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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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den Kopf an die Hände und versuchte die Gedanken zu unterdrücken. Sie versuchte die Schuldgefühle beiseitezuschieben.
    »Sie irren sich, was mich angeht«, sagte Vin. »Sie beten nicht mich an, sondern die Person, die ich ihrer Meinung nach sein sollte. Aber ich bin nicht die Erbin des Überlebenden. Ich habe nicht das getan, was Kelsier getan hat. Er hat sie befreit.«

    Du hast sie erobert, flüsterte Ruin.
    »Ja«, sagte Vin und schaute auf. »Ihr sucht in der falschen Richtung, Yomen. Der Oberste Herrscher wird nicht zurückkehren. «
    »Ich habe euch gesagt, dass …«
    »Nein«, beharrte Vin und stand auf. »Nein, er kommt nicht zurück. Das braucht er gar nicht. Ich habe seinen Platz eingenommen. «
    Elant hatte sich Sorgen darum gemacht, er könnte zu einem neuen Obersten Herrscher werden, doch diese Sorgen hatte Vin immer als unbegründet angesehen. Nicht er war es gewesen, sondern sie, die das Reich erobert und umgeschmiedet hatte. Sie war diejenige gewesen, welche die anderen Könige unterworfen hatte.
    Sie hatte genau das getan, was früher der Oberste Herrscher getan hatte. Ein Held hatte sich erhoben, und der Oberste Herrscher hatte ihn getötet und die Macht bei der Quelle der Erhebung ergriffen. Vin hatte den Obersten Herrscher getötet und dieselbe Macht ergriffen. Ja, es stimmte, dass sie sie wieder aufgegeben hatte, aber sie hatte dieselbe Rolle gespielt.
    Plötzlich ergab alles einen Sinn. Es fühlte sich so falsch an, dass die Skaa sie verehrten und als ihre Retterin bezeichneten. Nun erkannte sie ihre wirkliche Rolle.
    »Ich bin nicht die Erbin des Überlebenden, Yomen«, sagte sie leise. »Ich bin die Erbin des Obersten Herrschers.«
    Er schüttelte ablehnend den Kopf.
    »Als Ihr mich gefangen genommen habt«, sagte sie, »habe ich mich gefragt, warum Ihr mich am Leben gelassen habt. Eine feindliche Nebelgeborene? Es wäre einfacher gewesen, mich zu töten. Ihr habt behauptet, Ihr wolltet mich vor Gericht stellen, aber das habe ich durchschaut. Ich wusste, dass Ihr ein anderes Motiv hattet. Und jetzt kenne ich es.« Sie sah ihm in die Augen. »Vorhin habt Ihr gesagt, Ihr wolltet mich wegen des Mordes am
Obersten Herrscher hinrichten lassen, aber nun habt Ihr zugegeben, dass Ihr glaubt, er lebe noch. Ihr sagt, er wird zurückkommen und mich von meinem Platz stoßen. Also könnt Ihr mich nicht töten, denn dann mischt Ihr Euch in die Pläne Eures Gottes ein.«
    Yomen wandte sich von ihr ab.
    »Ihr könnt mich nicht töten«, sagte sie. »Nicht, solange ihr keine Ahnung habt, welchen Platz ich in Eurer Theologie einnehme. Das ist der Grund, warum ich noch lebe und Ihr das Risiko eingegangen seid, mich hierherzubringen und mit mir zu reden. Ihr benötigt Informationen, die nur ich Euch geben kann. Ihr wolltet in einer Art Gerichtsprozess von mir erfahren, was in jener Nacht passiert ist, damit Ihr Euch einreden könnt, dass Euer Gott noch lebt.«
    Darauf erwiderte Yomen nichts.
    »Gebt es zu. Ich bin hier nicht in Gefahr.« Sie machte einen Schritt nach vorn.
    Und Yomen regte sich. Plötzlich wurden seine Bewegungen fließender. Er besaß zwar nicht die Geschmeidigkeit des Weißblechs und auch nicht das Wissen des Kriegers, aber er bewegte sich einfach richtig. Instinktiv wich Vin zur Seite, aber durch sein Atium sah er ihre Handlungen voraus, und noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte er sie bereits zu Boden geworfen und drückte ihr das Knie in den Rücken.
    »Ich töte Euch vielleicht jetzt noch nicht«, sagte er gelassen, »aber das bedeutet keineswegs, dass Ihr nicht in Gefahr seid, Herrin Wager.«
    Vin ächzte.
    »Ich will etwas von Euch«, sagte er. »Etwas, das über unser Gespräch hinausgeht. Ich will, dass Ihr Eurem Gemahl sagt, er soll seine Armee wegschicken.«
    »Warum sollte ich das tun?«, fragte Vin, deren Gesicht gegen den kalten Steinboden gepresst wurde.

    »Weil Ihr behauptet, Ihr wollt meine Vorräte haben, und gleichzeitig behauptet Ihr, gute Menschen zu sein. Inzwischen wisst Ihr, dass ich die Nahrungsmittelvorräte klug für mein Volk einsetzen werde. Wenn Euer Elant so selbstlos ist, wie Ihr behauptet, dann wird er wohl kaum Menschenleben in einem Krieg aufs Spiel setzen, nur damit Ihr unsere Vorräte stehlen und für Euer eigenes Volk benutzen könnt.«
    »Wir können Getreide anbauen«, sagte Vin. »Im Zentralen Dominium haben wir genug Licht, aber Euch fehlt es. Das Saatgut, das Ihr habt, ist wertlos für Euch!«
    »Dann will ich es Euch

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