick. Die meisten Skaa konnten sich kein Glas leisten, und die meisten Adligen bevorzugten farbiges Glas. Die Finsternis hinter Yomens Fenster wirkte wie eine wartende Bestie, und der Nebel war ihr Fell, das gegen das Glas streifte, als sie sich regte.
    »Ich hoffe, Ihr fühlt Euch geschmeichelt«, fuhr Yomen fort. »Ich wusste nicht, ob Ihr wirklich so gefährlich seid, wie man mir berichtet hat, aber ich habe beschlossen, diesen Berichten zu glauben. Seht Ihr, ich …«
    Mehr Zeit ließ Vin ihm nicht. Es gab nur zwei Möglichkeiten, aus der Stadt zu entkommen. Entweder fand sie einige Metalle, oder sie nahm Yomen als Geisel. Sie wollte beides versuchen.
    Sie befreite ihre eingeölten Hände aus den Fesseln und schenkte dabei dem Schmerz und Blut keine Beachtung. Dann sprang sie auf die Beine, griff in eine Falte ihres Hemdes und holte die silbernen Schrauben hervor, die sie aus ihrer Pritsche gedreht hatte. Vin warf sie den Soldaten entgegen.
    Natürlich schrien die Männer überrascht auf und warfen sich vor dem gefürchteten Stahldrücken zu Boden. Nun arbeiteten ihre eigene Ausbildung und ihre Sorgen gegen sie, denn Vin hatte keinen Stahl. Die Schrauben prallten harmlos von den Wänden ab, und die Wächter lagen verwirrt von dieser Finte am Boden. Sie hatte Yomen schon fast erreicht, als der erste Soldat auf den Gedanken kam, sich wieder zu erheben.

    Yomen drehte sich um. Wie immer trug er die kleine Atiumperle vor der Stirn. Vin sprang auf sie zu.
    Lässig dreht sich Yomen ihr aus dem Weg. Vin sprang abermals. Diesmal machte sie zunächst eine Finte und versuchte ihm den Ellbogen in den Magen zu rammen. Aber ihr Angriff war nicht erfolgreich, denn Yomen, der die Hände noch immer hinter dem Rücken verschränkt hielt, wich ihr erneut aus.
    Sie kannte diesen Gesichtsausdruck – diesen Ausdruck vollkommener Beherrschung und Macht. Offensichtlich besaß Yomen nur wenig

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